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Mit einem Occasion-Trax fing alles an – jetzt holt die Heiniger AG ihr Jubiläumsfest nach

Vom Alleinunternehmen zur Familienfirma: Die Uerkner Heiniger AG öffnet am 14. Juni ihre Türen nicht nur für interessierte Jugendliche, sondern feiert auch ihr 55-jähriges Bestehen. Mit dem ZT blicken der Gründer Hans Heiniger und sein Sohn Dani auf die über fünf Jahrzehnte zurück.

Mit der Heiniger AG hat die Gemeinde Uerkheim eine vielfältige Firma im Dorf: Gartenbau, Spezialtiefbau, Rückbau, Muldenservice und Transportwesen. Was einst in Einzelarbeit anfing, hat sich heute in ein Familienunternehmen in zweiter Generation verwandelt. In Uerkheim, aber auch den umliegenden Gemeinden, hat die Heiniger AG schon so einige Arbeiten geleistet.

Zuvor schon im Bau tätig, entschied sich Hans Heiniger den Schritt in Richtung Selbstständigkeit zu wagen. So gründete er am 1. September 1970 eine Einzelfirma unter dem Namen «Hans Heiniger». Alles fing mit einem Trax (eine Laderaupe beziehungsweise Baumaschine mit Kettenlaufwerk und einer Frontschaufel) aus zweiter Hand an, den sich der Uerkner anschaffte. Damit führte er in der Region vor allem Aushub- und andere Erdarbeiten für Baumeister in der Region aus. «Ich hatte von der ersten Stunde an zahlreiche Aufträge», erinnert sich Hans Heiniger. So war er die ersten zehn Jahre alleine unterwegs. Seine zweite Maschine kaufte er erst 1977. «Mein Grundsatz war, dass ich keine Maschine leasen wollte, sondern alles zahlbar sein musste. Deshalb dauerte es diese zehn Jahre.» Drei Jahre später stellte er den ersten Mitarbeiter ein, der sich dann mit der neuen Maschine an die Arbeit machte und Hans Heiniger unterstütze.

Mit dieser Baumaschine, einem Occasion-Trax, fing alles an.
Bild: Screenshot/zvg

Bald darauf kaufte Heiniger den ersten Lastwagen. So konnte die Firma ihre beiden Baumaschinen selbst an die Einsatzorte befördern. Der heutige Inhaber der Heiniger AG, Dani Heiniger, kam schliesslich 1986 in die Firma seines Vaters.

Um das stetig wachsende Unternehmen abzusichern, entschied sich Hans Heiniger, seine Einzelfirma rund 26 Jahre nach deren Gründung in eine AG umzuwandeln. «Ja, und dann kamen immer mehr junge Leute dazu und heute schauen sie zum Unternehmen», sagt Heiniger Senior schmunzelnd. Aktuell beschäftigt die Uerkner Firma 35 Mitarbeitende.

«Es waren lange Arbeitstage»

Selbstständigkeit und die Führung einer eigenen Firma bringen, so einige Auf und Abs mit sich. Die Feuerwehr und die Mitgliedschaft in verschiedenen Kommissionen musste Hans Heiniger während seiner Zeit als Geschäftsführer aufgeben, einzig die Musik behielt er bei. «Es waren lange Arbeitstage, manchmal arbeitete ich zwölf Stunden lang, teilweise auch an Samstagen. Das Ziel war zu überleben», blickt Hans Heiniger zurück. Und dennoch: Er habe nie arbeiten müssen, sagt er. Die Arbeit habe ihm stets Spass gemacht.

Mit dem Wachstum der Firma wurden auch immer mehr Dienstleistungen möglich. Nebst dem Gartenbau wollte Hans Heiniger dann auch in die Brecherei. Wegen Personalmangels musste er diesen Plan jedoch wieder aufgeben. «Im Geschäftsleben gibt es immer wieder Wege, die man eingehen möchte. Wenns nicht funktioniert, muss man das abhaken. Man darf sich nicht zu fest überschätzen, sonst geht man am Ende daran kaputt», sagt Hans Heiniger.

Die Innovation reizte den Gründer immer wieder. Er wollte den anderen immer einen Schritt voraus sein. So interessierte ihn früh das GPS für Baumaschinen, was heute in der Baubranche überall üblich ist. Und: Die Heiniger AG sei schweizweit das erste Unternehmen gewesen, welches einen Sortiergreifer einsetzte.

Eine familiäre Weiterführung

Vor mittlerweile 13 Jahren gab Hans Heiniger die Leitung seines Unternehmens an seinen Sohn Dani Heiniger ab. Letzterer wollte nach der Lehre als Strassenbauer zuerst eigentlich in den Tunnelbau. «Dann habe ich meinen Vater gefragt, ob er ein, zwei Wochen Arbeit für mich hat– und jetzt bin ich immer noch hier», erzählt Dani Heiniger lachend und fügt an: «Der Kollege, mit dem ich ursprünglich nach Zürich wollte, um eben in die Tunnelbau-Branche zu gehen, scheute sich plötzlich doch ein bisschen. Und auch für mich, der bei den Bauern aufgewachsen ist, war das grosse Zürich dann doch ein bisschen weit.»

Hans Heiniger ist zufrieden: Die Firma übernehmen müsse niemand. «Ich habe sie zwar aufgebaut, aber wenn sie niemand hätte übernehmen wollen, hätte ich sie veräussert und fertig. Umso schöner ist es zu sehen, dass die eigenen Nachkommen und Mitarbeitenden daran auch Freude haben.»

Die Türen öffnen und ein Jubiläum nachholen

Am 14. Juni wird die Heiniger AG in Uerkheim von 9 Uhr morgens bis Mitternacht ihre Türen für alle Interessierten öffnen. Der Fokus wird dabei vor allem auf das Vorstellen der Ausbildungsberufe Gärtner/in, Grundbauer/in und Baumaschinenmechaniker/in gelegt. «Nebenbei wollen wir aber natürlich auch feiern. Unser 50-jähriges Bestehen fiel genau in die Zeit der Pandemie. Das holen wir nun nach», so Hans und Dani Heiniger.

Mit einer Vielzahl an Programmpunkten wie LKW-Rundfahrten, Baggerparcours oder den Staufbergmusikanten bietet sich an diesem Samstag für Jung und Alt eine grosse Auswahl an.

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