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Sind sie so nachhaltig, wie sie vorgeben? Europäische Fluggesellschaften müssen sich für ihr grünes Marketing rechtfertigen

Fluggesellschaften werben immer öfter mit Schlagworten wie «nachhaltig» oder «grün». Die Europäische Kommission befürchtet, dass sie so die Passagiere in die Irre führen.

(dpa)Wegen des Verdachts auf Greenwashing nehmen die Europäische Kommission und nationale Verbraucherschutzbehörden zwanzig Fluggesellschaften genauer unter die Lupe. Die Unternehmen sollen etwa ihre Behauptungen rechtfertigen, dass die Kohlenstoffemissionen ihrer Flüge ausgeglichen werden können. Das teilt die Kommission am Dienstag mit.

Greenwashing bedeutet übersetzt «Grünwaschen». Davon spricht man, wenn Organisationen oder Unternehmen versuchen, sich ein nachhaltiges Image zu verleihen, obwohl dies nicht der Realität entspricht.

Ein mögliches Problem sieht die Europäische Kommission darin, dass Reisende eine Gebühr zahlen können, um Klimaprojekte mit geringeren Umweltauswirkungen oder die Verwendung alternativer Kraftstoffe zu unterstützen. Es werde der Anschein erweckt, die Emissionen könnten verringert oder vollständig ausgeglichen werden. Die Fluggesellschaften müssen nun offenlegen, ob sich diese Behauptungen wissenschaftlich belegen lassen.

Die Kommission sei zudem darüber besorgt, dass Fluggesellschaften den Begriff «nachhaltige Flugkraftstoffe» (auf Englisch: Sustainable Aviation Fuel) verwenden, ohne die Umweltauswirkungen solcher Kraftstoffe zu erläutern. Auch die Bedeutung der verwendeten Begriffe «grün» oder «nachhaltig» sei nicht klar.

Die Unternehmen wurden aufgefordert, innerhalb von dreissig Tagen auf die Bedenken zu reagieren und Massnahmen aufzuzeigen, wie sie ausgeräumt werden können. Tun sie das nicht, drohen ihnen Sanktionen.