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«Dieser Flug bringt mich um den Schlaf»: Deshalb flog ein Flugzeug in den vergangenen Nächten über dem Aargau

Immer wieder tauchte in den vergangenen Nächten ein Flugzeug über dem Mittelland auf. Auch in der Nacht auf Montag flog es im Zickzack zwischen Egerkingen (SO) und dem Zürichsee.

Bei den beinahe schon sommerlichen Temperaturen haben in den vergangenen Nächten wohl einige bei offenem Fenster geschlafen. Doch die Nachtruhe wurde immer wieder gestört, ein Flugzeug überflog das Mittelland mehrfach. Eine Leserin meldet: «Dieser Flug bringt mich um den Schlaf». Auch bei der Kantonspolizei ging in den letzten 96 Stunden eine Meldung von einem Bewohner ein, wie Kapo-Sprecher Marco Roduner bestätigt.

Tatsächlich fanden in den vergangenen Nächten Messflüge für Swisstopo statt. Ein Blick auf Flightradar24 zeigt die Route, die über den Kantonen Solothurn, Aargau und Zürich im Zickzack verläuft.

Gemäss Swisstopo kann es bis Ende April 2024 immer wieder zu nächtlichen Messflügen, und damit auch zu Lärmemissionen, kommen.Im Februar hiess es seitens Kanton noch, dass bis Ende März die Messflüge abgeschlossen sein sollten. Die Flughöhe beträgt in der Regel 1300 Meter.

Eingesetzt werden Propellerflugzeuge, im jüngsten Fall eine Cessna 208, die am Sonntagabend in Stuttgart startete und nach dem Messflug um 4.33 Uhr in Donaueschingen wieder landete.

Die Flüge müssen nachts durchgeführt werden, um den Linienflugverkehr rund um den Zürcher Flughafen nicht zu stören. Nebst der Cessna 208 können noch andere Propellerflugzeuge im Einsatz sein, etwa eine Piper PA-34, eine Cessna 206, 303 und 340 sowie eine Diamond Da42 oder PA23. Vorgesehen sind maximal fünf Nachtflüge.

Die Vermessung wird mit einer speziell ausgerüsteten Cessna 208 durchgeführt.
Bild: zvg

Messflüge liefern Daten für aktuelles 3D-Modell

Mit den Messflügen sollen LiDAR-Daten erhoben werden. Die Bodenoberflächen werden dabei mit Airborne Laserscanning dreidimensional erfasst, wie Swisstopo mitteilt. Es soll helfen, die Schweiz in im aktuellen 3D-Modell darstellen zu können. Die Messkampagne, die in diesem Jahr gestartet ist, dauert voraussichtlich bis Ende 2030.(vro/agt/fan)