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Netanyahu hält UN-Rede – und Dutzende verlassen den Saal

Zu Beginn der Rede des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu bei der UN-Generaldebatte haben Dutzende Diplomaten den Sitzungssaal verlassen. Sie gingen aus Protest in langen Schlangen aus dem Raum in New York. Dieser war am Freitagmorgen (Ortszeit) zu Beginn der Sitzung ohnehin nur spärlich gefüllt.

Netanyahu wartete mit stoischem Blick am Podium den Protest ab und erhielt währenddessen auch vereinzelten demonstrativen Applaus, vor allem aus Israels Delegation. Während seiner ersten Worte gab es weitere Zwischenrufe.

Davon liess sich Netanyahu nicht beirren. Er hat die von den USA unterstützten Angriffe auf das iranische Atomprogramm verteidigt und eindringlich vor einer atomaren Bewaffnung des Irans gewarnt. Die «iranische Terrorachse» habe den Frieden in der Welt, die Stabilität der Region und die Existenz Israels bedroht, sagte er in seiner Rede. Netanjahu dankte US-Präsident Donald Trump ausdrücklich für dessen Unterstützung bei den Angriffen im Juni. Iran dürfe niemals eine Atomwaffe bekommen.

Der Iran habe «rasch ein massives Atomwaffenprogramm und ein massives Programm für ballistische Raketen» entwickelt, sagte Netanjahu. «Diese sollten nicht nur Israel zerstören, sondern auch die Vereinigten Staaten bedrohen und Nationen überall auf der Welt erpressen.»

Wegen der aggressiven Kriegsführung im Gazastreifen hatten sich zuletzt auch immer mehr westliche Partner von der israelischen Regierung abgewandt. So erkannten Grossbritannien, Frankreich und Kanada zuletzt einen Staat Palästina an. Netanjahu wirft ihnen vor, damit den Terrorangriff der Hamas vor fast zwei Jahren auf Israel zu belohnen.(dpa/pin)