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Live von der Parkbühne: «Häbsche» und «Fischchnusperli»-Freestyle von Lo & Leduc

Leony machte den Auftakt auf der Parkbühne, Mimi Webb folgte ihr später, bevor dann Lo & Leduc den Schlussact auf der Parkbühne sind. Das ZT berichtet live vor Ort.

Lo & Leduc: Ist die Parkbühne der richtige Ort für sie? Quantitativ gesehen, müssen Lo & Leduc ein besonderes Heitere-Highlight sein, denn kein anderer Act schaffte es, den Platz vor der Parkbühne so gut zu füllen: Menschen so weit das Auge reicht, darunter viele Kinder. «So viele Leute habe ich hier noch nie gesehen», kommentiert ein Zuschauer. Und das trotz Regen.

Doch haben sich die Erwartungen erfüllt? «Es war super. Lo & Leduc schafften es wirklich, Stimmung zu machen», freut sich eine Zuschauerin. «Es ist immer wieder ein Highlight», sagt eine andere Besucherin, «für mich ist das Festival nun eigentlich zu Ende».

Für ihren Auftritt schöpften Lo & Leduc aus dem Vollen: Ob mit älteren Hits wie «Jung, verdammt» oder neueren Nummern (etwa «Affogato»), vor allem aber mit vielen tanzbaren Stücken, etwa «All die Büecher» oder «Cuba Bar» – die Berner kamen an. Eine besondere Freude machte Lo dem Publikum mit einem Freestyle-Rap zu vorgegebenen Worten wie «Häbsche», «Badewannenstöpsel» und «Fischchnusperli». Auch bei anderen Liedern bewies er, wie rekordverdächtig schnell er artikulieren kann. Als Höhepunkt kam der Song, auf den alle gewartet haben: Bei «079» hatten es Lo & Leduc leicht, denn das Publikum kannte das Lied auch selbst.

Am Ende des Konzerts ist die Meinung eindeutig: Es war gut. Uneinigkeit herrscht nur darüber, ob die Parkbühne Lo & Leduc gerecht wurde. «Ich fand es gerade richtig hier», meint eine Besucherin, «im kleineren Rahmen wurde man von der Stimmung viel mehr mitgerissen». Eine andere Zuschauerin hätte dagegen die Lindenbühne vorgezogen: «Es waren viel zu viele Leute, es haben gar nicht alle auf die Bühne sehen können». Grund genug, Lo & Leduc das nächste mal wieder auf die Lindenbühne einzuladen.

Mimi Webb bringt Coolness in die Hitze 

Vor der Parkbühne gibt es um diese Zeit (15.30) absolut keine Chance auf Schatten, aber erprobte Festivalmenschen und Mimi-Webb-Fans lassen sich davon nicht stören. Die Britin kommt tiefenentspannt auf die Bühne – als würde ihr die Hitze kein bisschen ausmachen und liefert ein cooles Set ab. Sie kommt ohne grosse Showelemente aus und macht einfach das, was sie (wahrscheinlich) am besten kann: singen. Mit 13 Jahren, 2010, hatte sie damit begonnen, Songs zu schreiben. Sieben Jahre später wurde ihre Debüt-Single «Before I Go» veröffentlicht und von einer amerikanischen TikTokerin verwendet. Über 85 Millionen Views auf dieser Plattform und 25 Millionen Streams auf Spotify später war Webb’s Karriere offiziell lanciert. 2021 wurde sie dann in mehreren Ländern mit Gold und Platin für «Good Without You» ausgezeichnet.

Auch weiter hinten auf dem Heiterngelände, im Schatten, wird Mimi Webb gern zugehört, manche singen auch mit. Ihre eingängigen Songs sind auf jeden Fall das, was man radiotauglich nennt – aber nicht banal. Eine sehr willkommene Abwechslung im männerlastigen Heitere-Programm.

Grosse Begeisterung beim U10-Publikum

Wenn Leony an einem Sonntagmittag auf der Bühne steht, dann ist sie entweder im ZDF-Fernsehgarten oder am Heitere Open Air. «Die Stagetime ist sehr früh», konstatiert auch die 26-jährige deutsche Sängerin. Umso mehr freut sie sich über das Publikum, das sich in relativ zahlreicher, vor allem aber junger Form, vor der Parkbühne versammelt. «Was für süsse Mäuse es da in der ersten Reihe hat», schwärmt Leony. Es sind vor allem Kinder anfangs Schulalter, die ihre Lippen zu den Songs bewegen. Diese Altersgruppe hat sichtlich Freude an der Perfomance. Wünsche nach einem Selfie mit der Jurorin von «Deutschland sucht den Superstar» (ja, die Sendung gibt es wirklich immer noch) bleiben aber unerfüllt.

Das Publikum wohnt eine Stunde lang einer Reihe auswechselbarer Dance-Popsongs bei. Diese Lieder sind perfekt zugeschnitten auf die Hit-Rotationen der aktuellen Privatradioszene. Oder eben zur musikalischen Untermalung im Familienauto, wenn es vor dem Gotthard mal wieder nicht vorwärts geht. Der Wermutstropfen ist hierbei , dass Leonys künstlerisches Talent und ihre zweifelsohne sehr schöne Stimme wenig zur Geltung kommen. Einzig bei der ruhigen Ballade «Lifeline» kann sie auch ihre Qualitäten als Singer-/Songwriterin unter Beweis stellen.  Mit Leonys grösstem Hit «Faded Love» endet ihr Auftritt.