
«Gezeigt, dass Schweizer Kunstturnen zur Weltspitze gehört» – Oftringer Noe Seifert gewinnt Bronze im Mehrkampf
Die Rufe von der Seite werden immer intensiver. «Allez Noe! Allez! Chumm jetzt!» Claudio Capelli, der Schweizer Trainer, läuft auf und ab. In diesen Momenten hält er es kaum mehr aus. Er weiss: Noe Seifert fehlt nur noch ganz wenig zu einer riesigen Sensation.
Ein letzter Dreifachsalto noch, eine letzte saubere Landung. Und dann ist es Tatsache. Seifert gewinnt WM-Bronze im Mehrkampf. «Ich kann es kaum glauben – es ist ein unglaubliches Gefühl. Alles, wofür ich in den letzten Jahren gearbeitet habe, hat sich heute ausgezahlt», sagt Seifert im Anschluss an den Wettkampf. Es ist für den Schweizer Turnsport eine historische Leistung. Das beste Ergebnis seit 1950, damals holten Walter Lehmann und Marcel Adatte im Mehrkampf Gold und Silber.

Gold gibt es für Daiki Hashimoto (Japan) Zhang Boheng aus China holt Silber und Noe Seifert mit der Bronzemedaille. – Bild: Keystone 
Noe Seifert an der WM in Jakarta. – Bild: Keystone 
Noe Seifert in Aktion in Jakarta. – Bild: Keystone 
Noe Seifert in Aktion in Jakarta. – Bild: Keystone 
Zeigte eine starke Leistung: Noe Seifert. – Bild: Keystone 
Grenzenlose Freude im Schweizer Team über den Bronzegewinn von Noe Seifert. – Bild: Keystone
Seither gab es für die Schweiz an Weltmeisterschaften nur sechs Medaillen. Ausnahmslos an Einzelgeräten. Giulia Steingruber (2017, Bronze, Sprung) und Ariella Kaeslin (2009, Silber, Sprung) bei den Frauen. Dieter Rehm (1999, Bronze, Sprung) und Donghua Li (1994-96, je einmal Gold, Silber und Bronze am Pauschenpferd) bei den Männern.
Und nun also Noe Seifert. Eine Woche vor seinem 27. Geburtstag liefert der Aargauer in Jakarta, Indonesien, den Wettkampf seines Lebens ab. Kein einziger grober Fehler unterläuft ihm an den sechs Geräten in diesem Mehrkampffinal. Der Start am Boden und Pauschenpferd ist herausragend, am Pauschenpferd ist gar keiner der Finalisten besser. Danach übersteht er die Ringe und den Sprung. Ehe er zum Schluss mit grossartigen Darbietungen in seinen Paradedisziplinen Barren und Reck die Medaille sichert.
«Gezeigt, dass Schweizer Kunstturnen zur Weltspitze gehört»
Geschlagen geben muss sich Seifert mit seinen 82,831 Punkten an diesem Tag nur zwei Athleten: Gold holt der Japaner Daiki Hashimoto mit 85,131 Punkten. Silber der Chinese Zhang Boheng mit 84,333 Punkten.
Seifert profitiert im Final von zwei Fehlern seiner direkten Konkurrenten. Sowohl Oka Sinosuke wie auch Shi Cong patzen zum Schluss am Boden. Wodurch sich Seifert an ihnen vorbei auf Rang drei turnt, weil seine Vorführung am Reck magistral gelingt.
David Huser, Chef de Mission des Schweizerischen Kunstturnverbands, sagt: «Wir sind unglaublich stolz auf Noe. Er hat Geschichte geschrieben und gezeigt, dass Schweizer Kunstturnen zur Weltspitze gehört.»
Die EM-Enttäuschung gut verdaut
Noch im Mai an der EM in Leipzig musste Seifert eine Enttäuschung verdauen. Der Traum von einer Medaille platzte mehrfach. Als bester Turner in der Qualifikation in den Mehrkampf gestartet, patzte er zum Schluss am Reck und wurde Sechster. «Am Anfang war es nicht einfach. Ich habe mich nicht gut gefühlt», sagte er im Vorfeld der WM zu CH Media. Nun sind diese Tage von Leipzig weit weg. Ersetzt durch die Sensation von Jakarta.
Abgerundet wird der historische Tag für das Schweizer Kunstturnen durch Florian Langenegger. Auch der erst 22-jährige Aargauer überzeugt, wird am Ende mit Rang 10 belohnt. Es sind Tage, an die sich die Schweizer noch lange erinnern werden.

