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FC Aarau präsentiert Gewinn: Warum der Klub trotzdem noch am Tropf seiner Spender hängt

Ein selbsttragender FC Aarau – das ist das Ziel vom 2023 angetretenen Präsidenten Markus Mahler und seiner Crew. Fortschritte konnten seither gemacht werden, bis ins Ziel ist es jedoch noch ein weiter Weg.

So unromantisch das klingt: Geld ist nun mal das Benzin im Profifussball, Geld schiesst Tore. In der Schweiz kann der Grossteil der Profiklubs ohne regelmässige Einspritzer von der Besitzerschaft oder von Gönnern nicht überleben. Das gilt seit jeher auch für den FC Aarau: Der Anspruch, sich langfristig in der Super League zu etablieren, kostet mehr, als die natürlichen Einnahmen hergeben.

Diese Differenz nennt sich «strukturelles Defizit». Im Geschäftsjahr 2024 betrug es beim FC Aarau rund eine Million Franken. Transfereinnahmen und die zwei Fussballfeste gegen Schalke 04 (Brügglifeld-Jubiläum) und gegen den FC Luzern (Cup) haben bei der Deckung geholfen. Dazu konnten die Einnahmen im Sponsoring und im Catering um rund eine halbe Million Franken gesteigert werden. Aufgeholt war der Rückstand damit jedoch nicht.

Dank Grossaktionären kann FC Aarau sportlich ambitioniert bleiben

Aus dem Geschäftsbericht 2024 wird ersichtlich: Für den Mini-Gewinn in Höhe von 3151 Franken wurden gut 600’000 Franken benötigt, die der FCA im vergangenen Kalenderjahr nicht klassisch einnahm. Einerseits wurden gut 200’000 Franken Reserven aufgelöst, die bis dato unter dem Titel «Stadionprojekt Torfeld Süd / Sanierung Brügglifeld» auf dem Konto lagen. Zudem waren 400’000 Franken vom grosszügigen Abschiedsgeschenk von Philipp Bonorand übrig, mit dem der Ex-Präsident 2023 seine Nachfolger auf die Reise schickte.

FCA-Präsident Markus Mahler (rechts) und sein wichtigster Angestellter, CEO Sandro Burki.
Andrea Zahler / CH Media

Hauptaktionär Bonorand (25 Prozent) und die anderen zwei Grossaktionäre, die Familie von Bonorand-Vorgänger Alfred Schmid und der «Club 100», sorgten im vergangenen Herbst zudem dafür, dass der FC Aarau auch in den Geschäftsjahren 2025 und 2026 auf der sicheren Seite ist. Sprich: Dass der Klub auch bei einem Verbleib in der Challenge League ambitioniert bleiben kann. Allen voran das Trio sowie weitere Parteien haben übrig gebliebene Namensaktien gekauft und so dem FCA rund eine Million Franken Kapital beschert.

Ziel von Mahler und seiner Verwaltungsrats-Crew ist es, das strukturelle Defizit zu eliminieren.Der Weg dahin ist eingeschlagen, aber es ist noch weit bis ins Ziel. Die grösste Hürde ist die Suche nach einem neuen Hauptsponsor.