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Kanton Aargau eröffnet Asyl-Unterkunft für 55 unbegleitete Minderjährige in Aarau

Am Landhausweg 22 in Aarau eröffnet der Kantonale Sozialdienst Aargau (KSD) eine Unterkunft für unbegleitete Minderjährige (UMA) aus dem Asylbereich. Die Unterkunft soll 55 Plätze umfassen.

Für die Finanzierung des Betriebs der neuen Unterkunft in Aarau hat der Regierungsrat einem Verpflichtungskredit von rund 1,9 Millionen Franken während fünf Jahren zugestimmt, wie der KSD in seiner Mitteilung vom Mittwoch schreibt.

Der KSD sorge für eine 24-Stunden-Betreuung in der Unterkunft, die voraussichtlich im März oder April 2024 starten soll. Die Liegenschaft ist eine Einrichtung der Psychiatrischen Dienste Aargau, verfüge über die nötigen Wohn- und Aufenthaltsräume und eigne sich aufgrund ihrer Nähe zu Schulen und möglichen Arbeitgebern gut für die Unterbringung von Jugendlichen, heisst es im Schreiben weiter.

Aufgrund des guten Zustands der Infrastruktur seien lediglich kleinere bauliche Anpassungen nötig. Die Betreuung der UMA werde der KSD tagsüber mit eigenem Personal sicherstellen. Nachts soll ein externer Sicherheitsdienst vor Ort sein.

Betrieb in Absprache mit dem Stadtrat Aarau während fünf Jahren geplant

Die Liegenschaft werde befristet für eine Dauer von fünf Jahren mit einer Verlängerungsoption um weitere fünf Jahre gemietet, schreibt der KSD in der Mitteilung. Die Notwendigkeit einer Verlängerung sei nach heutigem Stand nicht absehbar und würde vorgängig mit dem Stadtrat Aarau besprochen.

Aufgrund der zurzeit hohen Zuweisungen von UMA, der guten Lage und der geeigneten Infrastruktur werde der KSD das Haus voll auslasten. Der KSD habe den Stadtrat Aarau vorgängig darüber informiert. In Absprache mit dem Stadtrat Aarau werde ab März 2024 eine Begleitgruppe eingesetzt, der unter anderem Vertretungen der Stadt, der Nachbarschaft, der Polizei und des KSD angehören.

Weiterhin angespannte Situation im UMA-Bereich

Aufgrund der hohen Zuweisungen durch den Bund seien die kantonalen UMA-Unterbringungsstrukturen stark belastet, schreibt der KSD in seiner Mitteilung abschliessend. Um die hohen Zuweisungen zu bewältigen, habe man darum bestehende Unterkünfte verdichtet und neue Unterbringungsplätze geschaffen. Eine weitere Verdichtung der bestehenden Unterkünfte sei kaum mehr möglich, so der KSD.

Zurzeit leben rund 310 UMA in sechs kantonalen Unterkünften leben, rechnet der KSD vor. Gemäss Prognosen des Staatssekretariats für Migration (SEM) benötige man für 2024 zusätzlich 150 Plätze für UMA. Die Suche nach weiteren geeigneten Unterkünften gehe darum nach wie vor weiter.

Erst im vergangenen Jahr sorgte eine geplante Unterkunft für 70 UMA in Windisch für Schlagzeilen. Diese soll im Sommer 2024 in Betrieb genommen werden. Für die Betreuung durch die Sofa Stiftung bis Juni 2024 werden fast 3 Millionen Franken fällig. (luk)