Von regionalen Erzeugnissen und Bewässerungssystemen
Das Rottaler Erntefest wurde am Samstag zum 21. Mal im Konvent Süd der Klosteranlage St. Urban durchgeführt. Der Trägerschaft «IG Rottaler Ernte», die unter anderem für die Defizitgarantie besorgt ist, gehören die Luzerner Gemeinden Altbüron, Grossdietwil, Fischbach und Pfaffnau sowie die Berner Gemeinden Langenthal, Melchnau und Roggwil an. Getrennt und gleichzeitig verbunden werden die Kantone und Gemeinden durch den Grenzfluss «Rot», welcher dem Fest den Namen gibt. Wie Trägerschaftspräsident Andreas Meyer erklärte, sei die Idee hinter dem Fest, die Erzeugnisse zu präsentieren, die in der Region hergestellt werden.
44 Stände mit einheimischen Erzeugnissen
Das Ziel sei, Produkte herzustellen, die lokale Rohstoffe beinhalten. Zusätzlich soll das alte Handwerk dahinter erhalten und der Wissenstransfer garantiert werden; dies bei gleichzeitigem Erhalt der Natur. Gezeigt wurde unter anderem, wie Brot im Holzofen gebacken, Teigwaren aus eigenem Getreide produziert oder Fleisch verarbeitet wird. «In unserer Gegend werden die Weiden vielfach für Tierfutter genutzt. Erzeugnisse wie Kräuter, Honig, Kresse oder der süsse Brotaufstrich ‹Zigerchrosi› sind typisch für die Dörfer entlang der Rot», erklärte Meyer. Ein Rundgang durch die insgesamt 44 Stände offenbarte aber auch andere Produkte wie Säfte, Konfitüren, Knusperli aus Karpfen, Tees, Käse, Gemüse und vieles mehr, die den Besucherinnen und Besuchern angeboten wurden. «Bei so schönem Wetter wie heuer kommen erfahrungsgemäss 2500 bis 3000 Gäste an unser Fest, das selbst während der Pandemie durchgeführt werden konnte», bemerkte Meyer. Zahlreiche Tische und Bänke luden denn auch zum Verweilen und geselligen Beisammensein ein.
Einen wichtigen Punkt stellten die Informationen rund um die Bewässerungs-Systeme in den Einzugsgebieten von Rot und Langete dar. Weitere Info-Tafeln machten auf die reichhaltige Flora und Fauna der Region aufmerksam. «Zudem sind die Wanderwege entlang der Gewässer Teil eines beliebten Naherholungsgebietes», so Meyer. A propos Bewässerung: Zufälligerweise wurde gleichentags in der Orangerie der Klosteranlage ein Dokumentarfilm über die Suonen gezeigt, also über jenes Bewässerungssystem, das die trockenen Hänge des Wallis mit Wasser versorgt. Initiiert hatte diese passende Veranstaltung – inklusive Podium – der mit der IG sehr verbundene Werner Stirnimann, Geschäftsführer des «Internationalen Zentrums der Traditionellen Bewässerung in Europa», das in den Räumlichkeiten des Klosters St. Urban beheimatet ist.

Engagiert: Trägerschaftspräsident Andreas Meyer setzt sich für die «IG Rottaler Ernte ein». – Bild: Beat Wyttenbach 
Besinnlich: Mit Alphornklängen wurde das Erntefest eröffnet. – Bild: Beat Wyttenbach 
Gemütlich: Auch Kutschenfahrten können für Fahrten durchs Rottal gebucht werden. – Bild: Beat Wyttenbach 
Reichhaltigt: Säfte, Sirup, Samen und Konfitüre werden angeboten. – Bild: Beat Wyttenbach 
Traditionelles Handwerk: In der Gegend stehen noch Holzofen zum Backen der Brote im Einsatz. – Bild: Beat Wyttenbach 
Karpfen: Auch Fische stehen im Rottal im Angebot. – Bild: Beat Wyttenbach 
Fleisch und Wurst: Die Klostermetzgerei ist weit über die Region hinaus bekannt. – Bild: Beat Wyttenbach 
Spezialitäten: Nebst Dörrfrüchten wird auch der Brotaufstrich «Rottaler Zigerchrosi» offeriert. – Bild: Beat Wyttenbach 
Tees aller Art: Die Wiesen der Wässermatten bringen allerlei Kräuter hervor. – Bild: Beat Wyttenbach 
Frisches Gemüse: Auch dieser Stand durfte nicht fehlen. – Bild: Beat Wyttenbach

