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Auto rast in Tel Aviv in Menschenmenge – mehrere Verletzte

Bei einem mutmasslichen Terroranschlag mit einem Auto im Norden der israelischen Grossstadt Tel Aviv wurden mehrere Menschen verletzt. Die Umstände werden derzeit von der israelischen Polizei untersucht.

Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas hat einen mutmasslichen Anschlag in Tel Aviv als «erste Reaktion» auf einen grossangelegten Militäreinsatz Israels im Westjordanland bezeichnet. Es sei ein Zeichen dafür, dass die «Besatzung den Preis für die Verbrechen in Dschenin zahlen wird», teilte ein Sprecher der Palästinenserorganisation am Dienstag mit – ohne den Anschlag direkt für sich zu reklamieren.

Im Zentrum der Küstenstadt Tel Aviv war am Dienstagnachmittag ein Autofahrer in eine Gruppe von Menschen gefahren und habe anschliessend mit einem spitzen Gegenstand auf sie eingestochen. Wie viele Menschen genau verletzt wurden ist bisher unklar. Nach Angaben des Rettungsdiensts Magen David Adom schwebe eine 46-jährige Frau in Lebensgefahr.

Bei dem mutmasslichen Angreifer handelt es sich Medienberichten zufolge um einen 23-Jährigen aus dem Westjordanland. Der Mann aus einem Dorf nahe Hebron sei mit einer medizinischen Genehmigung nach Israel eingereist, berichteten mehrere israelische Medien am Dienstag übereinstimmend. Nach Angaben der Familie des Verdächtigen arbeitete er jedoch als Schmied in einer Werkstadt in Tel Aviv. Demnach sei er nicht krank gewesen. Er wurde nach Polizeiangaben vor Ort «neutralisiert».

Laut Polizeichef Kobi Schabtai habe es erste Festnahmen gegeben. Mehrere Menschen, die mit dem Verdächtigen in Verbindung stehen, seien verhaftet worden. Er rief die Bevölkerung zu erhöhter Wachsamkeit auf. Schabtai sagte weiter, die Umstände des Angriffs würden derzeit untersucht. Ein Zivilist hatte demnach vor Ort auf den Angreifer geschossen «und ihn daran gehindert, seinen mörderischen Amoklauf fortzusetzen».

Israel hatte in der Nacht zum Montag eine der grössten Militäroperationen im Westjordanland seit Jahrzehnten begonnen. Die Armee rückte nach mehreren Luftschlägen mit mehr als Tausend Soldatinnen und Soldaten in die palästinensische Stadt Dschenin ein. Dort lieferte sich das Militär stundenlange Feuergefechte mit bewaffneten Anwohnern. Mindestens zehn Menschen wurden getötet, 100 weitere verletzt. (dpa)