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Mit Lehmann, Wälti und Crnogorcevic: Das sind die 23 Nati-Fussballerinnen für die Heim-Europameisterschaft

Nationaltrainerin Pia Sundhage hat sich entschieden, welche 23 Spielerinnen an der Heim-Europameisterschaft für die Schweiz auflaufen dürfen.

In einer Schnitzeljagd wurden nach und nach verkündet, welche Fussballerinnen im definitiven EM-Kader der Schweiz stehen. Am Montag hat Pia Sundhage in Zürich ihr vollständiges Kader präsentiert. Das sind jene 23 Spielerinnen, die am Heimturnier sind.

Torhüterinnen

Livia Peng

Die beste Torhüterin in der Frauen-Bundesliga, nun der Wechsel zu Chelsea: Livia Peng ist auf dem Vormarsch. Die 23-jährige Bündnerin hat zwar in der Partie gegen Frankreich ebenfalls gepatzt, könnte aber auf den letzten Metern noch die Position als Nummer 1 im Nationalteam übernehmen.

Elvira Herzog

Elvira Herzog: Verliert sie ihren Nummer 1-Status?
Bild: Urs Flüeler / Keystone

Eigentlich war die Sachlage klar: Elvira Herzog, die 25-jährige Torhüterin von RB Leizpig, wurde im Herbst als Nummer 1 für die Heim-EM verkündet. Doch dann patzte sie im Frühling in der Nations League – zuletzt spielte ihre Konkurrentin Livia Peng. Die Ausgangslage für das Turnier ist jetzt völlig offen.

Nadine Böhi

Ist die Nummer 3 in der Nati: St. Gallens Nadine Böhi.
Bild: Martin Meienberger / Freshfocus

Während sich die Nummer 1 und 2 duellieren, ist die Position der Nummer 3 klar: Die Torhüterin des FC St. Gallen Nadine Böhi steht im Goalieteam in der Hierarchie zu unterst. Doch die 21-Jährige schafft nach einer guten Saison in der Super League den Schritt ins Ausland: Sie unterschrieb einen Vertrag beim Aufsteiger Union Berlin. In der Nati wartet sie noch immer auf ihr erstes Länderspiel.

Verteidigerinnen

Luana Bühler

Luana Bühler: Wie fit ist die Abwehrchefin?
Bild: Til Bürgy / Keystone

Luana Bühler ist Abwehrchefin und seit Jahren eine sichere Bank in der Schweizer Nati. Dennoch ist es nicht selbstverständlich, dass sie im definitiven EM-Kader steht. Zuletzt fehlte sie wegen einer Fussverletzung in der Nations League. Die 29-jährige Luzernerin blickt auf eine schwierige Saison zurück, verlor bei Tottenham Hotspur ihren Stammplatz und hatte mit Verletzungen zu kämpfen. Doch Bühler gilt als Sonnenschein, ist immer freundlich und immer gut gelaunt. Sie wird mit viel Positivät in die EM steigen.

Viola Calligaris

Viola Calligaris ist die Frau der klaren Worte.
Bild: Pascal Muller/ Freshfocus

Nach dem Abstieg aus der Nations League war Viola Calligaris jene Spielerin, die das Team selber am meisten kritisierte. «Wir haben viel zu viele Bälle einfach verloren – auch ich», sagte die 29-jährige Obwaldnerin zerknirscht. Die Innenverteidigerin gilt als sehr selbstkritisch und ehrgeizig. Mit Juventus holte sie die italienische Meisterschaft, zählte aber nicht immer zum Stammpersonal.

Noelle Maritz

Noelle Maritz: Viel Routine und Flexibilität.
Bild: Peter Klaunzer / Keystone

Noelle Maritz spielt dort, wo sie aufgestellt wird. Als Innenverteidigerin oder als Aussenverteidigerin. Sie spielt immer unaufgeregt, fehlerfrei, kontrolliert. 29 Jahre alt ist die Ostschweizerin – erst, ist man versucht zu schreiben. Denn Maritz ist schon seit einer halben Ewigkeit Teil des Frauen-Nationalteams, schon 128 Mal ist sie für die Schweiz aufgelaufen, stand in jeder Partie bei Endrunden für die Schweiz auf dem Platz. Auch an der EM wird die Spielerin von Aston Villa gesetzt sein. Ganz egal, ob innen oder aussen.