Herbstfest unter dem Feldheimdach führte Jung und Alt zusammen
Vor dem Eingang duftete es nach heissen Maroni und aus den Lautsprechern auf der Terrasse der Cafeteria klang «s esch jo nor es chlises Träumli gsi». Ein Schweizer Evergreen, der wohl den meisten der «Feldheim»-Bewohnerinnen und Bewohnern vertraut ist. Symbolisch für das erstmals in dieser Form durchgeführte Herbstfest, das Jung und Alt zusammengeführt hat.
Herzstück des liebevoll gestalteten Anlasses war der integrierte Hobbymarkt mit einem breiten Angebot. «An jedem der 40 Präsentationsständen findet man individuelle, handgemachte Sachen», schwärmte Mägi Graber vom «Feldheim»-Mottoteam. Zum kulinarischen Angebot gehörten klassische Herbstspeisen und für Unterhaltung sorgten viele musikalische Formationen, unter anderen auch Alphornbläser.
Ob es 2026 zu einer weiteren Auflage des Herbstfestes kommen wird, konnte Mägi Graber noch nicht sagen. «Wenn ich sehe, wie begeistert die Menschen sind, dann vermutlich schon», lässt sie durchblicken. Damit das alles nicht bloss «es chlises Träumli» gewesen ist.

Die Vogelscheuchen wurden von den Feldheim-Bewohnerinnen und Bewohnern gestaltet. – Bild: Jil Lüscher 
Strahlende Gesichter, wohin man schaute. – Bild: Jil Lüscher 
Total 40 Künstlerinnen und Künstler präsentierten ein Angebot, das alle ansprach. – Bild: Jil Lüscher 
Und ewig lockt das Süsse – hier mit Lisa-Marie Geissl, Fachfrau Hauswirtschaft EFZ. – Bild: Jil Lüscher 
Verlockend für alle, die ein Herz für Tiere haben. – Bild: Jil Lüscher 
Handgemachtes von Renate Bättig aus Ohmstal. – Bild: Jil Lüscher 
Heissi Maroni vom Maroni-Ma René Schmidli. – Bild: Jil Lüscher 
Impressionen vom Markt. – Bild: Jil Lüscher 
Jedes Vogelhäuschen ein handgefertigtes Einzelstück. – Bild: Jil Lüscher 
Stand mit Herz. – Bild: Jil Lüscher 
Mägi Graber (links) und Susanne Baumann vom «Feldheim»-Team. – Bild: Jil Lüscher 
Musikalische Unterhaltung mit Alphornklängen. – Bild: Jil Lüscher

Neuer Rekord bei den Ausstellern – 86 Stände am traditionellen Herbstmärit in Rothrist
Am Samstag verwandelte sich das Areal Breiten in Rothrist zu einem bunten Treffpunkt für alle Generationen. Mit 86 Ausstellern wurde ein neuer Rekord aufgestellt. Der Platz rund um den Gemeindesaal bot die perfekten Bedingungen. Auch wenn der traditionelle Herbstmärit nicht auf dem Dörfliplatz durchgeführt werden konnte und eine Woche früher stattfand – die Besucher kamen in Scharen und viele fanden den neuen Durchführungsort sehr viel schöner.
Angeboten wurde Witziges, Nützliches und Dekoratives – natürlich liebevoll von Hand gefertigt. Schmuck und Accessoires boten einen tollen Kontrast zu gehäkelten und gestrickten Waren. Handgefertigte Karten, Spielsachen, originelle Kerzen und Taschen luden zum Stöbern, Verweilen und Einkaufen ein. Überall herrschte ein reger Austausch mit fröhlichen Gesprächen.

Der Musikverein Rothrist während seinem Auftritt am Vormittag. – Bild: Regina Lüthi 
Feine Backwaren machten «gluschtig». – Bild: Regina Lüthi 
Bereits am Morgen kamen die Besucher in Scharen. – Bild: Regina Lüthi 
Das Glücksrad stand selten still. – Bild: Regina Lüthi 
Fleissig wurden Burger gebrutzelt. – Bild: Regina Lüthi 
Der Duft der Crépes zog über den Platz. – Bild: Regina Lüthi 
Die handgefertigten Taschen waren ein Blickfang. – Bild: Regina Lüthi 
Der Flohmarkt für Kinder von Kindern war proppenvoll. – Bild: Regina Lüthi 
Eine Runde auf dem Pony drehen – und die Kinderaugen strahlen. – Bild: Regina Lüthi 
Liebevoll hergestellte Konfitüren. – Bild: Regina Lüthi 
Verschiedene Materialien für den Garten luden zum Erkunden ein. – Bild: Regina Lüthi 
Zahlreiche dekorative Produkte luden zum Stöbern ein. – Bild: Regina Lüthi 
Shabby Chic ist nach wie vor ein Hingucker und beliebt. – Bild: Regina Lüthi 
Do it yourself – Kreatives zum selber fertigstellen. – Bild: Regina Lüthi 
Traditionelle Dekorationen erfreuten sich grosser Beliebtheit. – Bild: Regina Lüthi
Produkte vom Bauernhof und Bäcker, Honig, Käse, Konfitüren oder Rothrister Bier rundeten das breite Angebot ab. Kulinarisch gab es von griechischer Küche über Hot Dogs und Burgern alles, was das Herz begehrte. Im Gemeindesaal gab es neben Teigwaren auch Suppe mit Spatz. Die grosse Tombola bot attraktive Preise; der Musikverein Rothrist und der Männerchor Rothrist untermalten mit ihren Auftritten den Märit.
Für die Kleinen gab es zahlreiche Attraktionen. Auf dem Kinder-Flohmarkt wurde eifrig gehandelt, verkauft und getauscht. Für Abwechslung sorgte das Ponyreiten, das Bungee-Trampolin und andere Aktivitäten, die von den verschiedenen Vereinen angeboten wurden.

