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Mehrzweckraum, noch mehr Schulzimmer oder doch nur der projektierte Anbau? Pfaffnau lädt die Bevölkerung zur Mitwirkung ein

Ab 2027 braucht Pfaffnau mehr Schulraum. Das Projekt Kaleidoskop realisiert diesen in einem Anbau ans Sek-Schulhaus. Nun stellt sich die Frage, ob gleichzeitig weitere Räume erstellt werden sollen – oder ob zum Schutz der Gemeindefinanzen darauf verzichtet werden soll.

Die Schule Pfaffnau braucht mehr Schulraum – das zeigen die Schülerzahlen der kommenden Jahre und die Realität. Denn seit einigen Jahren ist der Kindergarten in Containern auf dem Schulareal untergebracht. Trotzdem wird es in der Schule erneut eng: Mindestens zwei zusätzliche Klassenzimmer sind nötig. Deshalb wurde im letzten Jahr ein Architekturwettbewerb gestartet.

Sieger ist das Projekt Kaleidoskop, erarbeitet von Arge MAI Architektur GmbH und UNIT Architekten AG. Es ist ein L-förmiger Anbau ans Sekundarschulhaus. Im ersten Stock – der aufgrund der Hanglage mit einem eigenen Eingang versehen wird – sollen Räume für zwei Kindergartenklassen entstehen. Der zweite Stock soll von der Schule genutzt werden. Er wird über das bestehende Treppenhaus und die Liftanlage des Sek-Schulhauses erschlossen. Netto entstehen im zweiten Stock zwei zusätzliche Schulzimmer sowie zwei Gruppenräume.

Inputs aus der Bevölkerung sind gefragt

Am Donnerstagabend lud die Gemeinde Pfaffnau zu einer Mitwirkung ein. «Heute werden keine Entscheide gefällt, wir wollen eure Inputs abholen», sagte Benjamin Emmenegger, der die Planung der Schulraumerweiterung als externer Moderator begleitet. Herzstück der Mitwirkung ist die Frage, ob das Projekt Kaleidoskop um einen Mehrzweckraum im Erdgeschoss und/oder um zwei zusätzliche Schulräume ergänzt werden soll, die gemäss Schülerzahlen-Hochrechnung ab 2032/2033 nötig werden könnten.

Die Kosten für den Anbau sind auf 5,2 Millionen Franken geschätzt, der Mehrzweckraum würde zusätzliche 1,1 Millionen Franken kosten und die beiden weiteren Schulzimmer 2,1 Millionen Franken. Die Planungs- und Baukommission spricht sich aktuell für die Schulraumerweiterung inklusive Mehrzweckraum aus.

Die Container sollen ersetzt werden

Die Schülerzahlen – sie zeigen ab Schuljahr 2027 einen ersten zusätzlichen Schulraumbedarf – wurden am Donnerstagabend kaum angezweifelt. Der Gemeinderat wurde gar gelobt, eine externe Schülerzahlen-Analyse in Auftrag gegeben zu haben, die unter anderem auch Einzonungen in die Berechnung einbezieht. Offen blieb hingegen, wie viel Schulraum wegen zusätzlicher Schüler aus Roggliswil nötig wird. «Da wurde in den letzten Jahren viel gebaut», merkte ein Versammlungsteilnehmer an. Dass die Containerlösung für den Kindergarten nicht optimal sei – und die Gemeinde auch nicht zu einem attraktiven Arbeitsort mache – war unbestritten. Fragen gab es hingegen zum Gesamtvolumen der Investitionen in den kommenden Jahren, der Klassengrösse, mit der der Schulraumbedarf berechnet wurde, und ob die zur Zeit verfügbaren Räume wirklich auch effizient genutzt werden.

Die zweite Diskussionsrunde widmete sich dem Projektvorschlag. Der Mehrzweckraum im Erdgeschoss koste zwar viel, biete aber auch Chancen, war von vielen Teilnehmern des Mitwirkungsabends zu hören. Das Argument, dass dieser Raum nach Fertigstellung des Projekts nicht mehr realisiert werden kann, war dabei eines der meistgenannten. Die Bedingung: Der Raum müsste sich später zu einem Schulzimmer umnutzen lassen. Gleichzeitig wünschten sich die Teilnehmer, dass die Kosten nochmal genau angeschaut werden: Wo kann noch Volumen eingespart werden? Wie kann sich Roggliswil an den Kosten für Schulraum beteiligen? Und ist es realistisch, dass der Ausbau des Mehrzweckraums von Vereinen und Schülern gemacht wird? Ein Votum war auch, dass in der Mitwirkung betreffend Innenausbau und Aussenraumgestaltung nicht nur die erwachsene Bevölkerung von Pfaffnau, sondern auch Schülerinnen und Schüler und Lehrpersonen miteinbezogen werden.

Baukredit im kommenden Jahr ist das Ziel

Was immer wieder zu hören war, war die Aufforderung, nun vorwärts zu machen. «Je länger wir warten, desto teurer wird es», so ein Votum. Andreas Müller, der zuständige Gemeinderat, sah es ähnlich und wünschte Pfaffnau in seinen Abschlussworten Mut, vorwärtszugehen. Die Planungs- und Baukommission wird die Inputs aus der Mitwirkungsveranstaltung auswerten und allenfalls zu einer weiteren Mitwirkung einladen. Ziel ist, dass im nächsten Jahr die Gemeindeversammlung den Baukredit sprechen kann – damit mit der Schulraumerweiterung vorwärtsgemacht werden kann.