
Freie Bahn für Falko des Flos im Grossen Preis der Schweiz?
Am vierten und letzten Aarauer Renntag der Saison steht traditionsgemäss der Grosse Preis der Schweiz im Mittelpunkt. Das prestigeträchtige Schweizer Jagdrennen mit einer Dotation von 35’000 Franken wird als «Grand Prix Les Amis Aarau» auf dem über 4200 Meter führenden Hasse-Kurs gelaufen.
Fünf Pferde aus Schweizer Trainingsquartieren figurieren auf der Starterliste. Vier von ihnen trafen schon bei der Hauptprobe vor zwei Wochen aufeinander. Ausländische Gäste, welche die schmale Schweizer Steepler-Elite herausfordern, reisen diesmal keine nach Aarau.
Der einheimische Stall Schachen darf sich deshalb umso mehr gute Chancen ausrechnen, dass ihm Falko des Flos, sein sechsjähriger Schimmel, das Sieggeld von 17’500 Franken hereingaloppiert. Ähnlich war es schon letztes Jahr, als der favorisierte Frontrunner die Hauptprobe am dritten Aarauer Renntag gewonnen hatte – und dann im Grossen Preis der Schweiz reiterlos wurde.
Dieses Jahr musste Falko des Flos bei der Hauptprobe die gleichaltrige Stute Amfipaline auf der Zielgeraden vorbeiziehen lassen. Von sechs Rennen in Aarau in den Jahren 2024 und 2025 hat der Schimmel eines gewonnen. Dreimal wurde der Schützling von Julien Lemée Zweiter. Geritten wird er am Sonntag wieder von Anthony Beaudoire, der vor einem Jahr aus dem Sattel musste.
Amfipaline zeigte vor zwei Wochen nach mehrmonatiger Pause eine sensationelle Leistung. Dabei profitierte sie auch von einem perfekten Ritt ihres Jockeys James Reveley, der nun aber nicht zur Verfügung steht. Ihn ersetzt der Franzose Baptiste Le Clerc, mit dem Amfipaline Ende September 2024 in Meran ein Gruppe-2-Rennen gewonnen hat.
Nebst der Stute schickt der Stall Allegra Racing Club auch den zehnjährigen Fandango ins Hauptereignis. Ende August, im kleineren Jagdrennen, lief der letztjährige GP-Schweiz-Dritte eher blass. Seine Besitzer hätten ihn lieber in Meran laufen lassen, weil der Schachen für seine grosse Galoppade eigentlich zu eng ist. In Meran werde es aber kaum «für uns praktikablen Boden» geben, heisst es auf der Stall-Allegra-Website. Geritten wird Fandango von seinem Trainer Jürg Langmeier.
Nicht zu unterschätzen ist Claudia Schornos Solid Spirit, der wie Falko des Flos von Julien Lemée trainiert wird. Der sechsjährige Dunkelbraune verlor vor zwei Wochen auf den zweitplatzierten Trainingsgefährten nur gerade eine halbe Länge und steht nun gegenüber Amfipaline und Falko des Flos um zwei Kilogramm besser im Gewicht. Auch der am wenigsten Gewicht tragende Joli Cour ist nicht chancenlos, dürfte aber als Aussenseiter der Wettenden ins Rennen gehen.