
Mehr Schulsozialarbeit, mehr Service – Rothrist reagiert auf steigende Ansprüche
Über fünf Geschäfte (inklusive Verschiedenes und Umfrage) können die Stimmberechtigten an der Wintergmeind entscheiden. Neben der Genehmigung des letzten Protokolls und dem Budget befasst sich die Gmeind auch mit zwei Stellenplanerhöhungen, die auf wachsende Anforderungen und steigende Fallzahlen zurückzuführen sind.
Mehr Arbeit in der Steuerabteilung
Der Gemeinderat beantragt, den Stellenplan der Abteilung Steuern von 520 auf 570 Prozent zu erhöhen. Seit 2016 sei die Zahl der Steuerpflichtigen in Rothrist um rund neun Prozent gestiegen, heisst es in der Erläuterung. Damit betreue eine Vollzeitstelle heute etwa 1115 Fälle. Hinzu kämen komplexere gesetzliche Vorgaben, häufigere Nachfragen und ein grösserer administrativer Aufwand infolge der Bautätigkeit.
Eine Aufstockung sei nötig, um die kantonalen Vorgaben beim Veranlagungsstand einzuhalten und die Qualität der Dienstleistungen sicherzustellen. Letztlich gehe es auch darum, die Steuereinnahmen langfristig zu sichern.
Schulsozialarbeit am Limit
Noch deutlicher macht sich der Druck in der Schulsozialarbeit bemerkbar. Der Gemeinderat will das Pensum von derzeit 210 auf 250 Prozent (ohne Leitung) erhöhen. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler ist seit 2017 von 1180 auf rund 1420 gestiegen – die Fallzahlen in der Schulsozialarbeit von 170 auf 330.
Wegen der hohen Belastung könne die Niederschwelligkeit des Angebots kaum mehr gewährleistet werden, schreibt der Gemeinderat. Prävention und Beziehungsarbeit kämen zu kurz, Wartezeiten nähmen zu. Mit der Aufstockung soll die Situation stabilisiert und die Präventionsarbeit wieder gestärkt werden.
Empfohlen wird ein Arbeitspensum von 50 bis 60 Prozent pro 300 bis 350 Kinder – gemessen daran liege Rothrist derzeit unter dem empfohlenen Wert.
Zukünftig ist zudem eine Zusammenarbeit mit Vordemwald geplant: Ab dem Schuljahr 2027/28 möchte die Nachbargemeinde die Schulsozialarbeit an der Primarstufe einführen und diese Dienstleistung in Rothrist einkaufen. Die zusätzlichen Stellen würden dann kostendeckend weiterverrechnet.
Neben diesen Geschäften wird das Budget 2026 behandelt. Es sieht eine Steuerfusserhöhung von 110 auf 115 Prozent vor, über die an der Versammlung abgestimmt wird (das ZT berichtete). Am Donnerstag, 20. November, um 19 Uhr findet im Gemeindesaal Breiten diesbezüglich eine Informationsveranstaltung statt.




