
Radio-DRS-Legende Fredy Hunkeler ist verstorben
Die Stimme von Fredy Hunkeler sorgte über Jahrzehnte für emotionale Sportmomente in den Schweizer Stuben. Bei jedem Fussball-Grossanlass war die Luzerner Radio-DRS-Legende dabei – obschon Hunkeler selbst immer bescheiden blieb. So sagte er anlässlich seines Endes beim Radio gegenüber unserer Zeitung: «Ich? Eine Legende? Damit kann ich nun wirklich gar nichts anfangen. Das ist mir schon etwas peinlich.»
Doch nun ist die Stimme von Hunkeler für immer verstummt. Wie es in der Todesanzeige heisst, ist Hunkeler am 25. Juni nach langer Krankheit verstorben – im Alter von 77 Jahren. Eine Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt. Den letzten Ruheort wird Hunkeler beim Friedhof Ebikon im Bereich Alpinum finden – gegenüber dem Fussballplatz des FC Ebikon, den er über viele Jahre präsidierte. «Lieber Bekanntenkreis, dieser Ort kann für einen stillen Abschied oder um mit Fredy einen Match des FC Ebikon zu kommentieren genutzt werden», heisst es in der Todesanzeige.
Interview mit Maradona als Highlight
Über 20 Jahre lang war Fredy Hunkeler die Fussballstimme von Radio DRS. Als Radioreporter nahm er an sechs Fussball-Weltmeisterschaften, fünf Olympischen Spielen und vielen weiteren Grossanlässen teil. Seine Karriere begann Hunkeler mit 21 Jahren als Zeitungsjournalist beim «Sport». Später folgten die Agentur Sportinformation und das «Vaterland» als Arbeitsstätten. 1984 wechselte er zum Radio und war bei DRS im «Regionaljournal» tätig. Seine Sportlaufbahn im Radio begann mit der WM 1986 in Mexiko.
An der WM in Mexiko war es denn auch Hunkelers Einsatz, an den er sich am liebsten zurückerinnerte, wie er einmal in einem Interview gegenüber unserer Zeitung sagte: «Eigentlich war ein anderer Kollege dafür vorgesehen. Ich war ja nicht mal beim Sport, sondern beim ‹Regionaljournal›. Dann wurde der andere Kollege krank. Ich sass zufällig mit meinem damaligen Chef im Café und sagte: ‹Wenn du keinen findest – ich würde schon gehen.›»
In Mexiko konnte der Luzerner gar ein Interview mit Maradona führen, der Argentinien bei jener WM zum Titel geführt hatte. Wie Hunkeler sagte, habe er sich damals einfach einen Studenten als Übersetzer geschnappt, sei nach einem Training auf den Platz gelaufen und habe nach Maradona gerufen. «Damals war das noch nicht so restriktiv wie heute.»
FCL-Präsident gab ihm Stadionverbot
Aber nicht nur international hatte Hunkeler mit dem Fussball zu tun, sondern natürlich auch lokal mit dem FC Luzern. Dort kam es sogar einmal so weit, dass ihm der damalige Präsident Romano Simioni den Einlass in die Allmend verwehrte: «Er hat getobt und mir Stadionverbot gegeben», erklärte Hunkeler 2009 unserer Zeitung.
Grund hierfür war, dass Simioni den holländischen Weltstar Johan Cruyff nach Luzern locken wollte. Für das «Vaterland» titelte Hunkeler daraufhin spöttisch: «Sicher kommt der Cruyff nach Luzern – um einen Tagesausflug zu machen.» Das kam beim FCL-Ehrenpräsidenten damals gar nicht gut an.