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Deal zwischen der SRG und den privaten Medien gegen Halbierungsinitiative der SVP – ein Verleger schert aber aus

Die SRG will sich einschränken im journalistischen Online-Angebot; ausserdem plant sie, den privaten Medienhäusern bei der Vergabe von Sportrechten entgegenzukommen. Dem Verleger der TX Group ist das aber nicht genug.

Die SRG und der Verband Schweizer Medien haben am Swiss Media Forum in Luzern eine Vereinbarung getroffen. Das Abkommen sieht vor: Die SRG macht Konzessionen gegenüber den privaten Medienunternehmen; diese verpflichten sich im Gegenzug, die Halbierungsinitiative der SVP nicht zu unterstützen.

Die Initiative sieht vor, dass die Medienabgabe von derzeit 335 Franken pro Haushalt auf 200 Franken gesenkt wird.

Konkret will sich die SRG bei den Texten auf ihren Online-Portalen beschränken. Sie sollen künftig höchstens 2400 Zeichen lang sein.

Ausserdem kommt der öffentliche Rundfunk den Privaten bei den Sportrechten entgegen. «Bei Sportübertragungen wird sich die SRG auf Inhalte konzentrieren, die von kommerziellen Anbietern nicht abgedeckt werden und nimmt bei der Auswahl von Rechten verstärkt Rücksicht auf private Anbieter», heisst es im Abkommen.

Als Teil der Vereinbarung bekennt sich der Verband Schweizer Medien zur Gebührenfinanzierung der SRG und lehnt die Halbierungsinitiative ab. «Die Initiative will dem Schweizer Mediensystem jährlich Hunderte von Millionen Franken entziehen», schreiben der Medienverband und die SRG.

Ein Verleger will allerdings bei der Vereinbarung nicht mitmachen. Pietro Supino, der Verwaltungsratspräsident der TX Group, publizierte am Donnerstag in den Tamedia-Zeitungen einen langen Text. In diesem gab er zu verstehen, dass ihm die nun geplanten Einschränkungen der SRG zu wenig weit gehen. Und er signalisierte Zustimmung zur 200-Franken-Initiative der SVP.