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Schweizer Forscherin erhält Europäischen Erfinderpreis für Krebsimpfstoff

Unter den diesjährigen Gewinnern des Europäischen Erfinderpreises ist auch eine Schweizer Forscherin. Madiha Derouazi hat zusammen mit einer französischen Kollegin eine Plattform zur Herstellung von Krebsimpfstoffen entwickelt.

Das Europäische Patentamt (EPA) hat am Dienstag die Gewinnerinnen und Gewinner des Europäischen Erfinderpreises verkündet. Unter ihnen sind auch die Schweizer Biotechnologin Madiha Derouazi aus Genf und die französische Immunologin Elodie Belnoue. Sie erhielten die Auszeichnung in der Kategorie «Klein- und mittelständische Unternehmen», wie das EPA mitteilt.

Die beiden Forscherinnen haben zusammen mit ihrem Team erstmals eine medizinische Plattform zur Herstellung therapeutischer Krebsimpfstoffe entwickelt. Diese solenl dem Immunsystem von Patienten helfen, Krebszellen im Körper zu erkennen und zu zerstören. Im Gegensatz zu herkömmlichen Impfstoffen, die Krankheiten vorbeugen oder deren Symptome lindern, dienen therapeutische Impfstoffe der Behandlung von Menschen, die bereits erkrankt sind.

Einfach herzustellen und effektive Wirkung

Therapeutische Impfstoffe galten in der Onkologie lange Zeit als praktisch unmöglich, bis Derouazi und Belnoue ein entscheidender Durchbruch gelang, heisst es. Die Impfstoffe sollen dabei nicht andere Therapien wie die operative oder die Chemotherapie ersetzen, sonder diese ergänzen.

Die von den Forscherinnen entwickelte Plattform mache es möglich, unterschiedliche Antigene für die Herstellung eines Impfstoffs zu verwenden. «Dadurch lassen sich therapeutische Impfstoffe zur Behandlung verschiedener Krebsarten produzieren», heisst es auf der Webseite des Patentamts. Ein weiterer Vorteil sei, dass diese Impfstoffe einfach herzustellen und zu verabreichen sind, über eine hohe Wirksamkeit verfügen und zu konkurrenzfähigen Preisen angeboten werden können. (dpo)