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Sein «Exorzist» bescherte so manchen Kinobesuchern schlaflose Nächte – Regisseur William Friedkin ist tot

Auch mit «The French Connection» schrieb William Friedkin in den 1970er Jahren Filmgeschichte. Nun ist er im Alter von 87 Jahren gestorben.

Hollywood trauert um Kultregisseur William Friedkin, der in den 1970er Jahren mit den Filmklassikern «The French Connection – Brennpunkt Brooklyn» und «Der Exorzist» für Furore sorgte. Friedkin sei am Montag in Los Angeles gestorben, sagte seine langjährige Assistentin Marcia Franklin der Nachrichtenagentur AP im Namen seiner Familie und seiner Ehefrau, der Filmproduzentin Sherry Lansing. Friedkin wurde 87 Jahre alt.

Schon früh hatte der Filmemacher mit «The French Connection» den Grundstein für sein Vermächtnis gelegt. Der Thriller basiert auf wahren Begebenheiten im New York der 60er Jahre und handelt von der fieberhaften Suche des eigenwilligen Polizeiermittlers James «Popeye» Doyle nach dem französischen Drogenboss Alain Charnier, Drahtzieher hinter einer Riesenpipeline, über die Heroin in die USA geschmuggelt wird.

Mit «The French Connection» einen der ersten Drogen-Thriller

«The French Connection» zeigt eine der packendsten Verfolgungsjagden, die je gedreht wurde: Ermittler Doyle, gespielt von Gene Hackman, entwischt an einer U-Bahn-Station um Haaresbreite ein Gangster. Der Polizist stoppt daraufhin ein Auto und rast unter einer Strassenbrücke der Hochbahn hinterher, weicht dabei tollkühn anderen Autos und Lastwagen aus. Beinahe erfasst Doyle in seinem irren Tempo eine Frau mit ihrem Kinderwagen. Schliesslich schliesst er zum Gangster auf und erschiesst ihn.

Die Produktionskosten für «The French Connection» beliefen sich auf zwei Millionen Dollar, doch wurde der Thriller beim Kinostart 1971 zum Kassenschlager. Der Film wurde im Folgejahr bei den Oscars als bester Film ausgezeichnet, Trophäen gab es auch für die beste Regie und das beste Drehbuch, Hackman wurde damals bester Hauptdarsteller. Kritiker erhoben den damals erst 32 Jahre alten Friedkin zu einem der führenden Köpfe einer neuen Generation von Filmemachern. Er stand nun in einer Reihe mit Regisseuren wie Peter Bogdanovich, Roman Polanski, Francis Ford Coppola und Martin Scorsese.

Der Skandalfilm der 70er Jahre: «Der Exorzist»

1973 folgte mit Friedkins «Der Exorzist» ein noch aufsehenerregender Blockbuster. Der Film basierte auf William Peter Blattys Bestseller über das Schicksal eines zwölfjährigen Mädchens, von dem der Teufel Besitz ergriffen hat. Dank schauriger Szenen und der herausragenden Besetzung mit Linda Blair als Besessene, Ellen Burstyn als Mutter und Max Von Sydow und Jason Miller als Teufelsaustreiber-Duo wurde der Gruselschocker zu einem Sensationserfolg. So schauerlich fanden viele Kinobesucher den «Exorzisten», dass viele aus dem Saal flohen, noch ehe der Film vorbei war. Nicht wenige berichteten, dass sie danach tagelang nicht hätten schlafen können.

Für den Horrorklassiker gab es zehn Oscar-Nominierungen, darunter für die beste Regie. Am Ende holte der Film zwei Trophäen – für das beste Drehbuch und den besten Ton. Francis Ford Coppola würdigte den verstorbenen Friedkin. Seine Filme seien von «Genialität erfüllt» gewesen. «Suchen Sie sich irgendeinen Film aus und es wird sie umhauen. Seine liebenswürdige, aufbrausende Persönlichkeit war ein Deckmantel eines wunderschönen, brillanten, feinfühligen Giganten.»