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SBB zur Gotthard-Reparatur: Normalbetrieb erst im September 2024 ++ Kostenpunkt: bis 130 Millionen ++ Was ist ab Dezember bereits möglich?

Nach dem Unfall im Gotthard-Basistunnel bleibt der Nord-Süd-Verkehr auf der Schiene weiterhin stark eingeschränkt. Alle News zum schwersten Bahnunfall der SBB hier in unserem Liveticker.

Das Wichtigste in Kürze

Im Gotthard-Basistunnel ereignete sich am 10. August eine schwere Güterzugs-Entgleisung.Unfallursache war ein Radbruch. Das, obwohl der Zug vor der Fahrt mehrfach geprüft wurde.

Die Reparaturarbeiten werden andauern. Am 2. November informierten die SBB, dass der Tunnel erst im September 2024 wieder normal befahrbar sei. Schadenssumme inklusive Einnahmeausfälle: 100 bis 130 Millionen Franken.

Für Güter dagegen – wie in den Herbstferien an Wochenenden auch für einzelne Personenzüge – ist eine Tunnelröhre wieder befahrbar.

Noch offen ist, ob allenfalls ab dem Fahrplanwechsel im Dezember wieder vermehrt Personenzüge durch den Basistunnel fahren können.


Die Medienkonferenz im Live-Ticker

11:05 Uhr, DONNERSTAG, 2. NOVEMBER

Die Pressekonferenz ist beendet – eine erste Zusammenfassung

Damit ist die Fragerunde beendet.

Insgesamt konnten die SBB am Donnerstag wenig Erfreuliches berichten. Bis wieder Normalbetrieb durch beide Röhren möglich sei, wird es wohl September 2024. Bislang war man im besten Fall von einer früheren Inbetriebnahme ausgegangen. Auch die Kosten der Reparatur sind hoch: Die Bundesbahnen rechnen mit 100 bis 130 Millionen Franken für die Instandstellung des Tunnels nach dem Güterzug-Unglück im August.

Das gesamte Ausmass des Schadens habe sich erst gezeigt, als die Aufräumarbeiten weit fortgeschritten seien. Haftbar für den Schaden sei die SBB Cargo. Ob die SBB jedoch am Ende Regress auf ihre Tochterfirma nehmen werde, ist laut Bahnchef Vincent Ducrot noch offen. Dafür brauche es zuerst den Abschlussbericht durch die Unfalluntersuchungsstelle (Sust).

Auf den Fahrplanwechsel im Dezember will die SBB jedoch versuchen, wieder vermehrt Personenzüge durch die zweite, noch intakte Röhre fahren zu lassen. Entsprechende Konzepte seien in Erarbeitung. Das habe auch wirtschaftliche Gründe: Die SBB haben auf der Strecke ins Tessin rund ein Drittel ihres Umsatzes eingebüsst seit dem Unfall. (mg)

10:54 Uhr, DONNERSTAG, 2. NOVEMBER

Gibt es eine Entschädigung für Pendler aus dem Tessin?

Gibt es eine Entschädigung für Pendler aus dem Tessin?

Kommen die SBB den GA-Besitzerinnen und -Besitzern aus dem Tessin finanziell entgegen, die normalerweise durch den Basistunnel pendelten?
Ducrot verneint: «Wir suchen einen anderen Weg.» Konkret sollen auf den Fahrplanwechsel hin wieder so viele Züge angeboten werden, damit diese nicht mehr mit grossen Zeitverlusten reisen müssen, wiederholt er seine Absicht. Spruchreif sei aber noch nichts.Individuelle Fälle würden jedoch vom Kundendienst geprüft. Das sei seit Beginn der Sperre für den Güterverkehr möglich. (mg)

10:45 Uhr, DONNERSTAG, 2. NOVEMBER

Wer kommt für den Schaden auf?

Vincent Ducrot spricht Klartext: «Die Haftungsfrage ist klar: SBB Cargo stellte den Lokführer und haftet darum auch für den Unfall.» Ob die SBB versuchen werde, auf die Tochtergesellschaft Regress zu nehmen, sei allerdings noch offen. Das werde noch Jahre dauern, schon nur bis der Abschlussbericht durch die Unfalluntersuchungsstelle (Sust) vorliege.

