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Heimatvereinigung Wiggertal besucht ZT-Medien: Regionalität und Lesernähe als Trümpfe

Die Zeitungswelt im unteren Wiggertal war das Hauptthema am Forumsanlass der Heimatvereinigung Wiggertal (HVW). Dazu gehörte eine Begegnung mit Philippe Pfister, dem Chefredaktor des Zofinger Tagblatts.  

Wer die ZT Medien AG in Zofingen besucht, kehrt in einem traditionsreichen Unternehmen ein, welches bereits seit 1873 im Zeitungdruck tätig ist; seit 1918 als breit abgestützte Aktiengesellschaft organisiert, fungiert es als eigenständiges, lokal verankertes Medienhaus.

Dass die Zeit am Standort Zofingen nicht still gestanden ist, wurde aus der Firmenpräsentation von Philippe Pfister deutlich. «Wir sind heutzutage weit mehr als Herausgeberin von gedruckten Zeitungen wie Zofinger Tagblatt, Solothurner Woche, Landanzeiger und Wiggertaler. Denn wir sind bestrebt, möglichst schnell die Aktualitäten auch digital unserer Leserschaft zu vermitteln», schilderte der in Altishofen aufgewachsene ZT-Chefredaktor.

Digitale Abos sind eine unternehmerische Herausforderung

Digitale Abos und weitere neue Geschäftsfelder seien eine unternehmerische Herausforderung und vorab konkrete Reaktionen auf rückläufige Print-Abos und schwindende Inseratenerträge. Bestens eingeführt sei der zt-Talk, welcher per Video im Internet verbreitet werde.

Befragt von Kommunikationsfachmann David Koller (Schötz) zur Motivation als Chefredaktor seit 2017, erwähnte Philippe Pfister die Freude und Herzblut am Journalismus, seinen grossen Freiraum und die Flexibilität im Alltagsgeschäft, mit welchen sich medial viel bewegen lasse.

Besorgt äusserte er sich zum mangelnden Nachwuchs in der Zeitungswelt. Die Medienbranche sei weiterhin im Wandel und führe möglicherweise zu eingeschränkten Erscheinungsweisen einzelner Zeitungstitel versus vermehrter Online-Kommunikation. So oder so würden bei den ZT-Medien weiterhin die Regionalität, die Beziehungen zu den Wirtschaftsbranchen und die Lesernähe hochgehalten.

Wahrnehmung der HVW in Zofingen

Angesprochen auf die Beziehungen zur Wiggertaler Heimatvereinigung (HVW) wies Pfister primär auf die jährliche «Heimatkunde» hin. Deren angenehmes Layout, die attraktiven Bilder, die spannenden Inhalte und das hohe redaktionelle Engagement seien sehr lobenswert. Im Übrigen sei zwischen Zofingen und dem luzernischen Wiggertal gegenseitig aber eine wenig erklärbare «Mauer». Ausser der Wigger gebe es kaum viele Gemeinsamkeiten, meinte er. Abschliessend verdankte Philippe Pfister den Besuch der rund zwanzig Gäste aus dem Kreis der Heimatvereinigung Wiggertal. HVW-Präsident Xaver Vogel (Menzberg) erwiderte das Gastrecht mit feinem Wein und einem herzlichen Dankeschön.

Aktuelles aus der HVW

Dass die HVW keine «verstaubte» Institution sei, schilderte Xaver Vogel mit dem Hinweis auf die Herausgabe der nächsten «Heimatkunde» und auf kommende Anlässe. Der siebenköpfige Vorstand ist bestrebt, unter den über 1400 Mitgliedern aus dem Einzugsgebiet vom Napf und Ruswil bis Zofingen das kulturelle Verständnis zu fördern und vermittelt den rund vierzig Forumsmitgliedern an Anlässen viel Wissenswertes. Redaktor Gégé Geiger (Willisau) kündigte die Gestaltung einer eigenen Website für das Jahrbuch an. Der abschliessende von der Landi Zofingen spendierte Apéro ermöglichte einen spontanen Gedankenaustausch. (a.h.)