
Xhaka-Trainer schwärmt, Embolo-Trainer will ihn nicht mehr haben: Zwei Nati-Stars, zwei verschiedene Welten
Sunderland schwärmt vom Xhaka-Effekt Sebastian Wendel Gleich zwei Saisons in Folge sind alle drei Premier-League-Aufsteiger direkt wieder abgestiegen. Diese vernichtende Statistik ist der Grund, dass sich viele verwundert die Augen gerieben haben über Granit Xhakas Wechsel vom Champions-League-Teilnehmer Leverkusen zum Premier-League-Neuling FC Sunderland – und warum der Schweizer Nati-Captain das bevorstehende Karrierekapitel im Nordosten Englands als «grösste Herausforderung meiner Karriere» bezeichnet.
Am Samstag begann das Abenteuer mit dem ersten Ligaspiel gegen West Ham United. Und ganz offensichtlich greift in Sunderland der Xhaka-Effekt bereits. Der verspricht, dass Xhakas Anwesenheit ein Team besser macht – so wie in der Saison 2023/24, in der Xhaka nach seiner Ankunft Bayer Leverkusen zum ersten Meistertitel der Geschichte führte. Oder anders gesagt: Ohne Xhaka würde Bayer immer noch als «Vizekusen» verspottet werden.
Zurück nach Sunderland, wo die Fans am Samstagabend nach Spielschluss feiern, als hätten ihre Lieblinge die Champions League gewonnen. 3:0 Heimsieg. Und obwohl Xhaka unauffällig spielte, sind sich nach Spielschluss sämtliche Beobachter einig: Seine ordnende Hand im Mittelfeldzentrum war die Basis für Sunderlands Traum-Rückkehr nach acht Jahren Premier-League-Pause.
Xhaka ist neben dem Linksverteidiger der einzige Ü30-Profi in Sunderlands Startaufstellung. Das Team wurde nach dem Aufstieg kräftig umgebaut – und vor allem verjüngt. Xhaka soll der Anführer sein und trägt darum auch bereits die Captainbinde. Keine Sekunde habe er daran gezweifelt, seinem Neuzugang sogleich die Binde zu geben, sagt Sunderlands Trainer Régis Le Bris – und lobt Xhaka nach dem gelungenen Liga-Auftakt: «Er hat die Spieler zusammengehalten, er war unglaublich wichtig.»
Breel Embolo tribt Yakin Sorgenfalten auf die Stirn
Granit Xhaka nimmt also auch in seiner nun 16. Saison als Fussballprofi eine zentrale Rolle ein. Etwas, was Breel Embolo nicht von sich behaupten kann. Obwohl der wie Xhaka in den FCB-Junioren ausgebildete Stürmer einst mit ebenso viel Vorschusslorbeeren die Profibühne betritt.

Bild: Freshfocus
Verletzungen, Fehltritte neben dem Platz und Formschwächen aber bremsten Embolo immer wieder aus – kurz: Es wäre mehr möglich gewesen. Nun steht er vor der nächsten Neuorientierung. Weil Monaco-Trainer Adi Hütter ihn nicht mehr haben wolle, so jedenfalls schreibt das die Zeitung «l’Équipe». Spuren zu potenziell neuen Klubs führen nach Italien, nach Rom und Mailand.
Dem Schweizer Natitrainer Murat Yakin dürfte die Embolo-Entwicklung Sorgen bereiten. In knapp drei Wochen beginnt die schwierige WM-Qualifikation – und Embolo ist im Sturm Yakins erste Wahl. Dass Embolo gegen Kosovo und Slowenien kein Stürmer im Flow sein wird, davon ist auszugehen – verbunden mit der Hoffnung, dass er trotzdem Tore erzielen wird.

Bild: AP
Derweil läuft Granit Xhaka weiter zuverlässig wie ein Uhrwerk. Das dürfte Yakin ein wenig beruhigen.