Sie sind hier: Home > Schweiz > Nach Erdrutsch in Schwanden: Betroffene dürfen nie mehr zurück in ihre Häuser

Nach Erdrutsch in Schwanden: Betroffene dürfen nie mehr zurück in ihre Häuser

Nun ist klar: Die Bewohnerinnen und Bewohner der Liegenschaften, die vom Erdrutsch in Schwanden betroffen sind, dürfen ihre Wohnungen wohl nie mehr bewohnen. Das hat der Kanton Glarus entschieden.

Zur Begründung schreibt die Gemeinde in einer Mitteilung, Grundlage für den Entscheid sei die Publikation der neuen, ereignisbezogene Gefahrenkarte vom Donnerstag durch den Kanton. Laut dieser werden zahlreiche Betroffene «wohl nie mehr zurück in ihr Haus oder ihre Wohnung» können, wie Glarus-Süd auf ihrer Website weiter schreibt. Denn dort herrsche eine «unmittelbare Gefahr für Leib und Leben».

Auch zeichne sich damit nun ab, wer nach dem Erdrutsch vom August für weitere Wochen oder gar Monate eine andere Unterkunft benötige. Dies zum Beispiel in dem Fall, wenn vor einer dauerhaften Rückkehr zuerst Sicherheitsmassnahmen projektiert und gebaut werden müssen. Wie SRF am Freitag auf seiner Website meldet, sind Betroffene am Vorabend über den Entscheid des Kantons Glarus informiert worden.

Laut Glarus Süd führt dies «zu weiteren Härtefällen und mit Sicherheit zu neuen Anfragen an die Spendenkommission» der Standortgemeinde. Deshalb habe man entschieden, am kommenden Mittwoch, von 7-19 Uhr, einen nächsten Spendentag zu organisieren um den Spendentopf signifikant zu erhöhen. Wer die Betroffenen des Erdrutsches in Schwanden unterstützen will, kann dann Spendenzusagen machen.

Halbes Dutzend Häuser begraben, 100 Evakuierte

Anfang August führten heftige Niederschläge zu einem kleinen Erdrutsch im Gebiet Gysenegg in Braunwald. Mitte August verursachten dann starke Gewitter zweimal zum Überlaufen des Bächibaches in Luchsingen, was zu Überschwemmungen in Teilgebieten des Dorfes Schwanden führte.

Nur wenige Tage später traten Rutschungen in der sogenannten Wagenrunse auf. Schliesslich ereignete sich am 29. August der grosse Erdrutsch, welcher bis in den Dorfteil von Schwanden unterhalb der Wagenrunse führte. Dabei wurden mehrere Liegenschaften unter den Schlammmassen begraben.

Ein halbes Dutzend Liegenschaften gelten seit daher als unbewohnbar – und werden dies auch auf absehbare Zeit auch bleiben. Insgesamt mussten in Schwanden rund 100 Personen evakuiert werden. (sat)