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Die Kreditkarte auf dem Fingernagel: Schweizer Firma lanciert Chip-Innovation in 30 Nagelstudios

Das Unternehmen Smart Chip will die Art und Weise, wie wir heute bezahlen, revolutionieren. Schon bald wird das futuristische Produkt hierzulande lanciert - mit Hilfe einer bekannten Bank.

Das Portemonnaie zu Hause vergessen? Das Smartphone mit der hinterlegten Kreditkarte hat keinen Akku mehr? Trotzdem soll auch in diesem Fall die Bezahlung an der Kasse künftig kein Problem mehr sein – dem Fingernagel sei Dank. Das ist die Vision der Firma Smart Chip aus Sursee LU.

An der Detailhandelskonferenz Score, die am Mittwoch in Zürich-Oerlikon stattfand, stellte die Firma ihr Produkt vor: Es handelt sich dabei um einen Chip, der auf den Fingernagel aufgetragen wird und mit einer Smartphone-App und der Kreditkarte verknüpft wird.

Mike Wicki, Marketingchef der Smart Chip Switzerland AG, denkt über das Kreditkarten-Geschäft hinaus.
Bild: Benjamin Weinmann

Mit der US-Kreditkartenfirma Mastercard und der Schweizer Cembra-Bank sind bereits erste Partner an Bord. Weitere, unter anderem Visa, sollen in den kommenden Wochen folgen, wie Marketingchef Mike Wicki im Gespräch mit CH Media sagt.

10 Franken für Anbringung

«Es ist eine Weltneuheit, die wir in der Schweiz lancieren», sagt Wicki. «Im Herbst starten wir in Zusammenarbeit mit rund 30 Nagelstudios in verschiedenen Schweizer Städten, in denen unser Smart Chip innert 10 Minuten für rund 10 bis 20 Franken aufgetragen werden kann.» Aufgrund des natürlichen Nagelwachstums ist der Chip, der vom deutschen Elektronikriesen Infineon hergestellt wird, allerdings nicht ewig nutzbar. Laut Wicki sollte er im Schnitt zirka 2 Monate lang halten.

Bei Smart Chip handelt es sich um eine kleine Firma mit nur 5 Angestellten. Dennoch wälzen Wicki und sein Team bereits grosse Expansionspläne. Als nächstes wird der batterielose und wasserresistente Chip laut Wicki auch in Deutschland, Österreich und anderen Ländern erhältlich sein, sobald es die regulatorischen Rahmenbedingungen ermöglichen.

Die Cembra-Bank setzt auf die Technologie von Smart Chip, der innerhalb von 10 Minuten am Fingernagel angebracht wird.
Bild: Benjamin Weinmann

Kontaktdaten via Handy

«In Zukunft kann der Chip problemlos auch für die Zeiterfassung an der Arbeit, die Türöffnung von kontrollierten Zugängen oder die persönliche Identifizierung, quasi als Visitenkarte, benutzt werden», sagt Wicki. Tatsächlich kann der Chip am Fingernagel beispielsweise ganz einfach an das Smartphone gehalten werden, und in wenigen Sekunden sind alle Kontaktdaten der Person auf dem Handy.

«Mit unserem Chip kann man künftig das zu Hause verlassen, ohne Handy, ohne Portemonnaie, ohne Kreditkarte, und dennoch beim Joggen oder am Strand ein Glacé kaufen», sagt Wicki.