Nadine Riesen

Nadine Riesen musste zittern, aber ist dabei.
Bild: Cyril Zingaro / Keystone

Als Nadine Riesen im Frühling im Aufgebot der Schweizerinnen in der Nations League fehlte, fieberte sie in St. Gallen auf der Tribüne mit ihren Mitspielerinnen mit. Nach stärkeren Auftritten in ihrem Klub Eintracht Frankfurt kehrte die 25-jährige Appenzellerin wieder in die Nati zurück und überzeugt mit einem leidenschaftlichen Auftritt gegen Norwegen. Die Aussenverteidigerin, die im Nationalteam als offene und herzliche Person bekannt ist, hat es doch noch ins definitive Aufgebot geschafft.

Julia Stierli

Juli Stierli: Grosse Innenverteidigerin mit einem starken linken Fuss.
Bild: Martin Meienberger / Freshfocus

Julia Stierli ist von den Schweizer Verteidigerin trotz ihrer Grösse vielleicht die unscheinbarste. Die 28-jährige Aargauerin überzeugt mit Kampfgeist, Zweikampfstärke und vor allem mit ihrem starken linken Fuss. Das führt zeitweise zur absurden Situation, dass sie trotz ihre Grösse von 1,82m Standards schlägt. Wenn es im Nationalteam darauf an kam, überzeugte sie oft mit guten Leistungen – so beispielsweise an der WM 2023 in Neuseeland.

Mittelfeldspielerinnen/ Stürmerinnen

Iman Beney

Eine der Zukunftshoffnungen im Schweizer Team: Iman Beney.
Bild: Cyril Zingaro / EPA

Schon an der WM 2023 schaffte es die damals 16-Jährige überraschend in den EM-Kader, riss sich aber noch vor dem Turnier das Kreuzband. Zwei Jahre später ist es alles andere als eine Überraschung, dass sie nun mit dabei ist. Die schnelle und technisch beschlagene Flügelspielerin ist eine der grossen Zukunftshoffnungen und wird im Team von Pia Sundhage wohl einen Stammplatz einzunehmen. Die 18-jährige Walliserin der YB-Frauen steht kurz vor einem Wechsel nach England.

Ana-Maria Crnogorcevic

Ana-Maria Crnogorcevic ist die Rekordnationalspielerin.
Bild: Urs Flüeler / Keystone

168 Länderspiele, 74 Tore: Ana-Maria Crnogorcevic ist die Rekordhalterin im Schweizer Nationalteam. Die 34-jährige Bernerin ist seit Ewigkeiten im Nationalteam und zählt auch an der EM zum Kader. Doch ihre Rolle ist eine andere als früher. Die Spielerin von Seattle kämpft auf den Aussenbahnen darum, zum Stammpersonal zu gehören. Dennoch übernimmt die Teamseniorin und dreifache Champions-League-Siegerin mit ihrer riesigen Erfahrung eine wichtige Rolle – auch neben dem Platz.

Svenja Fölmli

Nach langer Verletzungspause zurück: Svenja Fölmli.
Bild: Martin Meienberger / Freshfocus

Die letzten Spielzeiten von Svenja Fölmli waren geprägt von Verletzungen und Rückschlägen, doch an der Heim-EM gehört die Stürmerin dennoch klar zum Nati-Aufgebot. 25 Mal hat die 22-jährige Luzernerin bisher für die Schweiz gespielt und dabei vier Tore erzielt. In elf Spielen in der Bundesliga nach ihrer Verletzungspause war die bullige Stürmerin des SC Freiburg immerhin drei Mal erfolgreich. Sie kann für die Heim-EM also eine Spielerin sein, die für Tore sorgen kann.

