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«Macht es nicht nur nach, macht es besser» – Zofingen erhält den Aargauer Naturpreis

Viel Lob für Zofingens Strassenbau bei der Verleihung des Naturpreises im Aarauer Grossratsgebäude.

Am Freitag wurde Zofingen im Aarauer Grossratsgebäude mit dem Aargauer Naturpreis ausgezeichnet. «Spektakulär fand ich das Projekt an Zofingens Eisengrubenweg erst einmal nicht», eröffnete Michael Widmer die Begründung der Jury. «Ein Grünstreifen mit Bäumen an der Strasse, das macht man heute halt so», meinte der Präsident des Verbands Aargauer Gemeindeschreiberinnen und Gemeindeschreiber.

Doch beeindruckt habe die Umsetzung. Die Projekte an Eisengrubenweg und Oberer Mühlemattstrasse wurden von Anfang an mit der Bevölkerung geplant. So kam etwa die hübsche Aufwertung des Spielplatzes beim Buchmattweg ins Projekt. Die Grünflächen nehmen neu das Regenwasser von der Strasse auf, die Kanalisation wird überflüssig. Die Grünflächen wirkten ausserdem verkehrsberuhigend, die Strassen würden zu einem Ort der Begegnung.

Die Kanalisation wird entlastet

Jonas Stöckli, Projektleiter Tiefbau und Planung in Zofingen, hat die Zahlen: 600 Quadratmeter Asphalt konnten am Eisengrubenweg in einen Grünstreifen verwandelt werden. Das machte es möglich, rund 3000 Quadratmeter Strasse von der Kanalisation zu entkoppeln.

Deshalb ist für Michael Widmer klar, dass solche Projekte nicht teurer seien als der konventionelle Strassenbau: Es muss weniger Schmutzwasser geklärt werden, die Kanalisation wird weniger belastet. Zum Erfolgsrezept gibt sich Stadtrat Robert Weishaupt bescheiden: «Wir haben Leute eingestellt, denen es Spass macht, solche Projekte umzusetzen», sagte er. Und Landstatthalter Stephan Attiger betonte, dass auch kleinere Projekte wichtig sind. «Denn die sind einfacher replizierbar. Kopieren erlaubt!»

Auch Widmer betonte in seiner Laudatio, dass der Preis eine Chance sei, um gute Projekte bekannt zu machen und zum Nachmachen zu animieren. Zofingens Leiter Tiefbau und Planung Werner Ryter geht noch einen Schritt weiter: Mit den Worten «macht es nicht nur nach, macht es besser», stiess er gut gelaunt mit den 120 Anwesenden auf Zofingens Entsiegelungsprojekte an. Die Vernetzungsplattform Natur 2030, in deren Rahmen die Verleihung stattgefunden hat, war ausgebucht, es gab eine Warteliste: Das Thema ist im Kanton angekommen – und Zofingen ist mittendrin.

Dafür gab es den Aargauer Naturpreis: Der sanierte Eisengrubenweg mit 19 neugepflanzten Bäumen und 600 m2 entsiegeltem Boden.
Bild: schwe