
Lehmann, Beney, Wälti und Co. – Der grosse Nati-Check vor dem Spiel gegen Kanada
Die 19-jährige Iman Beney zeigte bereits während der EM, dass sie nicht zu unterschätzen ist. Jetzt zeigt sie es auch international bei ihrem neuen Klub Manchester City. Gleich zweimal traf sie für die Engländerinnen in zwei Ligaspielen gegen Liverpool und Arsenal. Das Spezielle: Während der EM spielte Beney als Aussenverteidigerin – im Klub ist sie nun aber wieder auf der Flügelposition.
Auch neben dem Platz läuft es rund für die Walliserin: Die Nati-Spielerin gehört zu den 10 Finalistinnen für den Golden-Girl-Award – die Auszeichnung für die spannendsten U21-Spielerinnen der Welt. Diese Auszeichnung wird seit 2022 jährlich durch die italienische Zeitung Tuttosport verliehen. Der Lohn für ein starkes Jahr mit dem Meistertitel mit YB, einem starken Auftritt an der Heim-EM und der hervorragende Start in England.
Riola Xhemaili ist in den Niederlanden angekommen. Seit dieser Saison spielt sie für PSV Eindhoven und ist mit sieben Goals in fünf Spielen eine der aktuellen Topskorerinnen der Liga. Die 22-Jährige, die die Schweiz in der EM gegen Finnland in der letzten Minute ins Viertelfinal schoss, spielte für ihren neuen Klub jedes Spiel von Anfang an. Auch dank ihr steht das Team momentan mit zwölf Punkten – nur einer Niederlage – auf dem dritten Tabellenplatz.
Die Umsteigerinnen
Nach der EM wechselte Alisha Lehmann von Juventus Turin zu Serien-Konkurrenz Como. In den bisherigen drei Spielen in der Serie A spielte Lehmann jedes von Beginn weg – eine klare Verbesserung zu ihrer Zeit bei Juventus – trotzdem steht das Team auf dem 11. Tabellenplatz mit gerade einmal drei Punkten. Diese Drei sammelten sie ausgerechnet beim Spiel gegen Juventus.

Bild: Valentina Luraghi
Leila Wandeler wechselte auf diese Saison von Lyon zum englischen Team West Ham United. Dort hatte sie einen guten Start und konnte bereits nach sechs Spielen vier Einsätze, ein Goal und einen Assist verbuchen. Auch bei der EM galt sie als eine grosse Überraschung – die junge Unbekannte, die bei ihrem ersten Pflichtspiel für die Schweiz direkt ablieferte und die Zuschauenden begeisterte.
Beim Spiel gegen Island bereitete sie in ihrer rund vierzigminütigen Einsatzzeit drei Chancen vor – unter anderem auch das 2:0, das dazu führte, dass den Schweizerinnen ein Unentschieden gegen Finnland reichte für den Einzug ins Viertelfinal.
Die Sorgenkinder
Alayah Pilgrim hatte mit ihrem Team AS Roma in der Serie A zwar einen einen Traumstart mit drei Spielen, drei Siegen und die Führung der Tabelle. In der Champions League hingegen gingen sie in den ersten beiden Partien gegen Real Madrid und Barcelona total unter. Bei beiden Niederlagen von 6:2 und 0:4 war Pilgrim von Anfang an auf dem Feld. Zu einem Schlüsselmoment konnte die Aargauerin jedoch noch nicht verhelfen.

Bild: IMAGO
Die Nati-Captain Lia Wälti wechselte auf diese Saison nach sieben Jahren bei Arsenal zu Juventus Turin. Dort wurde sie in den bisherigen drei Serie-A-Spielen eingewechselt. Die Mittelfeldspielerin konnte ihr Können bisher aber noch nicht ganz zeigen. Juventus konnte in den ersten drei Spielen in der Liga vier Punkte holen.
In der Champions League verloren sie gegen Bayern und gewannen gegen Benfica Lissabon – Wälti war bei beiden Partien von Anfang an auf dem Platz. Beim Spiel am Wochenende gegen das bis dato makellose Lazio, kam Wälti nur für die letzten 20 Minuten zum Einsatz. Unter anderem auch, weil sie mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat.
Sydney Schertenleib, die seit letzter Saison beim FC Barcelona zuhause ist, konnte in den ersten acht Spielen einen Assist verbuchen. Beim 4:0 gegen Eibar, anfangs Oktober, steuerte sie die Vorlage zum ersten Treffer der Katalaninnen bei, die nach acht Runden wenig überraschend mit dem Punktemaximum die Tabelle anführen. Am Sonntag spielte sie von Anfang an, nachdem sie die letzten drei Spiele davor nur insgesamt 20 Minuten im Einsatz war. Beim besten Klub der Liga muss sie also weiterhin um ihren Platz kämpfen.

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EM-Goalie-Überraschung Livia Peng, die diesen Sommer von Werder Bremen zum englischen Klub Chelsea wechselte, konnte bisher noch nicht viele Spielminuten sammeln. Das, weil sie als Nummer-2-Goalie hinter der englischen Nati-Goalie Hannah Hampton ist, die mit ihrem Team Europameisterin wurde. Nur anfangs Oktober gegen Twente Enschede im Champions-League-Spiel spielte Peng 90 Minuten durch, wobei sie ein Gegengoal kassierte. Das Spiel wurde mit einem 1:1 abgepfiffen.
Elvira Herzog kassierte im Spiel von Leipzig gegen Union Berlin vergangenes Wochenende gleich fünf Gegengoals. Darüber hinaus verletzte sie sich auch noch und verpasst den Zusammenzug des Schweizer Nationalteams am Freitag. Trainerin Pia Sundhage hat an ihrer Stelle Irina Fuchs vom 1. FC Köln nominiert.
Die Fixstarterinnen
Dreimal wurde sie zur Spielerin des Spiels bei der Heim-EM gewählt – so oft wie niemand anderes. Géraldine Reuteler, die seit 2020 in der Bundesliga für Eintracht Frankfurt spielt, hat sich dort als Stammspielerin etabliert und stand jedes Bundesliga-Spiel von Anfang an auf dem Platz. Dabei kickte sie diese Saison den Ball bereits zweimal ins gegnerische Netz und leistete vier Assists.
Auch bei der Bundesliga-Konkurrenz SC Freiburg hat sich Julia Stierli zu einer Stammspielerin etabliert und spielte diese Saison jedes Spiel durch. So stehen die Freiburgerinnen nach sieben Spielen und 13 Punkten auf dem vierten Zwischenrang.