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Kundgebung in Luzern: Afghanistan nicht vergessen

Am Donnerstagabend besammelten sich trotz Regen in der Stadt Luzern zirka 70 Personen, um gegen das Vergessen der Menschen in Afghanistan und gegen die Taliban zu demonstrieren.

«Dont forget Afghanistan», war die Losung der Kundgebung, an der auch Afghanen im Exil teilnahmen. Seit einem Jahr ist das Land unter neuer Taliban-Herrschaft und der Westen hatte sich zurückgezogen.

Der Demonstrationszug setzte sich laut einer Mitteilung gegen 19:30 Uhr in Gang und zog über die Seebrücke auf den Theaterplatz, wo in einer Rede auf den Zusammenhang zwischen dem Krieg in Afghanistan und dem Kapitalismus aufmerksam gemacht wurde. Dieser müsse überwunden werden, folgerte der Sprecher und forderte eine grenzenlose Welt.

«Miserable Bedingungen für Frauen und Mädchen»

Unter laut skandiertem «Keine Macht der Taliban – Don’t forget Afghanistan» zog die Demo weiter auf den Helvetiaplatz, wo ein Sprecher auf die miserablen Bedingungen für Frauen und Mädchen in Afghanistan aufmerksam machte. Er forderte ausserdem von der Schweiz, die Taliban nicht anzuerkennen, Afghanen mit humanitären Visa auszustatten und humanitäre Hilfe zu schicken. Er endete mit einer persönlichen Mitteilung, wie sehr es ihn schmerze, seine Familie nicht sehen zu können.

Geendet hat die Veranstaltung auf dem Bahnhofplatz. Eine Rednerin machte abermals auf die Unterdrückung von Frauen und Mädchen in Afghanistan aufmerksam. Die Verhüllungspflicht habe nichts mit der afghanischen Kultur zu tun. Die Demonstration, die vom Bündnis «Alle heisst Alle» organisiert wurde, löste sich um 21 Uhr auf. Es kam zu keinen Zwischenfällen.

Keine Genehmigung für 15. August erhalten

Laut Sprecher Adrian Muheim sollte die Kundgebung ursprünglich am Jahrestag der Machtergreifung der Taliban, dem 15. August, stattfinden. An diesem Tag erobten die religiösen Extremisten Kabul.

«Wegen Maria Himmelfahrt erhielten wir jedoch keine Genehmigung», sagt Muheim. Das Bündnis «Alle heisst Alle» setze sich für eine antirassistische Migrationspolitik ein. (pd/ben)

Der Demonstrationszug in der Stadt Luzern.
Bild: zvg