Sie sind hier: Home > Pfaffnau > Keine Rolls-Royce-Variante für die Sagenstrasse in Pfaffnau

Keine Rolls-Royce-Variante für die Sagenstrasse in Pfaffnau

Die Gemeinde will die Sagenstrasse im Ist-Zustand belassen und nur verbessern, was verbessert werden muss. Die gewählte C-Variante garantiere das beste Kosten/Nutzenverhältnis, hiess es an der Infoveranstaltung am Donnerstagabend. Das letzte Wort hat die Gmeind.

Rund 60 Personen holten sich am Donnerstag in der Mehrzweckhalle Mülimatt Informationen zur Zukunft der Sagenstrasse aus erster Hand ab. Patrick Schmocker von der Firma Tagmar AG, Dagmersellen stellte das Projekt vor. Die Gemeinde war präsent durch den Gemeinderat Herbert Wüest, Ressortleiter Umwelt und Sicherheit, sowie von der Gemeindeverwaltung der Leiter Bau Michel Schärli.

Für einmal sei Teil 2 der Orientierungsversammlung vorweggenommen: Gegen Schluss der Veranstaltung kam die Frage aus dem Forum, ob die Gemeinde Pfaffnau mit dieser Minimalvariante C vielleicht nicht schon in wenigen Jahren an Kapazitätsgrenzen stossen werde und eventuell nachgebessert werden müsse. Die Votantin störte sich am Umstand, dass der Gemeinderat die beiden anderen zu einem früheren Zeitpunkt vorgestellten Sanierungsvarianten A und B, die mit Tempo 30, mit einem Ausbau der Trottoire und Baumbepflanzung als Verkehrsberuhigung verbunden gewesen wären, etwas gar kleinmütig fallengelassen habe.

Wo passiert was? Die Pläne zur Sanierung der Sagenstrasse wurden mit grossem Interesse eingesehen.
Bild: Jil Lüscher

Ein Entscheid, der auf einem Mitwirkungsverfahren seitens der Bevölkerung basiert, an dem sich gerade mal 158 Personen beteiligt hätten. Man könne nicht überall die Rolls-Royce-Variante wählen, meinte der Leiter Bau, Michel Schärli, und nannte als Beispiel die Trottoirs: Bei einem Neubau müsste die Breite mindestens 2 Meter betragen. «Jetzt haben wir grossmehrheitlich eine Breite von 1,5 Metern, das war viele Jahre zweckmässig und wird es auch noch viele Jahre bleiben.»

Kanalisation muss angepasst werden

Zurück zum Ursprung: Die Sanierung der Sagenstrasse geht auf die Notwendigkeit zurück, die Kanalisation mit baulichen Massnahmen den aktuellen Bedürfnissen anzupassen. Bestehende defekte Leitungen gilt es zu ersetzen, neue Leitungen müssen gelegt werden. Das wurde klar, als das Kanalisationsnetz im lückenhaften Abwasserkataster 2018 aktualisiert worden ist. In diesem Kontext wurde die Frage diskutiert, inwieweit die Oberfläche, sprich Strasse und Trottoirs, in die Sanierungs- und Erneuerungsarbeiten miteinbezogen werden solle. Kein Flickwerk, sondern eine ganzheitliche Betrachtungsweise, lautete das Motto.

Ein erstes erarbeitetes Betriebs- und Gestaltungskonzept mit zwei Varianten A und B wurde an der Orientierungsversammlung im Jahr 2023 vorgestellt. Anschliessend hat dann unter Einbezug der Bevölkerung ein Mitwirkungsverfahren stattgefunden. Darauf basierend wurden weitere Varianten ausgearbeitet. Dabei wurden die Vorschläge aus dem Betriebs- und Gestaltungskonzept, mit Baumbepflanzung, Temporeduktion und Trottoirausbau verworfen.

Strasse wird so belassen, wie sie ist

Jetzt wird die «Minimalvariante» umgesetzt, was bedeutet, dass die Strasse grundsätzlich so belassen bleibt, wie sie ist und vor allem unter der Oberfläche Sanierungen durchgeführt werden, sprich reine Sanierung auf Bestand. Fehlende Trottoirpassagen sollen unter Einbezug der jeweiligen Grundstückeigentümer zur Steigerung der Verkehrssicherheit ergänzt werden. Die Sanierung mit Trottoirergänzung folgt unter Einbezug aller Werkleitungen, die CKW erneuert die Strassenbeleuchtung und teilweise ihr Trassee, während der Stand der Swisscomleitungen inklusive Einbezug des Projektes Prioris noch in Abklärung sei.

Bei dieser Variante wird mit Kosten von 1,8 Millionen Franken für den Strassenbau gerechnet. Die Kanalisationsleitungen, welche die via Spezialfinanzierung beglichen wird, belaufen sich gemäss Plan auf 1,2 Millionen Franken, total also 3 Millionen Franken. Die Spezialfinanzierung entlaste das Gemeindebudget und somit die direkten Steuerzahler.

Die Variante A mit Verbreiterungsmassnahmen beim Trottoir würde rund 2 Millionen Franken mehr kosten. An der Wintergemeindeversammlung vom 11. Dezember wird über den Kreditantrag entschieden, die Planungsauflage ist für das Frühjahr 2026 terminiert und ab dem 3. Quartal 2026 soll es dann mit den Bauarbeiten losgehen. Der Terminplan sieht vor, dass die Sanierungsarbeiten im 3. Quartal 2027 abgeschlossen sein werden. Die Strasse wird während der gesamten Bauphase einspurig befahrbar bleiben.

Rund 60 Personen holten sich am Donnerstag in der Mehrzweckhalle Mülimatt Informationen zur Zukunft der Sagenstrasse aus erster Hand ab.
Bild: Jil Lüscher

Schreiben Sie einen Kommentar