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Um Ärzte zu entlasten: Aargauer Pilotprojekt im Notfalldienst erfolgreich gestartet

Damit Aargauer Ärzte und Ärztinnen ausserhalb der Öffnungszeiten entlastet werden, hat der Kanton Aargau ein Pilotprojekt mit dem Telemedizin-Unternehmen Medgate gestartet. Der erste Monat scheint vielversprechend.

Nach dem Konkurs der Mobile Ärzte AG mussten Aargauer Ärztinnen und Ärzte den Notfalldienst in der Nacht und am Wochenende übernehmen – also neben dem normalen Praxisbetrieb noch Pikettdienste leisten. Um diese Zusatzbelastung zu reduzieren, hat das Departement Gesundheit und Soziales (DGS) im Dezember entschieden, zunächst eine Taskforce mit dem Aargauischen Ärzteverband (AAV) und dem Verband Aargauer Haus- und Kinderärzte gebildet. Anschliessend wurde ein Pilotprojekt gestartet.

Konkret sollte unter der Woche abends oder am Wochenende, sofern nicht ein lebensbedrohlicher Notfall vorliegt, zunächst ein Anruf beim Telemedizin-Unternehmen Medgate AG erfolgen. Und das taten seit dem 22. Dezember insgesamt 55 Personen, wie das DGS knapp einen Monat später mitteilt.

Ziel war es, die Ärzteschaft und die Notfallstationen der Spitäler zu entlasten. Und das scheint zumindest gelungen: Knapp die Hälfte der Anrufenden konnte abschliessend behandelt werden (22 Personen). 21 Patientinnen und Patienten wurden ans Spital verwiesen, in 3 Fällen war sogar ein Aufgebot des Rettungsdienstes nötig.

Entsprechend zufrieden zeigt sich die Task Force mit dem Start des Projekts. Die Umstellung habe gut funktioniert. Es würden weiter Daten gesammelt, um nach Ablauf der sechs Monate eine Auswertung zu machen. Zwar habe es auch Schwierigkeiten gegeben. So konnten nicht alle technischen Hürden von Beginn an abgebaut werden. Verschiedentlich kam es auch zu Verbindungsabbrüchen durch Anruferinnen oder Anrufer. Der Kanton prüft daher in den nächsten Wochen weitere Verbesserungen, auch was die Fallübergabe betrifft. (phh)

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