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Luzern will keine gesonderten Stellplätze für Wohnmobile

Der Stadtrat lehnt ein entsprechenden parlamentarischen Vorstoss ab – jetzt liegt der Ball beim Parlament. 

Reisende, welche die Sehenswürdigkeiten der Welt günstig per Wohnmobil erkunden gabs schon vor Corona. Aber die Pandemie hat dieser Entwicklung Vorschub geleistet und in der Nacht parkende Wohnmobile beschäftigen viele touristisch interessante Orte.  So auch Luzern.

Dort hat sich die Luzerner Stadtregierung nun gegen die Idee von offiziellen Stellplätzen für Wohnmobile ausgesprochen. Auch eine Mitnutzung des Carparkplatzes Rösslimatt in Kriens – wie dies im Stadtparlament in einem Postulat gefordert wurde – zieht sie nicht in Betracht.

Letzteres sei rechtlich nicht möglich, da die entsprechende Baubewilligung nur für die Nutzung von Carparkplätzen vorgesehen sei, schreibt der Stadtrat in seiner Stellungnahme vom Dienstag. Auch geht die Stadt in diesem Jahr von einer Zunahme an Reisecars und einer höheren Auslastung des Platzes aus.

Vielmehr will der Stadtrat den Betrieb von Wohnmobilstellplätzen privaten Anbietern überlassen und weist auf die bestehenden Campingplätze Lido und Horw hin. Auf einen Eingriff in die Wettbewerbssituation wolle sie verzichten. Weiter betont sie, dass diese Reiseform nicht im Zentrum der Tourismusförderung der Stadt stehe.

Parkflächen werden gut genutzt

SVP-Grossstadtrat Thomas Gfeller hatte die Stadtregierung in einem Postulat weiter aufgefordert darzulegen, wo ein allfälliger Stellplatz mit Strom-, Wasser- und Entsorgungsanlagen erstellt werden könnte. In seinen Überlegungen schloss der Stadtrat öffentliche Parkierungsflächen, Gewerbezonen und auch Arbeits- und Wohnzonen aus.

Bei den Parkplätzen sei der Nutzungsdruck zu hoch. Wohnmobilstellplätze würden diesen noch akzentuieren. Anlagen in Gewerbezonen erachtet er dagegen als «weder wirtschaftlich interessant noch sinnvoll».

In Arbeits- und Wohnzonen müsse sich Gewerbe baulich und mit seinen Auswirkungen in die Wohnumgebung einfügen. Dies sei mit Stellplätzen unter anderem wegen der erhöhten Lärmbelastung nur schwer zu erreichen. Der Stadtrat beantragt dem Gemeindeparlament das Postulat abzulehnen. (sda/mam)