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Vorsicht! Falsche Feldschlösschen-Inserate machen auf Facebook die Runde

Um an die Kreditkarteninformationen von Facebook-Nutzenden zu gelangen, gestalten Betrüger täuschend echte Inserate im Namen bekannter Marken. Derzeit ist eine vermeintlich sehr attraktives Angebot von Feldschlösschen im Umlauf. Machen kann man dagegen kaum etwas.

Wenn in den sozialen Medien etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es oft genau das: Zu gut, um wahr zu sein. So jüngst auch ein täuschend echt aussehendes Inserat von Feldschlösschen auf Facebook. Da sei angeblich wegen einer Jubiläumsaktion ein 24er-Pack Feldschlösschen Original inklusive zweier Markengläser für nur 9.50 anstatt 50 Franken zu haben.

Nicht nur der viel zu tiefe Preis macht stutzig. Abgesetzt wurde der Beitrag von einem Profil mit dem falsch geschriebenen Namen «Feldsclhoschen Original». Und im Text wird eine Dringlichkeit geschaffen: An die 2000 Personen hätten ein solches Jubiläumsset bereits gekauft, und es seien nur noch weniger als 50 verfügbar. Die Aktion laufe ausschliesslich über den dazugestellten Link, nicht in Verkaufsgeschäften. Die Seite könne jederzeit geschlossen werden, also «verpassen Sie nicht Ihre Chance!».

Häufige Betrugsmasche

Wer auf den Link klickt, muss seine Kontaktangaben in ein Formular eintragen. Anschliessend wird die Zahlung der 9.50 Franken fällig. Das ist das Ziel der Betrüger: Dass möglichst viele Facebooknutzer den relativ kleinen Betrag überweisen, ohne am Ende ein Produkt geliefert zu bekommen.

Feldschlösschen-Mediensprecherin Esin Celiksüngü bestätigt auf Anfrage, dass es sich beim Inserat um einen Betrug handelt. Allerdings ist sie wenig überrascht. Solche falschen Angebote machen immer mal wieder die Runde. Aktuell wisse Feldschlösschen von zwei weiteren Fällen, einmal mit einem ähnlichen Aktionsangebot und einmal mit einem Gewinnspiel.

«Wir können nicht viel dagegen tun», sagt Celiksüngü, «ausser das Inserat als Betrug zu melden.» Feldschlösschen sei jeweils froh, wenn Nutzerinnen und Nutzer auf Facebook suspekte Inserate ebenfalls melden. Meta, die Betreiberin des sozialen Netzwerks, reagiere jeweils relativ schnell und nehme die missbräuchlichen Inserate vom Netz.

Täter sind schwer rückzuverfolgen

Rechtliche Schritte leitet Feldschlösschen jeweils keine ein. Und auch die wenigsten Betrogenen, die auf solche Inserate hereinfallen, erstatten Anzeige wegen Betrugs. Möglich wäre das aber, wie Dominic Zimmerli, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau, auf Anfrage sagt. Fraglich sei allerdings, wie die Ermittlungschancen stünden.

Die Betrüger setzen massenhaft missbräuchliche Beiträge ab. Sie benutzen speziell verschlüsselte Browser oder greifen via VPN aus anderen Ländern auf Facebook zu. Das erschwere die Rückverfolgung, sagt Zimmerli. Und auch wenn ein Betrüger ermittelt werden kann: Oftmals führt die Spur ins Ausland, wo die Polizei auf internationale Rechtshilfe angewiesen ist. Diese funktioniert nur schleppend, und je nach Land gar nicht.

Letztendlich ist Meta dafür verantwortlich, was auf der Plattform Facebook verbreitet wird. Die falschen Inserate zu melden, ist aktuell der wohl effizienteste Weg, um sie loszuwerden. Wie Esin Celiksüngü von Feldschlösschen mitteilt, ist der Absender des falschen Inserats inzwischen schon nicht mehr auffindbar.(lil)