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Der nächste Prämienschock: Krankenkassen werden 2025 um 6 Prozent teurer – «sogar über 10 Prozent» möglich

Die Gesundheitskosten steigen, deshalb steigen auch die Prämien. Aber das ist nicht der einzige Grund für den hohen Preisaufschlag, wie der Onlinevergleichsdienst Comparis festhält.

Nach dem Prämienschock ist vor dem Prämienschock. Nach 2023 und 2024 dürften die Krankenkassenprämien auch 2025 wieder überdurchschnittlich stark ansteigen. Der Onlinevergleichsdienst Comparis geht bei der Grundversicherung von einem Plus von 6 Prozent aus, wie er am Donnerstag bekannt gab. Das ist ein Durchschnittswert. Einzelne Kassen könnten ihre Prämien in einigen Kantonen oder Regionen «sogar über 10 Prozent» erhöhen.

Die Basis für die steigenden Prämien sind die steigenden Gesundheitskosten: Das Wachstum der gesamten Gesundheitskosten in der Schweiz beträgt laut der jüngsten Prognose von Comparis und der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) 4,1 Prozent für das Jahr 2023. Im laufenden Jahr 2024 steigen sie um 3,6 Prozent und im nächsten Jahr dürften es demnach 3,2 Prozent sein.

Steigende Gesundheitskosten und ein Eingriff des Bundes

Als Treiber der steigenden Gesundheitskosten nennt der Comparis-Experte Felix Schneuwly den Ausbau des Leistungskatalogs und die steigenden Spitaltarife. «Die Spitäler verlangen höhere Tarife für ihre ambulanten und stationären Leistungen, weil immer mehr von ihnen nicht mehr kostendeckend wirtschaften», sagt Schneuwly. Erst der Fachkräftemangel werde im Spitalsektor zur längst fälligen Strukturbereinigung führen, welche die Mehrheit der Kantone durch Defizitdeckungen bisher verhindert habe.

Weiter macht Schneuwly auch den vom Bund verordnete Reserveabbau mitverantwortlich für die Prämienschock-Serie. «Die Krankenkassen wurden vom Bundesamt für Gesundheit gezwungen, Reserven abzubauen. Deshalb fehlt vielen von ihnen das Reservepolster, um Kostenschwankungen abzufedern.» Ohne diesen politisch erzwungenen Reserveabbau wären die Prämien in den vergangenen Jahren um unter 3 Prozent pro Jahr und Person angestiegen und würden weiter in diesem Bereich steigen, hält er weiter fest.