Und dann geht Ducrot noch ins Detail und erklärt, dass erst die SBB-eigene Versicherung SBB Insurance zahlen muss. Diese könne dann die Kosten von SBB Cargo zurückverlangen. (mg/sat)

10:33 Uhr, DONNERSTAG, 2. NOVEMBER

Schadensumme beinhaltet auch Mindereinnahmen

Bei den angetönten Kosten von bis zu 130 Millionen Franken sind auch Mindereinnahmen und allfällige Schadenersatzforderungen des Unternehmens eingerechnet, wie Vincent Ducrot ausführt. Es handelt sich also nicht nur um Material- und Arbeitskosten für die Wiederinstandstellung des Neat-Basistunnels. (mg)

10:28 Uhr, DONNERSTAG, 2. NOVEMBER

Frühere Inbetriebnahme möglich

Bei allen schlechten News hat die SBB zweieinhalb Monate nach dem Güterzug-Unfall aber auch noch ein Fünkchen Hoffnung bereit: «Die SBB prüft Möglichkeiten, die Bauarbeiten zu beschleunigen, um den längsten Eisenbahntunnel der Welt früher wieder vollständig in Betrieb nehmen zu können», schreiben die Bundesbahnen. (mg)

10:19 Uhr, DONNERSTAG, 2. NOVEMBER

Was ist mit dem Fahrplanwechsel im Dezember möglich?

«Wir wollen mehr Personenzüge fahren lassen», sagt Peter Kummer. Das Management mit den freien Kapazitäten im Tunnel sei aber schwierig. Grundsätzlich zeigen sich die SBB aber zuversichtlich, dass auf den Fahrplanwechsel im Dezember «mehr und schnellere» Verbindungen ins Tessin angeboten werden können, so der Leiter Infrastruktur.

Diese Zuversicht betont auch SBB-Chef Vincent Ducrot. «Es ist für den Personenverkehr sehr wichtig, mehr Personenzüge durch den Tunnel zu führen.» Konkret habe sein Unternehmen im Personenverkehr seit dem Unfall eines Güterzugs etwa einen Drittel des Volumens verloren.

«Ich bin froh, wenn die Züge im kommenden Jahr wieder in beiden Röhren fahren können», sagt Ducrot. Sicherheit sei jedoch höchste Priorität der SBB.

Die Vorgaben des Bundes würden jedoch einen engen Rahmen setzen für die Arbeiten und was punkto Personenzüge möglich sei, sagt Kummer. So kann beispielsweise nicht gearbeitet werden, wenn Personenzüge durch die andere Röhre fahren. (mg/sat)

10:15 Uhr, DONNERSTAG, 2. NOVEMBER

Stets rund 80 Personen im Tunnel im Einsatz

240 Tonnen Beton pro Woche würden derzeit im Trassee weggespitzt – und müssen nachher auch wieder eingesetzt werden. Das zumindest ist das ehrgeizige Ziel der Bundesbahnen. Es würde darum aktuell rund um die Uhr gearbeitet. Immer 80 Arbeiter seien jeweils im Tunnel, so Kummer.

Diese machen wegen den schwierigen Bedingungen aus Sicherheitsgründen regelmässig Pausen in gekühlten Containern. (mg)

10:11 Uhr, DONNERSTAG, 2. NOVEMBER

Spurwechseltor benötigt 10 Monate Bauzeit

Alleine die Lieferzeit für den Ersatz des beschädigten Spurwechseltors dauere zehn Monate, führt Peter Kummer aus. «Die SBB kann nicht einfach auf Vorrat so ein Tor als Ersatz im Lager haben, das würde keinen Sinn machen», so der Leiter Infrastruktur SBB. (mg)

10:09 Uhr, DONNERSTAG, 2. NOVEMBER

«Konnten die Situation nicht erahnen»

«Leider ist der Personenverkehr von den Einschränkungen stärker betroffen», sagt Vincent Ducrot. Doch auch der Güterverkehr sei noch immer eingeschränkt, obwohl sich das Ersatzregime inzwischen eingependelt habe.

Es seien «sehr schwere Bedingungen» im Tunnel, ruft Ducrot in Erinnerung. Derzeit würden die Arbeiter in drei Schichten arbeiten. Auch die Temperaturen um 40 Grad im Basistunnel seien immer noch hoch. Der Tunnel sei «enorm wichtig» für die Schweiz, sagt der SBB-Chef.

