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47 Verletzte bei Amokfahrt an Liverpooler Meisterfeier – 53-Jähriger verhaftet

Die Meister-Parade für den FC Liverpool endet im Chaos: Ein 53-Jähriger fährt mit seinem Auto in die Feiernden. Warum es zu dem Vorfall kam, ist unklar.

Nachdem bei der Meisterparade des FC Liverpool am Montagabend ein PKW in eine Menschenmenge gesteuert war, hat die Polizei die Tat nicht als «terroristisch» eingestuft. Das sagte die Vize-Polizeipräsidentin des Verwaltungsbezirks Merseyside, Jenny Sims. Die Ermittler gingen davon aus, dass es sich um einen «isolierten Vorfall» handele.

Es werde «nicht nach weiteren Personen in diesem Zusammenhang» gefahndet, so Sims. Ein 53 Jahre alter Brite sei festgenommen worden. 27 Personen mussten ins Krankenhaus gebracht werden, es gibt zwei Schwerverletzte, darunter ein Kind. Zwanzig weitere Betroffene wurden vor Ort in einem grossen blauen Zelt auf der Strasse behandelt.

Kurz nach 18.00 Uhr Ortszeit war ein dunkles Fahrzeug in eine Menschenmenge gesteuert, nur wenige Minuten zuvor hatten die Fans an dieser Stelle der Mannschaft auf einem offenen Bus zugejubelt. Der Bereich um die Water Street im Zentrum der Stadt wurde abgesperrt, ein Rettungshubschrauber landete. Zehntausende Menschen waren trotz strömenden Regens zur Siegesparade der Reds nach dem 20. Meistertitel im englischen Fussball gekommen.

Vier Menschen eingeklemmt

Vier Personen, darunter ein Kind, wurden unter dem Auto eingeklemmt und mussten geborgen werden, sagte Nick Searle, Feuerwehrchef der Feuerwehr Merseyside. Der Vorfall ereignete sich am Rande der Liverpooler Feierlichkeiten. Das Team der Meistermannschaft war dem Vernehmen nach nicht in unmittelbarer Nähe.

Zahlreiche Fans wurden bei dem Vorfall verletzt. Nicht alle hatten das Glück, den Ort auf eigenen Beinen verlassen zu können.
Owen Humphreys / AP

Fahrzeug wurde schneller

Im Internet kursierende, nicht verifizierte Aufnahmen zeigen, wie das Fahrzeug anscheinend immer schneller wurde, als es in die Menschen fuhr. Der «Guardian» zitierte einen Zeugen, der sagte, Leute hätten gegen die Scheiben des Autos geschlagen und sie dann eingeschlagen. Der Fahrer sei daraufhin in Panik geraten und habe Gas gegeben. Er sei gegen einen Menschen gefahren und sei dann durch die anderen «gepflügt».

Premierminister Keir Starmer auf der Plattform X: «Die Szenen in Liverpool sind entsetzlich» Später fügte er hinzu: «Jeder, vor allem Kinder, sollte in der Lage sein, seine Helden ohne diesen Horror zu feiern.» Die Stadt habe eine lange und stolze Geschichte des Zusammenhaltens in schwierigen Zeiten. «Liverpool steht zusammen und das ganze Land steht an der Seite von Liverpool.»

Der FC Liverpool hatte den Sieg in der Meisterschaft zuvor ausgiebig gefeiert. Die Mannschaft fuhr in einem offenen Bus eine 16 Kilometer lange Route durch die Stadt. Die Reds von Trainer Arne Slot hatten sich bereits Ende April vorzeitig die Meisterschaft in der Premier League gesichert, der letzte Spieltag war am Sonntag.(dpa)

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