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Durchbruch für die Ukraine-Hilfe: Endlich befreien sich die Republikaner aus Trumps Geiselhaft

Nach der Zustimmung im US-Repräsentantenhaus rückt die ersehnte Milliardenhilfe für die bedrängte Ukraine in greifbare Nähe. Innenpolitisch könnte der Kongressentscheid noch einen weiteren, ebenso wegweisenden Wendepunkt bedeuten.

Lange fünf Jahre hielt Senator Joseph McCarthy die USA mit seiner gnadenlosen Jagd auf Kommunisten in Geiselhaft. Sein Ende kam Mitte der 1950er-Jahre abrupt, als selbst die konservativsten Kreise genug hatten vom alles beherrschenden Klima der Verdächtigungen und Dauerhetze gegen vermeintlich Andersdenkende.

Die Abstimmung über die Ukraine-Hilfe im US-Repräsentantenhaus hat das Potenzial, rückblickend einen vergleichbaren Kipppunkt darzustellen. Donald Trump gelang es über viele Jahre, seine Republikaner in Geiselhaft zu nehmen. Doch jetzt, bei der Milliardenhilfe für die Ukraine, sind sie ihm nicht mehr blind gefolgt.

Der spektakuläre Sinneswandel von Speaker Mike Johnson widerspiegelt das Innenleben grosser Teile der Republikanischen Partei. Sie haben es satt, vom kleinen, ultrakonservativen Flügel getrieben zu werden. Sie schämen sich für die oft haarsträubend dummen Scheinargumente einer Marjorie Taylor Greene.

Und sie wissen längst, was der Kongress mit seinem Votum zugunsten der Ukraine-Hilfe manifestiert: dass es selbstzerstörerisch wäre, das Wohl der Nation und ihre internationale Stellung noch länger dem Machterhalt Einzelner unterzuordnen.

Endlich hat die von Mike Johnson angeführte republikanische Parteimehrheit nicht nur wie bisher die Faust im Sack gemacht. Sondern den Mut aufgebracht, öffentlich für ihre eigenen Überzeugungen einzustehen. Das könnte einen gleich doppelten Effekt nach sich ziehen: die Wende zum Besseren im Ukraine-Krieg – und in der US-Innenpolitik.