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Ein Super-GAU? Hacker erbeuteten sensible Daten zu Bundesräten und Botschaften

Anfang Juni kam es bei der Bundespolizei Fedpol zu einem Hackerangriff. Nun zeigen Recherchen der «NZZ am Sonntag», dass sich unter den mehreren Millionen Dateien sensible Daten befinden.

Die Schweiz war in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder Ziel von Hackerangriffen. Anfang Juni legten Kriminelle etwa Webseiten von Bund, SBB oder Unternehmen lahm. Nun zeichnet sich das Ausmass eines Angriffes ab, der sich am 8. Juni ereignete.

Kriminelle erbeuteten über die IT-Firma Xplain «mehrere Millionen Dateien», wie die «NZZ am Sonntag» nun schreibt. Der Bund setzte in der Folge einen Krisenstab ein und eröffnete ein Strafverfahren.

Wie die Zeitung weiter berichtet, befinden sich unter den Dateien als «vertraulich» klassifizierte Dokumente einer Abteilung der Bundespolizei Fedpol. Dabei gebe ein Dokument aus dem Jahr 2018 etwa Auskunft über die Sicherheitsmassnahmen von ausländischen Diplomaten und Botschafen in der Schweiz.

Ebenfalls aufgelistet seien die Adressen von Bundesrätinnen und Bundesräten. Die «NZZ am Sonntag» kommt zum Schluss, dass auch aus solchen älteren Dateien sensitive Informationen entnommen werden können.

Offenbar seien diese klassifizierten Bundesdokumente im Rahmen einer IT-Erneuerung zur gehackten Firma Xplain gelangt. Geleakte Emails würden nahelegen, dass Xplain die Daten für die Programmierung einer neuen Datenverwaltungs-Software erhalten habe. Gegenüber der «NZZ am Sonntag» haben sich wieder die Bundespolizei Fedpol noch die betroffene IT-Firma zu den neusten Erkenntnissen positioniert. (red)