
Mehrere Tausend Kilowatt Strom: Regierungsrat startet Solaroffensive
Die Liegenschaften der Kantonsverwaltung sollen künftig Solarstrom produzieren. Die Abteilung Immobilien Aargau hat das Solarpotenzial von rund 350 Liegenschaften evaluiert und 45 geeignete Objekte ausgewählt, auf denen zwischen 2028 und 2034 Solarpanels installiert werden sollen.
Für die Planung der Solaroffensive beantragt der Regierungsrat dem Grossen Rat einen Kredit von 4,96 Millionen Franken. Der Ausführungskredit soll dem Parlament dann im Jahr 2028 vorgelegt werden. Der Regierungsrat schätzt die Kosten für das Gesamtprojekt auf rund 63 Millionen Franken. Darin enthalten sind nicht nur die Photovoltaik-Anlagen und Speichersysteme, sondern auch Dach- und Fassadensanierungen.
Die Solaroffensive sei «ein bedeutender Schritt für die klimaneutrale Energieverorgung», lässt sich Regierungsrat Markus Dieth in der Mitteilung der Staatskanzlei zitieren. Der Kanton unterstreiche damit auch seine Vorbildfunktion. Ursprünglich wollte der Kanton auf seinen Liegenschaften 4300 Kilowatt Strom produzieren. Die Leistung der geplanten Projekte liege rund 20 bis 25 Prozent über dem ursprünglichen Ziel. Der Kanton leistet damit laut Dieth «einen konkreten Betirag an die Versorgungssicherheit und die Dekarbonisierung des Kantons».
SVP-FDP-Mehrheit könnte Projekt bodigen
Angestossen hatte die Solaroffensive das Parlament: Ende 2021 überwies der Grosse Rat mit 69 zu 58 Stimmen eine Motion, die verlangte, dass der Kanton bei seinen eigenen Immobilien – insbesondere bei Neubauten und Dachsanierungen – Solaranlagen plant. Im Aufgaben- und Finanzplan für die Jahre 2024 bis 2027 hat der Regierungsrat eine «Solaroffensive für kantonale Immobilien» als wichtigen Enwicklungsschwerpunkt definiert.
Der Grosse Rat befasst sich noch dieses Jahr mit dem Projektierungskredit. Ob sich auch im neu zusammengesetzten Parlament eine Mehrheit hinter die Solaroffensive stellt, ist unklar. Die SVP-Fraktion stimmte 2021 geschlossen gegen die Überweisung der Motion und von den 20 FDP-Grossratsmitgliedern waren nur drei dafür.