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Kirchenratspräsident Luc Humbel tritt per Ende 2024 zurück

Nach 14 Jahren ist Schluss: Luc Humbel, Präsident der katholischen Landeskirche Aargau, legt sein Amt Ende des kommendes Jahres ab. 

Luc Humbel, Präsident der römisch-katholischen Landeskirche Aargau, kündigt seinen Rücktritt per Ende 2024 an. Sein Amt stelle er ab August 2024 zur Verfügung, ist einer Medienmitteilung der katholischen Landeskirche zu entnehmen. Gründe für den Rücktritt werden keine genannt.

Humbel hat das Amt seit 2010 inne, von 2016 bis 2019 stand er als Präsident ausserdem der römisch-katholischen Zentralkonferenz (RKZ) als Präsident vor. Er habe die Landeskirche im Aargau stark weiterentwickelt, heisst es in der Mitteilung. Die Landeskirche nennt etwa die Einführung der kirchlich-regionalen Sozialdienste als Angebote der Caritas, die Schaffung einer ökumenisch verantworteten Spitalseelsorge oder der ersten Notschlafstelle im Kanton.

Humbel habe sich stets für Reformen im Bistum und in der Kirche eingesetzt, heisst es weiter. «Luc Humbel überzeugte mit seiner konsequenten Haltung bezüglich transparenter Aufarbeitung des Missbrauchs in der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz.»

Eine Studie der Universität Zürich deckte im September 1002 Fälle von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche auf. Und Humbel scheute sich nicht vor klaren Worten. In einem Interview mit der AZ kritisierte er die Haltung katholischer Würdenträger – und griff den Bischof des Bistums Basel an: «Mich überrascht, wie unsensibel man heute mit dieser Thematik und den Opfern umgehen kann. Und dieser Vorwurf richtet sich auch explizit an Bischof Felix.»

Findungskommission sucht Nachfolge

Er freue sich auf das verbleibende Jahr, wird Humbel in der Medienmitteilung zitiert. «Es war eine bereichernde und herausfordernde Aufgabe», sagt Humbel im Rückblick. Er habe die Ungeduld nie verloren und freue sich darüber, zugunsten der Menschen im Aargau, insbesondere derjenigen am Rand der Gesellschaft, gute Dienstleistungen etabliert zu haben.

Eine Findungskommission sucht nun geeignete Kandidatinnen und Kandidaten für das Amt. Aus dieser Auswahl wird der Kirchenrat der Synode eine Wahlempfehlung vorlegen. (daw)