Dank offizieller Trails: Mountainbiker in der Spur – anstatt auf Abwegen
«Was lange währt, wird endlich gut», mit diesen Worten hat René Lüscher, der Präsident des Veloclubs Oftringen die Gäste begrüsst, die an der offiziellen Eröffnung des Mountainbike-Trail Engelberg und Säli teilgenommen haben. Rund vier Jahre lang habe man intensiv auf diesen Moment hingearbeitet.
27 Bikerinnen und Biker nahmen die Trails, die auf Oftringer und Aarburger Boden liegen, vor der Eröffnungszeremonie unter die Räder. Sie starteten entweder vom Treffpunkt Landgasthof Bad Lauterbach aus, oder vom Känzeli, «dem Aussichtspunkt mit den wärmsten Temperaturen», wie die Joggerin und Bikerin Brigitta Gubler aus Olten meinte. Sie steht hier stellvertretend für zwei Interessengruppen – die Fussgänger und die Biker: «Dank Bike-Trail kommen wir besser aneinander vorbei», lobt sie das Projekt.
Aus Widersachern sind Verbündete geworden
Ein Punkt, den René Lüscher in seiner Eröffnungsrede explizit aufgriff, der Wald diene Menschen, Tieren und Pflanzen als Erholungs- und Lebensraum. Alle Interessengruppen unter einen Hut zu bringen, sei am Anfang des Projektes die Knacknuss gewesen. Im konstruktiven Austausch untereinander sei Verständnis füreinander gewachsen und Vorurteile hätten abgebaut werden können. Aus Widersachern im Geiste seien Verbündete geworden. Verbündet im Ziel, den Wald allen so zugänglich zu machen, «dass wir kein Störfaktor sind, sondern dort fahren, wo es erlaubt ist».
Lüscher appellierte an die Anwesenden, den Kodex dieses Bike-Trails an Gleichgesinnte weiterzuvermitteln. Der VC Oftringen und die IG BikeRegion-Olten, die für die Gebiete Engelberg (VCO) und Säli Ansprechpartner sind, könnten schliesslich nicht alle Bikerinnen und Biker erreichen, die in diesem Gebiet unterwegs seien, – ab sofort hoffentlich auf den legalisierten Routen. Die total 5,3 Kilometer langen Singletrails sind gut beschildert, auch die Tafel mit den Verhaltensregeln kann man nicht übersehen.
René Lüschers Dank ging an alle, die an den intensiven Planungs- und Umsetzungsarbeiten mitgewirkt haben, namentlich an die beiden Förster Beat Steffen (Oftringen) und Jörg Villiger (Aarburg). Lobende Erwähnung erfuhr auch Marco Schärer vom Bikershop Sportandpassion in Oftringen. Der VCO-Präsident nannte ihn die treibende Kraft hinter dem Projekt und den Delegierten der Geschäftsführung: Was man gemeinsam geplant habe, sei unter seiner Leitung mit unermüdlichem Engagement umgesetzt worden.
Mit einem Apéro im Landgasthaus Bad Luterbach fand die offizielle Eröffnung einen geselligen Abschluss.

Teil des Tracks: Der Aussichtspunkt Känzeli. Georg Herrmann macht einen Zwischenstopp. – Bild: Jil Lüscher 
Respekt macht Freude. – Bild: Jil Lüscher 
Der Ehrenkodex mit 5 Verhaltensregeln. – Bild: Jil Lüscher 
Sie haben den Trail unter die Räder genommen. – Bild: Jil Lüscher 
Rene Lüscher und Marco Schaerer. – Bild: Jil Lüscher 
Impressionen von der Eröffnungszeremonie. – Bild: Jil Lüscher 
Rene Lüscher und Simon Ruf vom VC Oftringen. – Bild: Jil Lüscher 
Ankunft der Biker – hier Peter Ammannn von der Mobiliarversicherung. – Bild: Jil Lüscher 
Eröffnung des Trails durch Dominik Hug und Rene Lüscher. – Bild: Jil Lüscher 
Impressionen vom Apéro. – Bild: Jil Lüscher 
Von links: Peter Ammann, Marco Schaerer und Timo Amann. – Bild: Jil Lüscher

