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Kleinstparteien verbünden sich für die Wahlen: Jetzt ist klar, welche Allianzen es im Aargau gibt

SVP und FDP, Mitte und EVP sowie SP, Grüne und GLP: Zu diesen bekannten Listenverbindungen kommt eine vierte: Die Lösungs-Orientierte Volks-Bewegung von Theres Schöni, die sich als Coronaskeptikerin profilierte, tritt mit der Musikpartei, der Schweizerischen Liberté Egalité Partei und «rechts-punkt.ch» an.

Bis am Montagmittag, 12 Uhr, mussten die Aargauer Parteien ihre Listenverbindungen für die Nationalratswahlen vom Oktober bei der Staatskanzlei einreichen. Die grösseren Parteien haben sich längst gefunden: Links gibt es eine «Klimaallianz» von Grünen, SP und GLP. In der Mitte spannen Die Mitte und die EVP zusammen, rechts sind SVP und FDP eine bürgerliche Zweckgemeinschaft eingegangen.

Dabei gab es teilweise laute Nebengeräusche. Die von SVP-Präsident Andreas Glarner angedachte Verbindung mit der Gruppierung «Mass-Voll!» um Coronamassnahmen-Kritiker Nicolas Rimoldi scheiterte – wegen SVP-interner Bedenken und am Protest von Listenpartnerin FDP.

Verunsichert waren zeitweise auch die Grünen, nachdem die GLP zu ihrer Klimaschutzinitiative im Grossem Rat und bei der Parolenfassung Nein gesagt hatte. Diese Verbindung – die dritte Partnerin ist die SP – kam trotzdem zustande.

Bei der Unterlistenverbindung der EVP mit dem Verein «engagiert» meldete Staatsrechtsprofessor Andreas Glaser seine Vorbehalte an. Eine solche Allianz sei bundesrechtswidrig, sagte der Direktor des Zentrums für Demokratie Aarau. Die Aargauer Staatskanzlei und die Bundeskanzlei sehen dies anders und beurteilen die Unterlistenverbindung als zulässig.

Vierer-Allianz von kleinen Gruppierungen

Neben den drei bereits bestehenden Allianzen gibt es für die Wahlen noch eine Listenverbindung kleiner Gruppierungen: Die Lösungs-Orientierte Volks-Bewegung (LOVB) von Theres Schöni, die sich als Coronaskeptikerin profiliert hatte, geht mit der Musikpartei (MuPa), der Schweizerischen Liberté Egalité Partei (SLEP) und «rechts-punkt.ch» in die Wahlen.

Die drei letzten sind Einpersonen-Listen, die MuPA und die SLEP gaben ihre Verbindung am Montag in einer Mitteilung bekannt. «Wir sind eine Listenverbindung eingegangen, damit die Stimmen addiert werden. Uns wäre es lieber, wenn der Kandidat mit den meisten Stimmen gewinnt», schreiben Stephan Zurfluh, Kandidat der Musikpartei, sowie Michelangelo D’Anella von der SLEP.

«Mass-Voll!», Piraten und Partei der Arbeit alleine

«Genügend Wähler, die unabhängige Kandidaten möchten, gibt es durchaus», sind Zurfluh und D’Anella überzeugt. Ob dies zutrifft, ist nach den Resultaten von 2019 indes fraglich: Damals kamen die Freien Wähler Aargau und Die Unabhängigen zusammen nicht einmal auf 0,5 Prozent Wähleranteil – für einen Sitz braucht es im Aargau gut zehnmal mehr.

Klar ist nach Ablauf der Meldefrist auch, dass drei Parteien oder Gruppierungen alleine in die Wahlen steigen: Die Piratenpartei, die 2019 noch mit SP und Grünen zusammengespannt hatte, die Bewegung «Mass-Voll!», deren Spitzenkandidat Roland Bühlmann noch letzte Woche zuversichtlich war, was eine Allianz angeht, und die Partei der Arbeit gehen keine Listenverbindung ein.