
Nach Roger Federer und Trevor Noah: Jetzt macht Bundespräsidentin Keller-Sutter Werbung für die Schweiz
Erst der Eurovision Song Contest, nun die Fussball-EM der Frauen: Die Schweiz hat gerade beste Gelegenheiten, sich von ihrer Schoggiseite zu präsentieren – und Touristen anzulocken.
Nun rührt sogar die Bundespräsidentin höchstpersönlich die Werbetrommel. In einem Spot von Schweiz Tourismus wendet sich Karin Keller-Sutter an die Fussballteams, die für die Women’s Euro, die nächste Woche beginnt, in die Schweiz reisen.
Keller-Sutter sitzt an einem Schreibtisch im Bernerhof, dem Sitz ihres Finanzdepartements in Bern. Neben sich der gläserne EM-Pokal. Die Teams kämen natürlich in die Schweiz, um zu gewinnen, sagt Keller-Sutter in feinstem britischen Englisch.
Angesichts der Schönheit des Landes lohne es sich aber auch zu verlieren – schliesslich habe man dann mehr Zeit für Sightseeing, so die Botschaft der Bundespräsidentin. Und sagt mit einem Schmunzeln auf den Lippen: «In Switzerland, even if you lose, you win.» Übersetzt: In der Schweiz hat sogar der Verlierer gewonnen.
Tourismus soll von EM profitieren
Den Slogan hat sich Schweiz Tourismus ausgedacht. Man habe Keller-Sutter für den Spot angefragt, weil man vom Bund den Auftrag erhalten habe, die touristische Landeskommunikation vor und während des Turniers umzusetzen, sagt Liên Burkard, Sprecherin von Schweiz Tourismus. Während der Bundesrat nur 4 Millionen Franken Bundesgelder für die EM lockermachen wollte, sprach das Parlament 15 Millionen Franken zusätzlich – unter anderem, um den Anlass für Schweiz-Werbung zu nutzen.
Schweiz Tourismus hatte schon einige prominente Werbegesichter. Während Stars wie Roger Federer oder US-Comedian Trevor Noah für ihre Werbeauftritte ein stattliches Honorar erhalten, gibts die Bundespräsidentin für Schweiz Tourismus umsonst.
Das kommt beiden Seiten gelegen. Schliesslich will Finanzministerin Keller-Sutter auch bei Schweiz Tourismus den Rotstift ansetzen. Die Bundesgelder sollen um 20 Prozent gekürzt werden. Mit ihrem Gratis-Auftritt leistet die Bundesrätin gleich selbst ihren Beitrag zum Sparen.