«Das Gebäude wächst förmlich aus dem Boden» – das neue Kölliker Oberstufenschulhaus nimmt Form an

Lunapark und Marktstände – die Klosterkilbi lockte mit ihrem vielseitigen Angebot
Die traditionelle Klosterkilbi in St. Urban hat am Wochenende bei idealen Wetterbedingungen tausende von Besucherinnen und Besuchern aus nah und fern angelockt. Die ursprüngliche «Kirchweihe» hat sich im Laufe der Jahre zu einem interkantonalen Volksfest entwickelt, mit starker Anziehungskraft, weit über die Luzerner Grenzen hinaus.
Auch dieses Jahr waren diverse Akteure der beiden Gemeinden Pfaffnau und Roggwil beteiligt, so bewirtete zum Beispiel die MG St. Urban ihre Gäste im Fest- und Barzelt, der TV Roggwil war für die Raclette-Stube zuständig. Hoch zu und her ging es bei der «Farmer Rock Schüür», die auf Roggwiler Boden ihren Platz hatte. Eine weitere, dem Stimmungshoch verpflichtete Adresse war die Schnitzubar des Vereins AC Waudmutante 04.

Impressionen von der Klosterkilbi in St. Urban 2025. – Bild: Jil Lüscher 
Impressionen von der Klosterkilbi in St. Urban 2025. – Bild: Jil Lüscher 
Impressionen von der Klosterkilbi in St. Urban 2025. – Bild: Jil Lüscher 
Impressionen von der Klosterkilbi in St. Urban 2025. – Bild: Jil Lüscher 
Impressionen von der Klosterkilbi in St. Urban 2025. – Bild: Jil Lüscher 
Impressionen von der Klosterkilbi in St. Urban 2025. – Bild: Jil Lüscher 
Impressionen von der Klosterkilbi in St. Urban 2025. – Bild: Jil Lüscher
Ein Kilbi-Hotspot ist immer auch der Lunapark mit seinen Bahnen. Dazu zählten das 40 Meter hohe Ketten-Karussell namens Sugar Rush, die «Putschi-Bahn» (Autoscooter), die Krakenarm-Schleuder (Swing-Up), der Kinderflieger (Babyflug) und das Kinderkarussell (Disney-Dream).
Der Sonntagmorgen war geprägt von rund 200 Marktfahrern, die mit ihren Verkaufsständen die Klosterkilbi bereicherten. Mit der Auslumpeten bei einsetzender Dunkelheit endete die Klosterkilbi St.Urban-Roggwil.

Markus Hurni (62) mit seiner Tochter Janine Hurni (33), der Ehefrau Franziska (60) aus Saanen und der Schwiegermutter Klara Haas (81) aus Herzogenbuchsee: «Die Kilbi in St. Urban war zweite Wahl. Wir hatten ursprünglich anderes im Sinn, mussten uns aber neu orientieren», erklärt Markus Hurni. – Bild: Jil Lüscher 
Stephan und Theres Walter aus Oftringen mit ihren Enkelinnen Larissa (7) und Livia (9). «An die Klosterkilbi zu gehen, macht uns allen Spass. Larissa und Livia freuen sich vor allem auf die «groben» Bahnen.» Angst? «Nein. Und schlecht wird es uns auch nicht», sagen die zwei Mädchen. – Bild: Jil Lüscher

«Die Chabishoblete ist meine Party» – Traditionsanlass widmet sich alter Fermentiermethode
Die «Räben- und Chabishoblete» beim Strohdachhaus hat in Kölliken Tradition. Jeweils im Oktober lädt das Dorfmuseum zu diesem ungewöhnlichen Event ein. Am Samstagnachmittag konnten Gross und Klein selbst Hand anlegen beim Hobeln und Walken und eigenes Sauerkraut im Originalweckglas mit nach Hause nehmen. «Die Chabishoblete ist meine Party», sagt Heike Suter vom Dorfmuseum. Die Weisskohlköpfe, die sie bereitstellt, stammen nicht vom Grossverteiler gegenüber des Strohdachhauses, sondern vom Kölliker Mattenhof in Bioqualität.
So wird der Weisskohl haltbar gemacht
Die ersten Teilnehmer sind da, schnappen sich einen Chabis, stechen den Strunk aus und hobeln kräftig. Dann wird geknetet, also gewalkt, mit Salz und Wachholderbeeren gewürzt, das Ganze ins Original Weckglas gepresst und gut verschlossen. «Dies ist eine der ältesten Methoden, um die Weisskohlernte haltbar zu machen», erzählen die Helferinnen und Helfer des Dorfmuseums den Teilnehmenden. Bis zum Samichlaustag am 6. Dezember soll das Glas ruhen. Ab dann kann man das Sauerkraut konsumieren, am besten ungekocht.
Das Sauerkraut ist gut für die Darmflora
Auch die Kleinsten haben Spass am Hobeln und Walken. Für Kip und Finn wurde vom Team ein Schemel hingestellt, damit auch sie den gehobleten «Chabiskopf» mit beiden Händen kräftig durchkneten können. «Ja, das macht mächtig Spass!», finden die beiden.
Ein Satz ist während der Chabishoblete öfters zu hören: «Das ist sehr gesund, denn durch das Fermentieren ist das Sauerkraut gut für die Darmflora.» Nachdem der Chabiskopf als Sauerkraut im Weckglas verschlossen ist, gönnen sich die einen ein Glas Apfelsaft oder Weisswein und philosophieren über diese alte Konservierungsart, die so einfach ist und auch heute noch die Leute begeistert.