Die jetzige Situation habe man am Anfang «nicht erahnen können», so der SBB-CEO. (mg/sat)

10:03 Uhr, DONNERSTAG, 2. NOVEMBER

Vincent Ducrot: «Müssen die Sicherheit langfristig garantieren können»

Es seien viele Meinungen eingeholt worden, sagt SBB-CEO Vincent Ducrot. Das sei nötig, da man die Sicherheit im Tunnel langfristig garantieren müsse. Die Wiederinstandstellungsarbeiten würden jedoch «sehr viel Zeit» in Anspruch nehmen. Das sei die einzige Möglichkeit, welche die Sicherheit auf lange Sicht garantiere.

Ducrot verweist beispielsweise auch auf zusätzliche Erschwernisse wie den Zugang zur Schadensstelle. Da sich diese im Berginnern befindet, und der Bahnbetrieb im zweiten Stollen bereits wieder laufe, sei das keine einfache Angelegenheit. (mg/sat)

10:00 Uhr, DONNERSTAG, 2. NOVEMBER

Die Schäden sind gravierender als bisher angenommen

«Die Schäden im Tunnel sind viel gravierender als es zunächst den Anschein machte», schreiben die SBB. Die Fahrbahn im Tunnel müsse auf 7 Kilometern Länge «komplett erneuert werden». Insgesamt ist der Gotthard-Basistunnel 57 Kilometer lang. Der Unfallort befindet sich vom Südeingang etwa 15 Kilometer im Berginnern.

Vincent Ducrot, CEO der SBB (rechts) und Peter Kummer, Leiter Infrastruktur der SBB informieren.
Bild: Keystone

Diese nur an den «zahlreichen beschädigten Stellen zu reparieren», käme einem «Flickwerk» gleich, so die SBB. «Daher müssen auf dieser ganzen Strecke die Schienen ersetzt werden, ebenso wie über 20’000 Schwellenblöcke und die Betonschicht, in die sie eingegossen sind.» (mg)

10:00 Uhr, DONNERSTAG, 2. NOVEMBER

Normalbetrieb erst im September 2024, Kosten: 100 bis 130 Millionen

Es sind schlechte News, welche die SBB präsentieren: Die Bundesbahnen gehen davon aus, «dass der Gotthard-Basistunnel erst im Verlauf des Septembers 2024 wieder vollständig für Reise- und Güterzüge zur Verfügung steht», wie es in einer Mitteilung heisst. Und nachdem die Schäden in dem Tunnel vollständig erhoben sind heisst es weiter: «Die Schadenssumme beträgt nach aktuellem Kenntnisstand rund 100 bis 130 Millionen Franken.» (mg)

09:30 Uhr, Donnerstag, 2. November

Die SBB informieren über den Stand der Arbeiten im Gotthard

Am Donnerstag informieren die SBB über den Stand der Dinge im Gotthard-Basistunnel. Dabei sprechen Vincent Ducrot, CEO SBB, Peter Kummer, Leiter Infrastruktur SBB, und Linus Looser, Leiter Produktion Personenverkehr SBB.

Gemäss Einladung werden die Bundesbahnen Neuigkeiten über «Schadensausmass, Wiederinstandsetzungsarbeiten und Angebot im Personen- und Güterverkehr» berichten. (mg)

09:17 Uhr, DONNERSTAG, 2. NOVEMBER

Kosten im zweistelligen Millionenbereich erwartet

Auch knapp drei Monate nach der Entgleisung eines Güterzugs im Gotthard-Basistunnel ist immer noch vieles unklar. Zwar verkehren durch die unbeschädigte Röhre bereits wieder Güterzüge und vereinzelt auch Personenzüge, doch wie es mit der beschädigten Röhre weitergeht, darüber hüllte sich die SBB in Schweigen.

Einzig ein «diese Arbeiten werden mehrere Monate in Anspruch nehmen», verkündeten die SBB bei der letzten Medienkonferenz. «Frühstens» anfang 2024 würden beide Röhren wieder offen sein. Klar ist auch: Der Schaden dürfte happig ausfallen. Gemäss Medienberichten wird mit Kosten im hohen zweistelligen Millionenbereich gerechnet. Offiziell haftet dafür SBB-Cargo. (mg)