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Patient in Genf von HIV geheilt – das gelang weltweit erst fünfmal

Dank einer Knochenmarktransplantation lassen sich bei einem Genfer HIV-Patienten keine Viren mehr auffinden. Im Vergleich zu den bisher Geheilten weist sein Fall eine zusätzliche Besonderheit auf.

Weltweit gelten nur fünf Personen als mutmasslich von einer HIV-Infektion geheilt, nachdem sie eine Knochenmarktransplantation erhalten haben. Der Fall eines Genfer Patienten fördert nun neue, unerwartete Erkenntnisse im Kampf gegen die sexuell übertragbare Krankheit zu Tage.

Bei diesem HIV-Patienten sind nach einer Knochenmarktransplantation zur Behandlung von Blutkrebs keine Viren mehr im Körper aufgefunden worden – und das auch noch 20 Monate nach dem Ende der Behandlung. Dies schreibt das Genfer Universitätsspital HUG am Donnerstag in einer Mitteilung.

Der Genfer Fall weist im Vergleich zu den bisher fünf geheilten HIV-Patienten eine Besonderheit auf. Bei letzteren stammte das Transplantat von einem Spender oder einer Spenderin, welche die Genmutation CCR5 delta 32 in sich tragen. Die Mutation ist bekannt dafür, natürlicherweise gegen HIV resistent zu machen. Im Fall des Genfer Patienten stammte das Transplantat von einer Person, die die erwähnte Mutation nicht aufweist.

Von diesem Einzelfall aus würden nun neue Wege erforscht, «in der Hoffnung, dass die Remission oder gar Heilung von HIV nicht länger ein aussergewöhnliches Ereignis sein wird», lässt sich Alexandra Calmy, Leiterin der HIV/AIDS-Abteilung des Genfer Unispitals, in der Mitteilung zitieren.

Die Studie zum Genfer Patienten wird am Sonntag anlässlich einer internationalen Konferenz in Brisbane (Australien) präsentiert. (jus)