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Aargauer Senioren wurden Opfer von «falschen Polizisten»: Kantonspolizei nimmt Geldkurier fest

Eine Senioren und ein Senior aus dem Kanton Aargau wurden Opfer einer Betrugsmasche mit «falschen Polizisten». Die Kantonspolizei konnte einen mutmasslichen Geldkurier festnehmen und warnt vor den weiterhin aktiven Telefonbetrügern. 

Eine Seniorin aus dem Kanton Aargau wurde am Telefon dazu überredet, mehr als 10’000 Franken von ihrem Bankkonto abzuheben und diese an eine unbekannte Person zu übergeben. Dies nachdem ihr am Telefon erklärt wurde, jemand habe bei einem Elektronikfachmarkt einen Fernseher bestellt und ihre Unterschrift gefälscht. Dies schreibt die Kantonspolizei Aargau in ihrer Mitteilung vom Dienstag.

Auch ein Senior aus dem Bezirk Brugg erhielt Anfang November einen Anruf von einem Telefonbetrüger. Mit geschickter Gesprächsführung und psychologischem Druck schaffte es die unbekannte Täterschaft, den Mann zur Abhebung von Tausenden Franken zu bringen. Wie am Telefon vereinbart, erschien schliesslich ein Mann an der Haustüre, dem der Senior das ganze Geld aushändigte.

Spuren führten zu einem 51-jährigen Italiener aus Zürich

Angehörige beider Betroffenen meldeten sich bei der Kantonspolizei Aargau, welche zu den Vorfällen die Ermittlungen aufnahmen. Erhaltene Hinweise führten die Ermittler auf die Spur eines 51-jährigen Italieners aus dem Kanton Zürich. Unter dem dringendem Verdacht, in beiden Fällen das Geld abgeholt zu haben, wurde er gleichentags festgenommen.

Erste Erkenntnisse weisen auf das gängige Muster hin, dass im Zusammenhang mit derartigen Betrugsversuchen festgenommene Personen oftmals reine Kurierdienste ausführen, ohne selbst einer Betrügerbande anzugehören. Diese hingegen werben mit lukrativen Job-Angeboten auf sozialen Medien und Online-Verkaufsplattformen für solche Aufgaben. Wer diese ausführt, läuft Gefahr, sich des Betrugs oder der Geldwäscherei strafbar zu machen.

Diese beiden jüngsten Fälle zeigen, wie aktiv Telefonbetrüger weiterhin sind, schreibt die Kantonspolizei in ihrer Mitteilung abschliessend. Neben solchen, vollendeten Delikten gehen bei der Polizei täglich zahlreiche Meldungen über erfolglose Betrugsanrufe ein. Sehr verbreitet sei aktuell die Masche mit der Computerstimme, welche dazu auffordert, auf dem Smartphone eine bestimmte Taste zu drücken. Wer dies tue, lande nicht wie angegeben bei der Polizei, sondern handle sich Schadsoftware auf dem Mobiltelefon ein. (luk)