Heike Suter vom Dorfmuseum (rechts) begleitet die Teilnehmenden der «Chabishoblete». – Bild: Kaspar Flückiger 
Der Chabis, ein Bio-Weisskohl vom Mattenhof, wird zu Sauerkraut verarbeitet. – Bild: Kaspar Flückiger 
Auch Andrea-Carlo Polesello, Präsident der Museumskommission, macht aktiv mit an der «Chabishoblete». – Bild: Kaspar Flückiger 
Bevor der Glasdeckel drauf kommt, wird ein Kabisblatt und der ausgestochene Strunk zum Abdichten über das Kraut gelegt. – Bild: Kaspar Flückiger

Heimatobe 2025: «Freude am Singen» lautete das Motto
Den ganzen September über hatten sich die 16 aktuellen Mitglieder des Jodlerklubs Safenwil-Walterswil intensiv auf die beiden Unterhaltungsabende vom Freitag und Samstag vorbereitet; dies unter dem Motto «Freude», wie Vorstandsmitglied Rita Caluori Meier erklärte. An beiden Abenden war die Mehrzweckhalle in Walterswil mit rund 280 Gästen praktisch ausverkauft. Den Rahmen der beiden Aufführungen bot das Singspiel «Fröid am Singe» von Hans Uehlinger, der selbst Regie führte. Im Zweiakter ging es um den italienischen Gastarbeiter Franco (Dani Fischer), der des permanenten Arbeitens auf der Strassenbaustelle überdrüssig war. Einsam und deprimiert eröffnete er seinen Freunden Stefan (Stefan Müller), Bruno (Bruno Müller) Lisi (Lisbeth Hänsli) und der Witwe Rosmarie (Rosmarie Bachmann), dass er am liebsten alles hinschmeissen und zu seiner Mama in die alte Heimat zurückkehren möchte
«Freude» als roter Faden
Im Verlaufe des ersten Akts gelingt es seinen Freunden aber, mit «Es Lied wo s’ Härz erfreut» von Adolf Stähli, «E chli Freud» von Pauli Bürgler, «Freud am Singe» von Therese Aeberhard, «Häb Freud am Läbe» von Ernst Sommer und dem Duett «Joggis Freud», wiederum von Adolf Stähli, dargeboten von Matthias Uehlinger und Petra Schenker mit der Akkordeon-Begleitung von Ernst Lässer, ihrem Kumpel Franco wieder – buchstäblich – Freude am Leben zu vermitteln.
Dies ist so nachhaltig, dass Franco im zweiten Akt nach der Pause gleich selber im «Chutteli» beim Jodlerklub mitmacht und mit ihnen «I freu mi» von Paul Meier, «Fröi di Härz» von Ueli Zahnd und zum Schluss «Am Jodlertisch» von Fred Kaufmann intonierte und interpretierte. Oder anders ausgedrückt: Franco fand ein Hobby, Anschluss an die Gesellschaft, und zum Schluss wurde in der Gruppe diskutiert, wie man seine Mama günstig zu Besuch in die Schweiz holen könnte. Dazwischen brachte eine Kleinformation des Jodlerklubs das «Bodenseelied» von Ueli Moor und «Die gfitzte Manndli» von Ruedi Bieri dar. «Die Akteure», ergänzte Präsident Markus Zihlmann, «sind alles Freunde und Angehörige unserer Jodlerinnen und Jodler».
Die Konzerte, die mit Darbietungen vom Tanz- und Unterhaltungsquartett «Tossenklänge» aus dem Entlebuch umrahmt wurden, wurden mit viel Applaus quittiert. «Wir sind sehr zufrieden», lautete das Fazit des Präsidenten über zwei Abende, an denen auch das Kulinarische nicht zu kurz kam und am Freitag eine Schätzfrage sowie am Samstag eine reichhaltige Tombola die Gäste zum Mitmachen animierte.

