
Huthi-Rebellen feiern «Instant Karma»: US-Marine verliert auf peinliche Weise einen Kampfjet im Roten Meer
Peinlicher kann es für die US-Marine kaum kommen: Bei den Kampfeinsätzen im Roten Meer gegen die Huthi-Rebellen ist ein Kampfjet vom Hangardeck des Flugzeugträgers «USS Harry S. Truman» ins Meer gestürzt. Ob eine Bergung der Maschine vom Typ F/A-18E «Super Hornet» möglich ist, müsse noch abgeklärt werden.
Der Vorfall geschah am Montag, als Matrosen vom Deckpersonal das Flugzeug mit einem Schlepper in den Hangar schieben wollten. Das teilte die US-Marine in einem kurzen Communiqué mit. Der Schlepper fiel gleich mit über Bord. Der Schaden wird von Experten auf rund 70 Millionen US-Dollar geschätzt. Weitere Untersuchungen sind laut US Navy im Gang.
Sowohl die Besatzungsmitglieder im Cockpit der «Super Hornet» als auch auf dem Schleppfahrzeug konnten rechtzeitig abspringen, wie es in der Mitteilung weiter hiess. Gemäss Aussage eines Beamten im Verteidigungsministerium, den das Fachjournal «Military Times» anonym zitierte, erlitt ein Matrose, der vom Flugzeug absprang, eine leichte Verletzung.
Kampfjets werden regelmässig mit dem Decklift ins Hangardeck bewegt, um sie für Flugeinsätze oder Wartungsarbeiten in Position zu bringen. Bilder oder ein Video vom konkreten Unfallhergang sind bisher noch keine aufgetaucht.
Die Szene, wie sie sonst nur aus Hollywood-Komödien wie «Hot Shots» bekannt ist, hat umgehend in den USA für massive Kritik gesorgt – insbesondere bei Gegnern von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth, welche die Steilvorlage zum beabsichtigten Sturz des «Skandalministers» dankbar aufnehmen.
So schrieb der demokratische Senator Chris Murphy aus Connecticut hämisch im Kurznachrichtendienst X: «Ein weiterer grosser Sieg für unser super kompetentes Nationales Sicherheitsteam. Ich dachte unsere Schläge gegen die Huthis im Jemen seien zur Wiederherstellung der Abschreckung da.» In den Propagandakanälen der Huthi-Rebellen wurde dagegen die «Bestrafung durch Instant Karma» der US-Marine für die andauernden Bombardierungen des Jemen gefeiert.
Serie von Vorfällen mit der «Harry S. Truman»
CNN berichtete zuerst mit Verweis «auf erste Meldungen», der Jet sei bei einem scharfen Wendemanöver des Flugzeugträgers abgerutscht, als das Schiff einem Huthi-Raketenangriff ausweichen musste. Inzwischen wird diese Darstellung aber mehrheitlich in Zweifel gezogen. In der Regel sind die wichtigsten Kampfschiffe der US-Flotte viel zu gut gegen Luftangriffe geschützt, um kurzfristig zu solchen extremen Richtungsänderungen gezwungen zu werden.
Die «Harry S. Truman» ist seit Monaten im Nahen Osten stationiert und war zuletzt verstärkt an Militäreinsätzen gegen die jemenitischen Huthi-Rebellen beteiligt. Laut dem US-Zentralkommando führt das Militär tägliche Angriffe durch, unter anderem mit Kampfjets, Bombern, Schiffen und Drohnen. Die Einsatzzeit des Flugzeugträgers wurde bereits einmal durch Verteidigungsminister Hegseth um rund einen Monat verlängert.
Dabei waren der Träger und seine Kampfgruppe in den vergangenen Monaten in mehrere aufsehenerregende Vorfälle verwickelt. Im Dezember wurden zwei Navy-Piloten in ihrer Super «Hornet» nach einem Start von der «Truman» durch das eigene Lenkwaffenschiff «USS Gettysburg» versehentlich abgeschossen – ein klassischer «Friendly Fire»-Zwischenfall.
Im Februar kollidierte der Träger im Mittelmeer mit einem zivilen Frachtschiff. Es gab keine Verletzten. Der Flugzeugträger wurde repariert, und der Kommandant, Kapitän Dave Snowden, eine Woche nach dem Unfall wegen «Vertrauensverlust in seine Führungsfähigkeit» abgelöst, wie die «Military Times» gestern in Erinnerung rief.