
«Bobadilla wollen wir behalten»: Nach der verlorenen Barrage gibt der FC Aarau Einblick in die Transferpläne
Da ist Zufriedenheit im Gesicht von Marco Thaler zu erkennen. Zufriedenheit darüber, wenigstens vor heimischem Publikum den Gegner aus der Super League gefordert zu haben, den Hoppers wehgetan zu haben. «Aggressivität und Wille waren heute da. Das ist für mich der Beweis, dass diese Mannschaft schnell Lehren aus ihren Versäumnissen ziehen kann. Wir haben das Hinspiel sauber aufgearbeitet und heute unsere Spielweise so angepasst, dass wir GC auf Augenhöhe begegnen konnten.»
Da ist irgendwo aber auch Bedauern im Gesicht von Marco Thaler zu erkennen. Bedauern darüber, nicht schon am Dienstag in Lugano mit dem Messer zwischen den Zähnen ins Spiel gegangen zu sein. Stattdessen hat man sich vom Oberklassigen vorführen lassen – oder? Thaler sagt: «Es war sicher keine Folge fehlenden Willens. Wir wussten, was auf uns zukommt. Im Fussball gibt es nun mal Tage, an denen will dir nichts gelingen. Es ist einfach bitter, dass ausgerechnet der Tag des Barrage-Hinspiels so einer war. Natürlich spürt man dann auch Bedauern und fragt sich: Wie wäre es herausgekommen, wären wir schon im ersten Spiel so aufgetreten?»
Nach dem 38. Saisonspiel sagt Thaler: «Ich bin müde, ich brauche Ferien.» Aber im gleichen Atemzug sagt er auch: «Ich habe brutal Bock, schon bald wieder ins Brügglifeld zurückzukehren. Dieser Tag heute hat wieder einmal gezeigt, warum jeder Spieler gerne für diesen Verein spielt. Vor diesen Fans, die auch in schwierigen Phasen stets das richtige Gespür zeigen.»
Der grosse Umbruch im Kader soll ausbleiben
Aufwühlend war die Saison auch für Sandro Burki. Als langjähriger Spieler und Sportchef ist der heutige FCA-CEO immer noch nah dran am sportlichen Geschehen. Und sagt: «Im Rückspiel haben wir unser wahres Gesicht gezeigt. In Lugano waren wir nicht bereit und wurden brutal bestraft.»
In der Rolle des Geschäftsführers im Brügglifeld beschäftigen Burki naturgemäss auch andere Dinge. Etwa die Bestätigung für den im vergangenen Jahr betriebenen Aufwand, in Form der riesigen Begeisterung im Klubumfeld. «Wir hätten für das GC-Spiel fast 40’000 Tickets verkaufen können. Das sagt alles. Der eine oder andere Super-League-Verein hätte gerne solch einen Zulauf.»
Mit Blick nach vorne rechnet Burki mit einem ruhigeren Sommer als vor einem Jahr. Der grosse Umbruch im Kader soll ausbleiben. Aktuell laufen vier Verträge aus, jene von Raul Bobadilla, Nikola Gjorgjev, Binjamin Hasani und Leihspieler Sofian Bahloul.

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Sportlich ernüchternd, aber als Anführer und Mentor für die Jungen wertvoll – so lässt sich Bobadillas Saison resümieren. Burki sagt: «Wir wollen Raul gerne behalten.» Mit Gjorgjev stehen Gespräche an mit der Schwierigkeit, dass der Spieler eigentlich in die Super League wechseln will. Noch offen ist, ob der FCA Bahloul fix verpflichtet: Wenn der Spieler will, dann wird er wohl bleiben. Bei Eigengewächs Hasani ist alles offen.