Deprimiert: Gastarbeiter Franco hat seine Baustelle und die Pflastersteine satt. – Bild: Beat Wyttenbach 
«Joggis Freud»: Matthias Uehlinger, Petra Schenker und Ernst Lässer (von links) interpretieren das Duett von Adolf Stähli. – Bild: Beat Wyttenbach 
Sehr gut besucht: Rund 280 Gäste fanden in der Walterswiler Mehrzweckhalle Platz. – Bild: Beat Wyttenbach 
Freunde: Stefan, Bruno, Rosmarie und Lisi (von links) versuchen, Franco (Mitte) aufzuheitern. – Bild: Beat Wyttenbach 
Kleinformation: Auch in dieser Form vermochten die Jodlerinnen und Jodler zu überzeugen. – Bild: Beat Wyttenbach 
Leckeres Dessert: Ein reichhaltiges Kuchenbuffet wartet auf Abnehmerinnen und Abnehmer. – Bild: Beat Wyttenbach 
Die Küche ist gefordert: Der Hunger von Vielen will gestillt sein. – Bild: Beat Wyttenbach 
Tanz und Unterhaltung: Dafür war das Schwyzerörgeliquartett «Tossenklänge» zuständig. – Bild: Beat Wyttenbach 
Jodlerklub Safenwil-Walterswil: Die 16 Sängerinnen und Sänger wussten zu begeistern. – Bild: Beat Wyttenbach

Emil Frey Classics: Eine Zeitreise durch die Geschichte des Automobils
Es ist kaum zu glauben, aber in den stilvoll renovierten Gemäuern der ehemaligen Spinnerei Hochuli & Co beim Bahnhof Safenwil sammelt sich die Oldtimer-Welt in einer Einzigartigkeit und Vielfalt, die man an diesem Ort nicht vermuten würde. Unter vielen faszinierenden und vermutlich unbezahlbaren Zeugen automobiler Historie findet man dort Fahrzeuge, die Weltgeschichte geschrieben haben. Dazu zählt etwa der originale Land Rover, mit dem das ehemalige britische Staatsoberhaupt Winston Churchill (1874–1965) bei Paraden defilierte. «In diesen Sitzpolstern ist er gesessen, sie wurden belassen, wie sie sind», erfuhr man von Erich Schürmann, der bei seinen Rundgang-Führungen viel Spannendes über die Emil Frey AG zu erzählen wusste.
Mit der Lizenz zum Restaurieren
Zur Sammlung gehört auch der Aston Martin DB5, mit dem James Bond, gespielt von Sean Connery (1930–2020), als Agent 007 Bösewichte jagte. Restauriert wurde diese automobile Ikone in der hauseigenen Werkstatt für Classic Cars, «der einzigen im deutschsprachigen Raum mit der offiziellen Lizenz zum Restaurieren von Aston-Martin-Modellen», wie Schürmann erklärte.
Eine Art Anti-James-Bond-Cars sind Autos der Marke Subaru, die Emil Frey seit 1979 in die Schweiz importiert. Subaru hatte die ersten Serienfahrzeuge mit Allradantrieb im Angebot, damit konnte man in der Schweiz punkten. Viele Bauern hätten zudem das Raumangebot zu nutzen gewusst, «sie konnten ihre Milchkannen in den Kofferraum stellen», erklärte Schürmann. Emil Frey sei ein Pionier gewesen, mit der Nase dafür, was der Markt will.
Beliebt waren auch die Führungen durch das Archiv, das Simon Bundi, Kurator und Archivar bei Emil Frey Classics als «einzigartig» bezeichnet. Es verfüge über einen vielfältigen Fundus, der seinesgleichen suche. Weil das Archiv der «Automobil Revue» dazugehöre, seien alle Automarken dokumentiert und das zurück bis 1906, dem Gründungsjahr dieses Automagazins.
Kampf um die Motorisierung
Ein Highlight der Emil Frey Classics ist die aktuelle Sonderausstellung «Das Jahrhundert des Automobils. Graubünden 1925–2025». Sie zeigt, wie das Automobil eine ganze Region geprägt hat. Das Besondere daran: Im Kanton Graubünden waren Autos erst ab 1925 zugelassen. In der Ausstellung und in einem Buch, das von Simon Bundi mitgestaltet wurde, wird der Kampf um die Motorisierung detailgetreu und reich illustriert geschildert.
Zum gut besuchten Tag der offenen Tür gehörte ein breites Rahmenprogramm inklusive Taxifahrten in Oldtimermodellen. Für die musikalischen Höhepunkte sorgten die Musiker der Chris Regez & Band.