Noemi Ivelj

Noemi Ivelj wechselte zu Eintracht Frankfurt.
Bild: Urs Flüeler / Keystone

Sie ist vielleicht das unscheinbarste Supertalent im Schweizer Nationalteam: Noemi Ivelj. Bei GC zog sie die Fäden in der Super Leauge, in der Nati ist das grosse Talent der 18-Jährigen in jedem Auftritt zu sehen. Sie hat gute Chancen an der EM zu den Stammspielerinnen zu gehören. Ihr gute Technik und die Spielübersicht ist auch im Ausland aufgefallen: Auf die kommende Saison wechselt Ivelj zu Eintracht Frankfurt in die Bundesliga.

Alisha Lehmann

Ihr Platz im Kader wurde via Segelschiff verkündet: Alisha Lehmann.
Bild: Martin Meienberger / Freshfocus

Sie war die grösste Wacklerin, Alisha Lehmann. Die 26-Jährige Stürmerin spielte für ihren Klub Juventus Turin nur wenig und musste sich auch in der Nati zuletzt mit Nachnominierungen zufriedengeben. Offenbar hat sie Pia Sundhage aber genug von sich überzeugen, oder vom Out von Ramona Bachmann profitieren können, sodass sie es ins EM-Team geschafft hat. Damit ist mit Lehmann auch das bekannteste Gesicht der Schweizer Fussballerinnen am Heim-Turnier dabei.

Sandrine Mauron

Überzeugte im Pre-Camp: Sandrine Mauron.
Bild: Claudio De Capitani / Freshfocus

Mit Sandrine Mauron steht eine weitere Spielerin aus der heimischen Super League im Aufgebot für die EM. Bei Servette bestritt sie in der vergangenen Saison jedes Spiel und auch in der Nati kam sie zu Einsätzen. Mit drei Endrunden-Teilnahmen in ihrem Palmarès gehört Mauron zu den Erfahrensten im Team.

Alayah Pilgrim

Alayah Pilgrim wuchs in Muri im Kanton Aargau auf.
Bild: Urs Flüeler / Keystone

Eigentlich wäre Alayah Pilgrim eine der talentiertesten Offensivkräfte, die die Schweizer Nati zu bieten hat. Doch wegen einem von Verletzungen geprägten Jahr musste Pilgrim mit der Joker-Rolle im Klub AS Roma, wie auch in der Nati vorlieb nehmen. Pilgrim selbst sagt, sie fühle sich wieder gut – dem stimmt auch Sundhage zu, die sie als eine der 23 Spielerinnen an der EM dabei haben will.

Géraldine Reuteler

Géraldine Reuteler dürfte ihren Startelfplatz auf Sicher haben.
Bild: Martin Meienberger / Freshfocus

Géraldine Reuteler ist in der Nati nahezu unverzichtbar. Wenig überraschend ist also ihre Nominierung für die Heim-EM. Die 26-Jährige spielt bei Eintracht Frankfurt beinahe jede Minute und auch in der Nati zeigte sie mit einem Assist und einem Tor in der Nations League ihre Wichtigkeit. Ihre Position in der Nati ist allerdings noch offen. Denn während Reuteler in ihrem Klub in der Offensive als Stürmerin brilliert spielte sie in der Nati bis dato im Mittelfeld. Dass sie eingesetzt wird ist klar – bleibt also nur die Frage nach dem wo.

Sydney Schertenleib

Sydney Schertenleib genoss die vergangene Woche in Zürich, da sie frei hatte, um sich von der Saison zu erholen.
Bild: Pascal Muller/ Freshfocus

Beim FC Barcelona spielt Sydney Schertenleib mit den besten Fussballerinnen der Welt. Selbstverständlich also, dass sie an der bevorstehenden Europameisterschaft mit von der Partie ist. Obwohl sie mit ihren 17 Jahren die jüngste im Team ist, dürfte Schertenleib, die mit Dribblings und Zweikämpfen überzeugt, ihren Startelf-Platz am Turnier auf Sicher haben.

