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Nach 40 Jahren: Strengelbach realisiert das lang geplante Dalchenbach-Projekt

Nach jahrzehntelangem Planen, Verwerfen und Neuansetzen ist das Dalchenbach-Projekt in Strengelbach auf der Zielgeraden. Mit der neuen Leitung wird künftig sauberes Bachwasser vom Abwassersystem getrennt, was nicht nur Kosten spart, sondern auch die Umwelt schont und den Hochwasserschutz verbessert.

«Sauberes Wasser gehört nicht in die Kanalisation», sagt Walter Schläfli, Gemeinderat und unter anderem zuständig für Tiefbau und Liegenschaften. Er steht auf der Baustelle an der Brittnauerstrasse. Es dauert nicht mehr lange, bis hier die Bauarbeiten zu Ende gehen. Nach rund vier Jahrzehnten kann die Gemeinde Strengelbach das Projekt Dalchenbach endlich abhaken.

Ziel: Sauberes Wasser raus aus der Kanalisation

Ins Rollen kam das Projekt rund um den Dalchenbach – beziehungsweise den Dalchenweiher – bereits 1985. Damals erkannte die Gemeinde Strengelbach die Notwendigkeit für einen Dalchenweiher-Abfluss.

Das vom Dalchenweiher abfliessende Wasser gelangte bis zum Fertigstellen des Projekts in einem offenen Gerinne, also dem Dalchenbach, zum Areal der Johann Müller AG. Dort wurde es in die öffentliche Kanalisation eingeleitet. Dabei handelt es sich um zirka 100’000m3 sauberes Bachwasser. Eine lange Zeit wurde deshalb nach Möglichkeiten gesucht, um eine vom Schmutzwasser getrennte Ableitung des Bachwassers zu gewährleisten. So soll die Fremdwassermenge im Abwassernetz und die daraus resultierenden jährlichen Kosten verringert werden.

Weiter will man mit dem Projekt die Überlaufhäufigkeit des Regenüberlaufs reduzieren. Das heisst, dass weniger verdünntes Mischabwasser in die Wigger gelangt. Laut Walter Schlälfi wird somit auch die Notwendigkeit der Hochwasserschutzmassnahmen an der Brittnauerstrasse geringer und die Grundeigentümer im vom Hochwasser gefährdeten Bereich werden entlastet.

Ein Projekt mit vielen Anläufen

Während also schon 1985 von einem Dalchenbach-Projekt die Rede war und zu diesem Zeitpunkt diverse Variantenstudien erstellt wurden, nahm das Projekt erst 1998 Fahrt auf – als man es auf eine oberirdische Versickerungsanlage absah.

Das Projekt der offenen Versickerungsmulde erwies sich aber als ungünstig – dies aufgrund von verschiedenen Faktoren, wie einem hohen Unterhaltsbedarf oder wegen des grossen Landbedarfs und dem damit einhergehenden grossen Verlust von Fruchtfolgeflächen.

13 Jahre später prüfte die Gemeinde erneut verschiedene Varianten. Darunter eine Direktversickerung, die nach einer Prüfung der kantonalen Stellen aber wieder verworfen wurde. Verworfen wurden auch die Variante mit Querung der Autobahn A2 und die Variante entlang des Gänsacker- und Hüssiwegs.

Schlussendlich blieb nur noch die Bachoffenlegung entlang des Grubenwegs übrig. Damit das Projekt vom Kanton bewilligt werden konnte, wurde laut Walter Schläfli mehrere Jahre daran gearbeitet.

Bauarbeiten schneller als geplant

Die Bauarbeiten rund um den Dalchenbach haben diesen April begonnen und werden in vier Etappen durchgeführt. Wie die Gemeinde im Frühling in einer Medienmitteilung schrieb, sei vorgesehen gewesen, dass die Arbeiten bis etwa Ende August respektive Anfang September andauern sollten. Wie Gemeinderat Walter Schläfli bei der Besichtigung der Baustelle verrät, sei man sogar zwei Wochen voraus. «Das liegt daran, dass die Wetterverhältnisse die ganze Zeit durch so gut waren.»

Aktuell liegt die Baustelle aber still. Denn die Wasserleitung des Pumpwerks der Johann Müller AG muss umgelegt werden. Das müsse während den Betriebsferien der Firma getan werden, die nächste Woche beginnen.

Die restlichen Bauarbeiten seien so gut wie beendet, sagt Walter Schläfli. Nur auf dem Feld neben der Brittnauerstrasse stapeln sich noch ein paar kleine Berge Humus. Dieser wird benötigt, um einige Geländeanpassungen im Bereich des Gänsacker auszuführen.

Aktuell stehen die Bagger still.
Bild: Gemma Chillà

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