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UBS-Aktionäre pilgern nach Basel: Sergio Ermotti muss deftige Kritik wegen seines Lohns anhören

Es ist die erste Aktionärsversammlung nach der CS-Übernahme. An der heutigen GV in Basel werden viele Aktionäre ihrem Ärger Luft machen – ein Stimmungstest insbesondere für Konzernchef Sergio Ermotti.

In der Basler St.-Jakobs-Halle und nicht im Zürcher Hallenstadion findet ab dem späten Vormittag die Generalversammlung der Mega-Grossbank UBS statt. Die Ortswahl geht auf die Wurzeln der UBS zurück, die 1998 aus der Zürcher SBG und dem Basler Bankverein entstanden ist. Doch inzwischen ist eine ganz andere Übernahme das zentrale Thema: Die urzürcherische CS wurde der UBS zwangseinverleibt, jetzt treffen sich die Aktionäre erstmals seit diesem historischen Schritt.

Dass die UBS an der GV bahnbrechende Neuigkeiten bekanntgibt, wird nicht erwartet. Es ist eher ein Stimmungstest. Sind die UBS-Aktionäre zufrieden mit Konzernleitung und Verwaltungsrat, die dem von den Bundesbehörden orchestrierten Übernahmedeal im März 2023 zugestimmt hatten? Was den Aktienkurs betrifft, gibt es durchaus Grund zur Freude;allerdings haben die jüngsten Pläne von Finanzministerin Karin Keller-Sutter zur Bankenregulierung die Aktie wieder etwas sinken lassen.

Beträchtliche Steigerung: Kursverlauf der UBS-Aktie über die letzten 12 Monate hinweg.
Quelle: Swissquote

Keller-Sutter war es auch, die Bedenken über die hohen Managergehälter bei der UBS äusserte. Sergio Ermottis 14-Millionen-Franken-Lohn für neun Monate wurde auch von FDP-Präsident Thierry Burkart als «anmassend» kritisiert. Aber über die Managergehälter entscheidet nicht die Politik, sondern die GV, wo eine deutliche Zustimmung erwartet wird. Zwar wird es markige Worte von Kleinaktionären geben, die die «Exzesse» geisseln, aber die Grossaktionäre sind zufrieden mit der Leistung des UBS-Managements bei der Integration der Credit Suisse.

Dies auch darum, weil die Bankleitung sehr schnell damit begann, die Kosten zu reduzieren. Die UBS plant bekanntlich, das Filialnetz zu reduzieren und 3000 Stellen abzubauen.

Gespannt darf man sein, wie die UBS-Leitung sich zu den zusätzlichen Kapitalanforderungen äussert, die der Bundesrat verlangt. Die UBS benötigt für Auslandsgesellschaften wohl rund 15 Milliarden Franken mehr. Das erhöhte Kapitalpolster soll helfen, künftig stürmische Zeiten zu überstehen. Steuerzahler sollen nicht belastet werden. An der GV wird die Kapitalbeschaffung diskutiert werden.(chm)