Coumba Sow

Coumba Sow darf sich über ihr EM-Aufgebot freuen.
Bild: Til Buergy / Keystone

Gerade noch so schaffte Coumba Sow den Sprung in den 23-Frau-Kader für die EM. Die Captain vom FC Basel war in den vergangenen Jahren gesetzt in der Startelf, unter Sundhage verlor sie aber an Einfluss und wurde zuletzt nur noch nachnominiert. In den zwei Wochen hat sie die Natitrainerin allem Anschein nach aber genug überzeugt, sodass der Traum der Heim-EM für die Mittelfeldspielerin doch noch in Erfüllung geht.

Meriame Terchoun

Seit Jahren ein sicherer Wert: Meriame Terchoun.
Bild: Claudio De Capitani / Freshfocus

Seit Jahren ist Meriame Terchoun ein sicherer Wert im Schweizer Nationalteam. Seit zehn Jahren spielt sie für das A-Nationalteam, in 43 Spielen durfte sie ihr Können unter Beweis stellen. Die Offensivkraft, die in Dijon eine Sensations-Saison spielte, gehört bei ihrem Klub zur fixen Startelf. Terchoun, die bereits zwei EM- und eine WM-Endrunde in ihrem Palmarès hat, wird dem Team zweifelsohne mit ihrer Erfahrung helfen können.

Smilla Vallotto

Smilla Vallotto stand bis zuletzt noch für ihren Klub in der Meisterschaft auf dem Platz.
Bild: Ehtiram Jabi/ Freshfocus

Die ersten beiden EM-Pre-Camp Wochen verpasste Smilla Vallotto, weil die Meisterschaft in Schweden noch in vollem Gange war. Doch für Vallotto, die sowohl in ihrem Klub Hammarby IF, wie auch in der Nati immer spielte stellte das kein Problem dar. Wenig überraschend steht die in Norwegen aufgewachsene Mittelfeldspielerin im EM-Kader von Pia Sundhage.

Lia Wälti

Eine EM ohne Captain Lia Wälti wäre unvorstellbar.
Bild: Pascal Muller /Freshfocus

Sie ist die unbestrittene Kapitänin des Schweizer Nationalteams. Und obwohl Lia Wälti in der vergangenen Woche nicht mit dem Team trainierte, weil sie sich nicht fit genug fühlte, ist ihr Aufgebot für die Heim-EM nur Formsache. Denn auch auf eine nicht vollständig fitte Wälti können die Schweizerinnen nicht verzichten. Zu gross ihr Einfluss auf und neben dem Platz.

Leila Wandeler

Die ganz grosse Überraschung im Kader heisst Leila Wandeler.
Bild: Urs Flüeler / Keystone

Es ist eine riesige Überraschung, als Freiburgerin Leila Wandeler als eine der 23 Spielerinnen im EM-Kader bekannt gegeben wird. Die 19-jährige Stürmerin, die bei Lyon unter Vertrag steht, hat Trainerin Pia Sundhage in den beiden Trainingswochen in Magglingen und Nottwil offenbar so sehr überzeugt, dass sie es, ohne in diesem Jahr je aufgeboten worden zu sein, unter die 23 Spielerinnen für die EM geschafft hat. Sie ist der Beweis dafür, dass Sundhage es ernst meinte, als sie davon sprach, dass jede noch eine Chance habe.

Riola Xhemaili

Dank starken Leistungen bei PSV schaffte Riola Xhemaili den Sprung in den EM-Kader.
Bild: Pascal Muller/ Freshfocus

Es wird eine Art Genugtuung für Riola Xhemaili gewesen sein, als Trainerin Pia Sundhage ihr am Freitagvormittag eröffnete, dass sie im EM-Kader sein wird. Die Stürmerin glänzte in der vergangenen Saison beim PSV Eindhoven mit zahlreichen Toren und Assists. In der Nati wurde sie aber erst im letzten Nations-League-Zusammenzug aufgeboten. Dass die 22-jährige Solothurnerin nun an der EM spielen darf ist der Verdienst von viel Leistung.