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Luzerner Tätowierer verschob rund 200 Millionen Dollar für Putin-Verbündeten

Spuren von russischem Geld führen nicht nur in den Kanton Zug, sondern auch in den Kanton Luzern. Recherchen des «Tagesanzeigers» zeigen, wie über Mittelsmänner hunderte Millionen verschoben wurden. Mittendrin ein Tätowierer aus Luzern.

Zahlreiche russische Oligarchen sind seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges mit Sanktionen belegt worden. Einer der sanktionierten Oligarchen ist Sulmeyman Kerimow (56). Er ist ein enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Der «Tagesanzeiger» berichtet nun, dass Kerimow seine Geschäfte auch über die Zentralschweiz abgewickelt habe. Unter anderem sein ein Luzerner Tätowierer als Strohmann tätig gewesen, heisst es im Bericht. Er habe sein Studio mitten in der Stadt Luzern. In den Jahren 2013 und 2014 soll er insgesamt 200 Millionen Dollar an die Firmen des russischen Oligarchen Suleyman Kerimow oder an dessen nahe Familienmitglieder verschoben haben.

Für diese Transaktionen nutze er eine Briefkastenfirma auf den britischen Jungferninseln und ein US-Dollar Konto in Lettland. Der «Tagesanzeiger» konnte in Dokumente einsehen, die aus einem Daten-Leck stammen, wie es im Artikel heisst. In den Dokumenten werde der Luzerner Tätowierer als einziger Berechtigter der Firma geführt. Laut dem «Tagesanzeigers» gab der Tätowierer keine Auskunft, sondern verwies auf seinen Treuhänder.

Weitere Zentralschweizer involviert

Der Treuhänder des Tätowierers ist der Luzerner Alexander Studhalter. Neben den beiden sollen weitere Personen aus der Zentralschweiz als Strohleute eingesetzt gewesen sein. Insgesamt sollen über sie Geschäfte in der Höhe von vier Milliarden Dollar abgewickelt worden sein. Einer dieser Personen berichtet, jährlich 4000 Franken erhalten zu haben. Wo die Milliarden von Kerimow heute liegen, ist unklar, schreibt PilatusToday über die Recherche des Tagesanzeigers. (red)