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Forscher warnen: Hitzesommer 2022 ist «Vorbote eines neuen Klimas»

Der Sommer fiel dieses Jahr sehr trocken und heiss aus. Nun warnen Klimaforschende der Universität Bern, dass solche Hitzeperioden künftig normal werden könnten.

Weite Teile Europas waren im Sommer 2022 von extremer Hitze und Trockenheit geprägt. In der Schweiz war das Sommerhalbjahr gar das drittwärmste seit Messbeginn. Dies hatte «gravierende Folgen in der Land- und Forstwirtschaft und bei der Gletscherschmelze», wie Klimaforschende der Universität Bern in einem am Donnerstag publizierten Zusatzkapitel des Heftes «Hitze- und Trockensommer in der Schweiz» festhalten.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler warnen, dass Zustände wie 2022 mit dem Klimawandel bald zur Normalität werden könnten. Dabei stützen sie sich auf die bereits zuvor erstellten «Schweizer Klimaszenarien CH2018». Diese zeigen, wie sich das Klima bis Mitte dieses Jahrhunderts und darüber hinaus verändern kann.

Ausstoss von Treibhausgasen «markant» senken

Demnach gehen die Forschenden davon aus, dass die Temperatur weiterhin rasch ansteigen wird, die Trockenperioden im Sommer länger werden und die Starkniederschläge intensiver. «Insgesamt wird der Sommerniederschlag vermutlich abnehmen», heisst es.

Unter Annahme eines optimistischen Szenarios wäre der diesjährige Sommer leicht wärmer als der Durchschnitt. In einem pessimistischen Szenario wäre 2022 hingegen ein «sehr kühler Sommer». Vor diesem Hintergrund warnen die Wissenschaftler, dass der Sommer 2022 der «Vorbote eines neuen Klimas» ist. Um so wichtiger sei es, den Treibhausgasausstoss in den kommenden Jahrzehnten «markant zu senken», schreibt die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (Scnat) in einer Mitteilung vom Donnerstag. (dpo)