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Mehr Ferien für Pfadilager und Co.: Bundesrat will Jugendurlaub von einer auf zwei Wochen verlängern

Das Parlament hat sich für eine Verdopplung des Jugendurlaubs für ehrenamtliche Tätigkeiten ausgesprochen. Diesem Wunsch kommt der Bundesrat nun nach. Und auch Jugendzentren sollen davon stärker profitieren.

Für das Pfadilager oder das Blauring-Camp, aber auch die Tenniswoche oder den Einsatz für eine politische Partei sollen künftig Leiter und Leiterinnen keine ihrer regulären Ferienwochen mehr hergeben müssen. Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom Mittwoch die Vorlage zur Verlängerung des Jugendurlaubs in die Vernehmlassung geschickt. Derzeit beträgt dieser eine Woche, neu soll er auf zwei Wochen verdoppelt werden.

Das sind grundsätzliche unbezahlte Ferienwochen, die Personen unter 30 Jahren dafür einsetzen können, wenn sie beispielsweise in der Lagerleitung oder in anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten in der ausserschulischen Kinder- und Jugendarbeit tätig sind. Mit der Verdoppelung setzt der Bundesrat zwei Vorstösse von Maja Riniker (FDP/AG) und Ursula Schneider Schüttel (SP/FR) um, die das Parlament annahm.

«Stärkung des ehrenamtlichen Engagements»

Der Jugendurlaub trage «zur persönlichen Entwicklung und zum sozialen Zusammenhalt bei», heisst es in der Mitteilung des Bundesamts für Justiz. Er sei «wesentlich für die Tätigkeit zahlreicher Jugendorganisationen in der Schweiz». Auch zahlreiche Jugendverbände und Sportorganisationen hatten den Entscheid des Parlaments im vergangenen Jahr deutlich begrüsst. «Dieser Entscheid ist ein wichtiger Schritt für die Stärkung des ehrenamtlichen Engagements», schrieb etwa der Schweizerische Turnverband.

Künftig soll der Jugendurlaub auch für weitere niederschwellige Angebote genutzt werden können. In der Mitteilung wird der Bereich «offene Kinder- und Jugendarbeit» genannt, also etwa das Engagement im lokalen Jugendzentrum. Ausdrücklich ausgeschlossen sind weiterhin Tätigkeiten in kommerziellen Organisationen.

Für die Tausenden Leiterinnen und Leiter, die in wenigen Wochen in die Sommerlager starten, kommt diese Änderungen aber zu spät. Frühestens für das Jahr 2027 ist eine Umsetzung realistisch.