Sie sind hier: Home > Kirchleerau > Bank Leerau: Zinsen sorgen für Rekordergebnis 

Bank Leerau: Zinsen sorgen für Rekordergebnis 

Die in Kirchleerau domizilierte Bank Leerau präsentiert ein Jahresergebnis, das deutlich über dem Vorjahr liegt. Davon sollen auch die Genossenschafter profitieren. Derweil steht an der Generalversammlung ein Rücktritt an.

Die Bank Leerau hat im letzten Jahr einen Rekord geknackt. Und zwar im Geschäftserfolg, den das Geldhaus zusammen mit den restlichen Jahreszahlen am Montag veröffentlicht hat.

Der Geschäftserfolg, das sind die ordentlichen Einnahmen der Bank, minus Ausgaben, Abschreibungen und Rückstellungen. Und dieser Erfolg lag mit rund 5,5 Millionen Franken stolze 10,4 Prozent höher als im vergangenen Jahr und so hoch wie noch nie.

Hauptsächlich für das gute Resultat verantwortlich dürften auch bei der Bank Leerau die gestiegenen Zinsen sein. Im Geschäftsbericht der Bank heisst es dazu, der Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft habe sich um 14,3 Prozent auf 10,3 Millionen Franken erhöht: «Der Anteil dieser wichtigsten Ertragsquelle der Bank ist mit 79,73 Prozent am gesamten Geschäftsertrag angestiegen.»

Immer noch effizient unterwegs

Was eigentlich nicht der Strategie der Bank entspricht, wie CEO Kevin Rohner im Antrittsgespräch mit der AZ vom vergangenen Juni erklärt hatte. Auch die Bank Leerau möchte eigentlich längerfristig weniger abhängig vom Geschäft mit den Zinsen sein. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg: Laut Geschäftsbericht lagen 2023 alle anderen Erfolgsarten – Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, Erfolg aus dem Handelsgeschäft (Devisen und Sorten) und übriger Erfolg – unter dem Vorjahreswert.

Angestiegen sind dafür die Ausgaben. Der Personalaufwand trotz Lohnerhöhungen und Ausgaben im Ausbildungsbereich nur unwesentlich um 1,2 Prozent auf 2,4 Millionen Franken. Bedenkt man, dass die Bank letztes Jahr aufgrund der Doppelbesetzung des CEO-Postens bereits eine Erhöhung von 3,2 Prozent verkündet hatte, und dass die nun weggefallen ist, steckt da tatsächlich die eine oder andere Lohnerhöhung drin. Auch gestiegen sind die IT-Kosten: Insbesondere deshalb sei der Sachaufwand um 29.5 Prozent auf 3 Millionen Franken gestiegen.

Man kann sich das aber immer noch leisten: Die Cost/Income-Ratio, also das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag, beträgt bei der Bank Leerau trotz einer Steigerung immer noch sportliche 41,8 Prozent. Heisst: Von jedem erwirtschafteten Franken gibt die Bank derzeit 41,8 Rappen wieder aus. Damit bewegt sie sich deutlich unter dem branchenweiten Schnitt. Auch gestiegen sind die Kundengelder (+0,7 Prozent auf 571 Millionen Franken) und die Ausleihungen (+2,6 Prozent auf 733 Millionen Franken).

Höhere Dividende und ein Wechsel im Verwaltungsrat

Und auch die Aussichten schätzt die Bank durchaus positiv ein. Auch wenn die höheren Zinsen bereits erste Bremswirkungen in der Wirtschaft zeigen: «Das Positive ist jedoch, dass der Zinserhöhungszyklus der Notenbanken abgeschlossen ist und die Inflation 2024 weiter sinken sollte. Sobald die Inflation im Zielbereich der Notenbanken ankommt, ist auch mit den ersten Zinssenkungen zu rechnen, was die Wirtschaft wieder ankurbelt.»

Unter dem Strich nach Steuern blieb 2023 ein Gewinn von 1,5 Millionen Franken. Die Bank will ihre Genossenschafterinnen und Genossenschafter am guten Resultat teilhaben lassen. Darum wird die Dividende in diesem Jahr von 17 auf 19 Prozent erhöht, so lautet ein Antrag an der Generalversammlung.

Weiter wird an der Generalversammlung ein Rücktritt bekannt gegeben. Markus Mahler, seit Juni Präsident des FC Aarau, wird aus dem Verwaltungsrat der Bank ausscheiden. Dafür wird Stefan Züsli, ehemals CEO und auch schon Verwaltungsrat der Bank Leerau, erneut zur Wahl vorgeschlagen.