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Pyro-Chaos im Brügglifeld: Aargauer Nationalrätin Gabriela Suter prescht mit diesem Vorschlag vor

Fussballfans fallen in der Schweiz immer wieder durch das Zünden von pyrotechnischem Material auf. Zuletzt war dies beim Barrage-Rückspiel zwischen Aarau und GC der Fall. Das Spiel musste mehrfach unterbrochen werden. Jetzt meldet sich eine SP-Politikerin mit einem neuen Vorschlag zu Wort.

SP-Nationalrätin Gabriela Suter überrascht immer wieder. Ende Mai gab sie bekannt,dass sie für den Stadtrat Aarau kandidiert. Jetzt präsentiert sie eine neue Idee für Fussballfans.

Am Ursprung ihrer Gedankengänge steht das Rückspiel in der Barrage zwischen Aarau und GC vom Freitag. Fans beider Klubs zündeten im Brügglifeld Pyros, es kam in der zweiten Halbzeit zu Spielunterbrüchen. Gäste-Anhänger schafften es sogar, ein elektrisches Winkelschleifgerät ins Stadion zu schmuggeln. Sie knackten mit ihr Schlösser am alten TV-Turm und erklommen ihn. Die Platzgenossenschaft Brügglifeld hat wegen des Vorfalls Strafanzeige wegen Sachbeschädigung gegen Unbekannt erstattet.

GC-Fans steigen auf den alten TV-Turm und zünden Pyros.
Bild: Nadja Rohner

Die Szenen sorgten auf der Tribüne für grossen Unmut, einige verliessen das Stadion vorzeitig. Unter ihnen war der Aarauer Stadtrat Hanspeter Thür (Grüne), der zwar bekennender FCA-Fan ist, sich aber genervt hat und nicht versteht, «wieso man diese Pyros nicht abstellen» könne.

Fuhr mit dem Velo heim: Hanspeter Thür. Im Hintergrund der Pyro-Rauch.
Bild: AZ

Pyros in gewissen Sektoren? Suters Idee stösst auf wenig Begeisterung

Suter selbst war ebenfalls vor Ort, weil sie Fan des FC Aarau ist. Jetzt glaubt sie, die Lösung für das Pyro-Problem gefunden zu haben. Die SP-Politikerin fordert, dass jene Fans, die in den Stadien verbotene Pyros zünden, genau dies künftig in dafür vorgesehenen Sektoren legal tun dürfen.

Gegenüber dem TV-Sender Tele M1 schildert Suter, wie das aussehen könnte: «Die Idee wäre, dass man einfach nur noch in gewissen Sektoren, unter ganz strengen Auflagen kontrolliert Pyros ablassen könnte. Das würde sicher auch die Sicherheit der Stadiongäste gewährleisten.» Die Aarauerin will daher einen Vorstoss einreichen, um ein entsprechendes Pilotprojekt ins Leben zu rufen.

Fieberte mit dem FC Aarau in der Barrage mit und glaubte an ein Fussball-Wunder: Gabriela Suter.
Bild: zvg

Ihre Idee, ein Pyro-Pilotprojekt zu realisieren, kommt nicht überall gut an. Philippe Kühni, Präsident der GLP Aargau und Einwohnerrat in Aarau, sagt gegenüber Tele M1: «Man hat das auch schon an anderen Orten versucht und gemerkt, dass es nicht klappt. Pyros sind ja auch kein Selbstzweck, sondern meistens ein Teil einer Choreografie.»

Bei einer spontanen Strassenumfrage, die Tele M1 am Donnerstag in Aarau durchgeführt hat, stiess die Idee nicht auf Anklang. Die Befragten blasen alle ins gleiche Horn.

«Ich finde die Idee grundsätzlich gut, aber es wird schwierig, sie richtig umzusetzen», sagt eine Frau. Ein Mann findet: «Nein, die Idee ist gar nicht gut, weil sich sowieso keiner daran halten wird und Pyros einfach nicht ins Stadion gehören.» Ein dritte Befragte sagt, man solle einfach gar keine Pyros mehr zünden, auch nicht in irgendeiner Ecke. «Das ist doch blöd.»

Nicht die erste kreative Forderung Suters

Nationalrätin Suter verfolgt immer wieder neue Ansätze. Sie will etwa, dass das Parlament die rechtlichen Grundlagen für Lärmblitzer im Kampf gegen Autoposer schafft. Dazu hat sie mit der Lärmliga, der sie als Präsidentin vorsteht,eine Petition lanciert.

Im Februar dieses Jahres hat der Fall eines Asia-Shops, der gegen das Lebensmittelrecht verstösst, für grosse Diskussionen gesorgt. Suter war sofort zur Stelle und forderte, dass Konsumentinnen besser informiert werden.Sie schlägt ein Smiley-System wie in England vor.