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Dieses Gerät soll den Diesel-Generator ersetzen und damit die mobile Stromversorgung revolutionieren

Das Wirtschaftsforum Zurzibiet will Erfindungen ankurbeln und hat deshalb erstmals den Innovationspreis vergeben. Wer das Rennen gemacht hat und welche anderen kreativen Ideen eingereicht worden sind.

«Ziel war es, mit dem Innovationspreis etwas Nachhaltiges zu schaffen», so René Utiger, der Präsident des Wirtschaftsforums Zurzibiet (WFZ), bei der ersten Verleihung des mit 3000 Franken dotierten Preises. «Die Ausschreibung dieses Preises war ein Experiment. Jetzt dürfen wir feststellen, dass dieses Experiment geglückt ist.»

Wie Jury-Präsident und SVP-Ständerat Hansjörg Knecht feststellte, haben zehn innovative Unternehmen und Organisationen an der Preisausschreibung teilgenommen, bei der es unter anderem auch darum ging, ein Produkt zu präsentieren, mit dem ein Mehrwert für die Region geschaffen wird. Im Spektrum der Bewerbungen – das von der Wiederverwendung von Baumaterial-Resten über den Anbau von Speisemais, ein alkoholfreies Getränk auf der Basis «frühreifer» Trauben bis zum Zwergenweg reicht, um nur einige zu nennen – kommt zweifellos das Innovationspotenzial zum Ausdruck, das im Wirtschaftsraum Zurzibiet steckt.

Aus diesen Vorschlägen hat eine Jury, in der die Politik, der Tourismus, die Gemeinden, das High Tech Zentrum Aargau sowie das Wirtschaftsforum Zurzibiet vertreten waren, den in Döttingen entwickelte Butler der emost AG mit Sitz in Dietikon als Sieger erkoren. Die Firmenbezeichnung emost – «electric mobile storage» – steht gleichsam für das Siegerprodukt, einen mobilen Energiespeicher auf der Basis der Lithium-Ionen-Technologie.

Nach Ansicht der Jury hat sich der Butler als Innovation des Jahres qualifiziert. «Der Butler», so die Jury, «ist ein neues Produkt in einem jungen, dynamischen Markt, welches die mobile Stromversorgung revolutioniert und viele Stromversorgungsprobleme löst».

Gerät ist 650 Kilogramm schwer

Der Butler – der bei einer Aufladezeit von 4½ Stunden über eine Kapazität von 25 kWh und eine Nennleistung von 50 kVA verfügt – ist vor allem für den temporären Einsatz in Industrie und Gewerbe entwickelt worden. Als Ersatz für den Diesel-Generator eignet er sich für so unterschiedlichste Einsätze, so etwa im Tunnelbau oder als Stromquelle bei Freiluft-Veranstaltungen.

Ein Vorteil des Butlers – abgesehen von der Umweltfreundlichkeit, Wirtschaftlichkeit, Wartungsfreiheit und einfachen Bedienbarkeit – liegt zudem in seiner Mobilität. Das emost-Team brachte jedenfalls den 650 Kilo schweren Butler auf einem Personenwagen-Anhänger zur Preisverleihung mit.

«Man muss Ambitionen haben – Innovation allein genügt nicht», so Benedikt Domke, der CEO der emost AG, in einem kurzen Rückblick auf die Geschichte des Butlers, die mit einem Workshop der Axpo-Division «Erneuerbare Energie» begann. Benedikt Domke: «Markus Birchmeier hat uns dann in der Werkstatt seiner Bauunternehmung eine ‹Spielwiese› zur Verfügung gestellt. Dort haben wir 2018 mit dem Bau unseres mobilen Energiespeichers begonnen.»

«Wir sind stolz einem derart innovativen Unternehmen unseren ersten Innovationspreis verleihen zu dürfen» betonte René Utiger. «Aber es gibt nicht einfach einen Sieger: Alle Teilnehmenden dürfen sich als Sieger fühlen.»

Als Gast an der Preisverleihung – zu der Vizeammann Bruno Rigo im Kulturhaus Rain in Kleindöttingen willkommen hiess – sprach Renato Fasciati, Direktor der Rhätischen Bahn AG, über die Herausforderungen und Erkenntnisse bei der Umsetzung der Vision «Rekordfahrt mit dem längsten Zug der Welt». «Innovation ist für jedes Unternehmen matchentscheidend», stellte er fest. «Innovation hat es aber auch in sich, dass etwas schiefgehen kann. Wenn aber die Leute Angst haben, Fehler zu machen, kommt man als Unternehmen nicht weit.»