
Freiwillige Helfer in der Leichtathletik – so zeigen sie ihre Wertschätzung
Ohne Freiwillige keine Turniere, keine Leichtathletik-Meetings, keine Kaffeestube, keine Festwirtschaft. Jeder Anlass, ob gesellschaftlich oder im Sport, kann nur durchgeführt werden, wenn sich genügend Helferinnen und Helfer finden. Kaffee ausschenken, Bier zapfen, Hotdogs verkaufen, Würfe messen, den Startschuss geben.
Noch verfügt der TV Zofingen Leichtathletik über ein gutes Fundament an freiwilligen Helferinnen und Helfern. Doch in diesem Jahr stösst auch er an seine Grenzen. In einem normalen Jahr stemmen die Vereinsmitglieder und Externe 250 bis 300 Helfereinsätze. Dieses Jahr sind es 500, weil der TV Zofingen Leichtathletik am 13. und 14. September die Schweizer Meisterschaft U16/U18 durchführt.
Für die Schweizer Meisterschaft brauchts noch Helfer
20 bis 30 Helfende fehlen noch gemäss Helferchef Jörg Neeser. Der 57-Jährige aus Reiden ist seit zwölf Jahren dabei – wegen seiner Kinder. Genau gleich ist es bei Rolf Jäggi. Der 52-Jährige wohnt in Brittnau und ist seit gut acht Jahren als Helfer dabei, weil seine Kinder aktiv sind im TV Zofingen Leichtathletik.
Die beiden sprechen an einem Festbank im Stadion Trinermatte über ihre Freiwilligeneinsätze. Für den Termin haben sie sich extra die Helfer-Shirts übergezogen. «Jedes Mitglied muss Helfereinsätze leisten. Wenn die Kinder noch zu jung sind, müssen die Eltern ran», sagt Rolf Jäggi. Für ihn kein Problem. Im Gegenteil. «Mein Helfereinsatz zeigt meine Wertschätzung gegenüber dem OK, den Leuten im Hintergrund, den Trainern, die das alles mehr oder weniger ehrenamtlich machen und unsere Kinder super ausbilden.» Es sei nicht mehr als recht, dies mit dem eigenen Einsatz zu unterstützen. «Und ja, manchmal sind solche Einsätze auch anstrengend», ergänzt er. Er ist aber auch der Meinung, dass man als Erwachsene nicht nur über die Jugend, «die ständig einen Bildschirm vor der Nase hat», fluchen, sondern ihnen eben auch eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung anbieten soll. Wie beispielsweise als Athlet oder Athletin im Leichtathletikbereich. Mit seinem Einsatz als Helfer leiste er einen Beitrag dazu.
Der Starter ist ein wichtiger Freiwilliger bei Meetings. – Bild: zvg Gute Stimmung ist bei den Freiwilligen garantiert. – Bild: zvg Hin und wieder sehen Helfereinsätze halt auch so aus. – Bild: zvg Impressionen von der Freiwilligenarbeit beim TV Zofingen Leichtathletik. – Bild: zvg Impressionen von der Freiwilligenarbeit beim TV Zofingen Leichtathletik. – Bild: zvg Impressionen von der Freiwilligenarbeit beim TV Zofingen Leichtathletik. – Bild: zvg Impressionen von der Freiwilligenarbeit beim TV Zofingen Leichtathletik. – Bild: zvg
Rolf Jäggi ist gerne bei den technischen Disziplinen im Einsatz. Beim Nachwuchsmeeting habe er bei der Disziplin Speerwurf 135 Athletinnen und Athleten betreut und dabei rund 550 Speerwürfe gemessen und gewertet. Das freut Jörg Neeser, weil es ihm wichtig ist, dass bei den Meetings auch die technischen Disziplinen wie Diskus oder eben Speer durchgeführt werden. «Den Kindern ermöglichen, ihrem Hobby nachzugehen, motiviert mich», sagt der Helferchef.
Grosse Durchmischung beim Alter
Ihn freut es, dass der TV Zofingen Leichtathletik über zuverlässige Helferinnen und Helfer verfügt. Er unterstreicht, wie gross die Altersspanne ist. «Vom 18-Jährigen bis zum 80-Jährigen sind bei uns Leute in jedem Alter dabei.» Just in diesem Moment schaut der zweitälteste Volunteer – selber noch aktiver Speerwerfer – vorbei. Jerzy Krawczyk hilft als Helfer sehr gerne bei seinen Paradedisziplinen Speer und Diskus. «Es macht Spass zu helfen und unter jungen Menschen zu sein», erläutert Krawczyk seine Motivation.
Auch wenn der TVZLA über einige treue Helferseelen verfügt, stellt auch Jörg Neeser fest, dass sich die Menschen weniger engagieren möchten. Darüber hat er schon öfters nachgedacht und ist zu keiner Erklärung gekommen.
Dabei ist er der Meinung, dass der Verein den Helferinnen und Helfern viel Wertschätzung gegenüber bringt. Für Verpflegung ist gesorgt, sie werden eingekleidet und einmal im Jahr gibt es ein grosses Helferfest. «Wir haben auch schon diskutiert, die Helferinnen und Helfer monetär zu entlöhnen, da wehre ich mich aber dagegen», sagt Neeser.
Vorkenntnisse sind keine nötig für einen Einsatz
Er betont, dass man als Helferin und Helfer keine Vorkenntnisse in der Leichtathletik braucht und auch nicht Vereinsmitglied sein muss. «Es ist immer jemand da, der sich auskennt und der einen dann einfuchst», sagt Rolf Jäggi.
Neeser weist auch darauf hin, dass die Leichtathletik ein friedlicher Sport ist – «und man kommt in Kontakt mit vielen Leuten, muss hin und wieder auch seine Fremdsprachenkenntnisse ausgraben, wenn ausländische Athleten kommen». Zudem habe man es immer lustig untereinander.
Wer also Lust hat, neue Leute und eine neue Sportart kennenzulernen und dabei auch noch einen Verein zu unterstützen, darf sich gerne als Helferin oder Helfer beim TVZLA engagieren. Jörg Neeser und seine Crew bieten dafür mehr als gerne Hand.