Nicht Bond, aber immerhin James, der hier im Austin J40-Tretauto von 1953 seinen Spass hat. – Bild: Jil Lüscher 
Erich Schürmann konnte während der Führung durchs Museum aus einem Schatz an spannenden Geschichten der Emil-Frey-Historie schöpfen. – Bild: Jil Lüscher 
Werbung mit Herz für den Mini. – Bild: Jil Lüscher 
James Bond hat den Aston Martin DB berühmt gemacht. – Bild: Jil Lüscher 
Unterwegs auf dem Rundgang durchs Museum mit Erich Schürmann. – Bild: Jil Lüscher 
Simon Bundi, Archivar, Kurator und Mitautor des Buches zur Sonderausstellung «Das Jahrhundert des Automobils – Graubünden 1925 bis 2025». – Bild: Jil Lüscher 
Der Land Rover, mit dem Winston Churchill unterwegs war. – Bild: Jil Lüscher 
Der Originale Landrover, mit dem Churchill unterwegs war steht in Safenwil. – Bild: Jil Lüscher 
Winston Churchill mit seinem Landrover. – Bild: Jil Lüscher 
Gefragtes Angebot: Eine Spritztour mit einem Oldtimer. – Bild: Jil Lüscher 
Familie Raes aus Safenwil ist bereit für eine Spritzfahrt mit dem prachtvollen Jaguar. – Bild: Jil Lüscher 
Countrymusic inklusive Roadsongs gab es live von Chris Regez und seiner Band. – Bild: Jil Lüscher 
Der Land Rover: Ein Auto für jeden Zweck. – Bild: Jil Lüscher 
Die Marke Austin spielt in der Emil-Frey-Historie eine prägende Rolle. – Bild: Jil Lüscher 
Die Kulinarik kam auch nicht zu kurz. – Bild: Jil Lüscher 
Eine «Lambo-Flunder». – Bild: Jil Lüscher 
Emil Frey Classics steht für Excellence-Oldtimer-Autos – Bild: Jil Lüscher 
Fantasievolles Kinderschminken mit Barbara Lüthy, sehr zur Freude von Lea (rechts) und Jael. – Bild: Jil Lüscher 
Emil-Frey-Velos waren sehr beliebt. – Bild: Jil Lüscher 
Weindegustation im Clubraum der Emil Frey Classics mit Jessica Renold von der Weinhandlung Niederhäusern in Zofingen. – Bild: Jil Lüscher 
Emil Frey Senior hat das Rennvirus an Sohn Walter Frey weitergegeben. – Bild: Jil Lüscher

Einwohnerrat: Bürgerliche und SP jubeln – ZM, Grüne und GLP verlieren Sitze

Ein bunter Querschnitt durch die heimische Pilzwelt: Ausstellung und Pilzessen sorgt für vollen Saal
Der Verein für Pilzkunde, Zofingen, lud am Samstag zur mit mehreren hundert Gästen gut besuchten Pilzausstellung und zum Pilzessen in den Saal der evangelisch-methodistischen Kirche Zofingen ein. Die Ausstellung zeigte einen bunten Querschnitt über die heimische Pilzwelt; gesucht hatten die Schwämme laut Präsidentin Corina Baumgartner «die Mitglieder selber in der näheren und weiteren Umgebung». Dabei waren nicht nur beliebte Speisepilze wie Steinpilz, Eierschwamm oder Pfifferling zu sehen, sondern auch toxische Exemplare wie der Grüne Knollenblätterpilz oder der ästhetisch schöne Fliegenpilz. Zu essen gab es Pilzpastetchen und -schnitten. Und wer wollte, konnte gekochte, eingefrorene oder getrocknete Pilze erwerben und mit nach Hause nehmen.

Kuchenbuffet: Die Leckereien warten auf Abnehmerinnen und Abnehmer. – Bild: Beat Wyttenbach 
Sommer-Steinpilze sind heiss begehrt, währenddem der Gallen-Röhrling (rechts unten) mit seinen Bitterstoffen jedes Pilzgericht verdirbt. – Bild: Beat Wyttenbach 
Stress in der Küche: Laufend werden die Pilzpastetchen zum Servieren zubereitet. – Bild: Beat Wyttenbach 
Sehr häufig: Der Violette Lacktrichterling eignet sich für jedes Pilz-Mischgericht. – Bild: Beat Wyttenbach 
Für zu Hause: Getrocknete Steinpilze und Pfifferlinge konnten erworben werden. – Bild: Beat Wyttenbach 
Zum selber Hand anlegen: Diese Röhrlinge wollen fachgerecht zerlegt sein. – Bild: Beat Wyttenbach 
Gelber und grüner Knollenblätterpilz: Sie sind tödlich giftig. – Bild: Beat Wyttenbach 
Auch der Fliegenpilz ist giftig. – Bild: Beat Wyttenbach 
Fast kein Platz mehr frei: Der Kirchgemeindesaal war zur Mittagszeit rappelvoll. – Bild: Beat Wyttenbach



































